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Rund um die Uhr

Rolex 24: zwei (oder drei?) Österreicher sind heuer im "World Center of Racing" beim 24-Stunden-Klassiker dabei, alle in der GT-Klasse.

Seit 1966 wird das 24-Stunden-Rennen in Florida ausgetragen, die Klassensieger dürfen eine vom Hauptsponsor gestiftete Luxus-Uhr mitnehmen. Zwei Klassen sind im Spiel, die Daytona Prototypes (DP) und die GT-Fahrzeuge.

Keine österreichische Präsenz bei den Daytona Prototypes: in den letzten Jahren hatte beispielsweise Karl Wendlinger des Öfteren einen Auftritt in einem der um den Gesamtsieg kämpfenden Klasse, heuer setzt der Tiroler aus.

Somit konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf die GT, dort sind Richard Lietz und Martin Ragginger fix gesetzt, beide fahren Porsche 997.

Lietz will eine Rolex

Richard Lietz geht zum dritten Mal in Florida an den Start; obwohl immer sehr konkurrenzfähig (2007 stand er auf der Pole Position der Klasse), waren die Ergebnisse bisher aus verschiedenen Gründen unter den Möglichkeiten. Diesmal soll es besser werden.

Richard Lietz wird heuer ins werksunterstützte Team TRG (The Racers Group) entsandt. TRG, gegründet 1993, ist Hersteller und Händler von Rennsport-Komponenten mit Sitz in Kalifornien.

Man ist zum dreizehnten Mal am Start und kann bereits zwei Siege in Daytona (darunter einen Gesamtsieg) sowie einen Erfolg bei den 24 Stunden von Le Mans vorweisen. TRG wird mit einer Streitmacht von fünf Porsche GT3 teilnehmen, auf die auch fünf Werksfahrer verteilt sind.

Der Niederösterreicher wird sich die Nummer 66 mit seinem Werksfahrerkollegen Emmanuel Collard (Sieger der 12 Stunden von Sebring 2008), Spencer Pumpelly, Ted Ballou sowie Tim George Jr. teilen. Pumpelly und Ballou waren 2008 fast ausschließlich gemeinsam unterwegs, George war voriges Jahr "Rookie of the Year" der GT-Klasse in der Grand-Am.

Lietz: "Ich mußte aus gesundheitlichen Gründen heuer die traditionellen Vortestes Anfang Jänner auslassen. Aber es lief hervorragend: TRG brachte drei seiner Autos unter die ersten Vier. Die Konkurrenz wird auch heuer wieder enorm. Es sind fast alle meine Kollegen des Porsche-Werksfahrerkaders am Start. Wer am kürzesten in den Boxen ist, wird das Rennen gewinnen. Ich hoffe, mir heuer im dritten Anlauf die Sieger-Rolex nach den 24 Stunden aufs Handgelenk schnallen zu dürfen."

Ragginger: "erst einmal durchkommen"

Martin Ragginger, Junior-Fahrer des Stuttgarter Werkes, war voriges Jahr bei TRG mit dabei, heuer ist er beim Team Autometrics Motorsports engagiert. Neues Team, aber alte Bekannte in der Crew; mit Claudio Burtin und Jack Baldwin ist Ragginger auch voriges Jahr gefahren: "Ich kenne diese Fahrer schon aus dem Vorjahr und habe einen guten Kontakt zu ihnen; sie haben schon früh bei Porsche angefragt, damit ich heuer wieder mit ihnen fahre."

Ergänzt werden sie durch Mac McGehee und Corey Friedman, Stammfahrer bei Autometrics. Der junge Salzburger ist fahrerisch sicher der stärkste Mann in einer Crew aus routinierten Clubsportlern, dennoch gibt Ragginger seiner Mannschaft Chancen auf ein gutes Resultat: "Auch voriges Jahr haben sich meine Kollegen in den Trainings stark gesteigert".

2008 war in Stunde 20 das Ende der Dienstfahrt erreicht; davor kursierte der Porsche teilweise auf Rang 3 der Klasse. Auch Ragginger war bei den offiziellen Tests Anfang Jänner nicht dabei, er fliegt mit Vorfreude nach Florida:

"Es ist immer ein riesiger Event, da kommen die besten Fahrer zusammen. Daytona ist an sich keine allzu schwerige Strecke, aber bei einem 24-Stunden-Rennen muss man immer zuerst einmal durchkommen. Außerdem hat man dort während des Rennens kaum eine ruhige Sekunde, die GT sind im Feld ja die langsameren Autos. In den Steilkurven dürfen wir nur bis zur Mitte hinauf ins Banking, denn die obere Spur ist für die Prototypen reserviert. Ganz oben an der Mauer fahren wie in der NASCAR geht für uns also nicht!"

Kleine Chance für Baron

Abseits der Porsche-Szene hatte auch Philipp Baron noch gewisse Aussichten auf einen Fahrerplatz in Daytona. Der junge Wiener Ferrari-Spezialist war im Gespräch für einen Drive im (eh klar) Ferrari F430 von Mastercar.

Wenige Tage vor dem Rennen schaut's in dieser Hinsicht leider nicht mehr so gut aus – wir halten die Daumen! Denn traditionell weiß man erst in Runde 1, wer beim Rolex 24 wirklich mitfährt...

Jimmie gegen den Rest der Welt

Mehr als andere 24-Stunden-Rennen gilt in Daytona das Prinzip "survival of the fittest". Bis knapp vor Schluss zählt nur das Mitrollen.

Die ersten 23 Rennstunden sehen etliche, für den Ausgang praktisch unbedeutende Führungswechsel und zweifelsohne auch jede Menge Gelbphasen (voriges Jahr waren insgesamt sechs Stunden Renndauer neutralisiert) - und wer dann noch dabei ist, sprintet um den Sieg. Für Le-Mans-Puristen nicht immer leicht verdauliche Kost!

Die Sieger 2008 hießen Juan Pablo Montoya/Scott Pruett/Memo Rojas/Dario Franchitti (Riley-Lexus, Chip Ganassi Racing, DP) und David Haskell/Sylvain Tremblay/Nick Ham/Rafael Matos (Mazda RX-8, Speedsource, GT).

Das 24-Stunden-Rennen hat sich zum Gipfeltreffen der amerikanischen Racer gemausert. Neben den üblichen Sportwagen-Verdächtigen sind wieder eine Menge Gaststars dabei. Allen voran natürlich NASCAR-Champion Jimmie Johnson, er wurde 2008 Gesamt-Zweiter.

Der Superstar der US-Rennszene will nicht nur Spaß, sondern den Sieg, denn: "Das Rolex 24 ist eines der wenigen Rennen, für die man noch einen Pokal bekommt." – Und natürlich eine Uhr.

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