24h Le Mans 2009 | 14.02.2009
Diese Nase!
Breit, (noch) schwarz und wahrscheinlich schnell: nach einigen Spionagefotos und Gerüchten zeigt Audi das neue Le-Mans-Auto offiziell her.
Den R15 TDI würde es erst beim 12-Stunden-Rennen in Sebring zu sehen geben, hat die Motorsportabteilung von Audi stets angekündigt.
Aber einige in diversen Medien veröffentlichte "Spy-shots" zwingen das Werk jetzt zu einer Reaktion. Und die erfolgt in Form eines Bildes von den Testfahrten in Vallelunga.
Gegenüber dem Vorgänger R10, der heuer in den Händen des TME-Teams von Colin Kolles in der LMS fahren wird, hat man sich aerodynamisch deutlich sichtbar mehr getraut.
Der neue TDI-Motor (mit angeblich wieder 5,5l Hubraum, Details dazu gibt es noch nicht) ist dem Vernehmen nach leichter als das R10-Aggregat.
Als Gewichtsausgleich für den immer noch verhältnismäßig schweren Dieselmotor sind die Kühler weiter nach vorne in Richtung der Räder gewandert. Breiter und höher zeigt sich die Vorderansicht des R15, der Frontsplitter ist zu einem veritablen Flügel angewachsenen Splitter.
Interessant die Behandlung des neuen Heckflügels: der musste laut Reglement um 40cm zusammengestutzt werden. Damit wird die Ausnutzung der verbliebenen Fläche umso wichtiger.
Um den Luftstrom an der Unterseite so wenig als möglich zu stören, hat man sich – genau wie auch Acura für seinen neuen LMP1 – für eine Schwanenhals-Form der Träger entschieden und den Flügel von oben befestigt.
Nettes Detail: die Heckleuchten sind in den seitlichen Enden des Heckflügels integriert. Damit hält man sich auch weiteren Platz frei für zusätzliche aerodynamische Ideen am Heck des Autos – momentan sind die Verkleidungen der Hinterräder nach hinten weit offen.
Die Heckpartie samt Motorhaube macht zumindest auf diesem Bild einen insgesamt noch nicht ganz "fertigen" Eindruck. Wie das fertige Produkt ausieht, wissen wir spätestens am 12. März beim 12-Stunden-Rennen in Sebring.
Unverändert ist, bis auf das Lebensalter, auch der Mensch am Steuer: auf dem Foto sitzt Marco Werner im Auto. Er ist Teil der erfolgreichen Mannschaft von 2008, die in Sebring sämtlich wieder für Audi an den Start geht:
Allan McNish, Tom Kristensen und Dindo Capello steuern einen R15, Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner das Schwesterauto.
Zur Illustration der Entwicklung in den letzten zehn Jahren eine kleine Ahnengalerie der Vorgänger des R15 TDI in ähnlicher Pose: der R10 TDI...
...der über sieben Jahre erfolgreiche benzinbetriebene R8...
...und der "Ahnherr" R8R des Jahres 1999, am Steuer hier der unvergessene Michele Alboreto.