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Aufweichung des Testverbots möglich

Das für die Rennsaison 2009 beschlossene Testverbot könnte aufgrund der KERS-Entwicklung doch noch aufgelockert werden.

Der Countdown für die neue Formel-1-Saison läuft unaufhaltsam weiter. Nur noch bis zum 12. März besteht die Chance auf Tests, anschließend verlassen die Teams Barcelona und machen sich auf den Weg zum Saisonauftakt nach Melbourne. Bis zu diesem Termin müssen die neuen Boliden zur Rennreife gebracht werden, die Zuverlässigkeit muss stimmen und möglichst soll KERS Vorteile auf der Strecke produzieren. Viel Arbeit in sehr wenig Zeit.

Sobald der Rennbetrieb in Australien aufgenommen wird, tritt das neue Testverbot in Kraft, welches bis zum Abschluss des Saisonfinales im November in Abu Dhabi ausgiebige Probefahrten unterbindet. Möglicherweise soll dieses Verbot jedoch wieder aufgelockert werden. Nach Informationen von Grandprix haben bereits beim vergangenen Test an der Algarve erste Gespräche diesbezüglich stattgefunden.

In Portimão sollen sich die Chefs der Testteams getroffen haben, um eine Auflockerung des Testverbots zu diskutieren. Schon bald sollen teamübergreifend weitere Gespräche stattfinden. Angeblich fordert man bis zu drei offizielle Formel-1-Tests während der neuen Saison. Als Argument wurden die bisherigen Probleme mit der Hybridtechnik genannt. "KERS ist für alle neu und bisher hat es niemand so standfest hinbekommen, wie es eigentlich sein sollte", wurde ein hochrangiges Mitglied eines Testteams zitiert.

Weiter erklärte der anonyme Insider: "Ein Übergangsjahr wäre sinnvoll, mit weniger Tests als zuvor, aber wenigstens einigen Möglichkeiten zu Beginn der Saison. So hätten alle Teams die Chance, wenigstens einige Probleme zu lösen. Es hat doch niemand Interesse daran, dass möglicherweise nur fünf oder sechs Autos ins Ziel kommen. Wir arbeiten an einer Einigung, um die Regeln für 2009 noch einmal leicht abzuändern."

Die Testteams dürften es mit ihrem Ansinnen nicht allzu leicht haben. Die Testeinschränkung war im Dezember nicht von der FIA über den Willen der Teams hinweg entschieden worden, sondern diese Maßnahme war auf Vorschlag der Teamvereinigung FOTA zustandegekommen. Dass die Teams nun wieder zurückrudern, darf bezweifelt werden. Eine solche Anpassung müsste die Zustimmung aller Rennställe finden.

Die Mitglieder der Testmannschaften nutzen KERS sicherlich gern als Argument, da es bei fast allen Teams tatsächlich noch viel Arbeit gibt, um die Hybridtechnik einsatzfähig zu bekommen. Doch die Testteams handeln natürlich auch vor einem ganz anderen Hintergrund. Durch das Testverbot ist die Existenz dieser Abteilungen gefährdet. Bei einigen Teams laufen bereits Versetzungen des entsprechenden Personals, teils wird man wohl auch entlassen müssen.

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