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„Buemi hat gut gearbeitet, das Team mäßig bis schlecht!“

Während RBR bereits zwei Doppelsiege einfahren konnte, tritt das Schwesternteam Toro Rosso auf der Stelle. Teamchef Franz Tost selbstkritisch…

Mit nahezu baugleichen Fahrzeugen sind die beiden Red-Bull-Teams in die Saison gestartet. Auch die Ergebnisse waren in den ersten Rennen des Jahren halbwegs vergleichbar, immerhin konnte Formel-1-Neuling Sébastien Buemi in seinen ersten drei Anläufen zwei Mal in die Punkte fahren. Doch spätestens seit Monaco geht die Red-Bull-Schere weit auseinander. Sebastian Vettel und Mark Webber sind an der Spitze, die Toro-Rosso-Piloten am Ende.

"Buemi hat gut gearbeitet. Das Team dagegen mittelmässig bis schlecht, weil wir bisher zu dumm waren, ein Auto hinzustellen, das auch funktioniert", bilanzierte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost in der Zeitung Blick. Für das schlechte Abschneiden in Silverstone nannte der Österreicher drei Gründe: "Erstens ist unser Auto von den Aerodynamik-Spezifikationen rund eine Sekunde langsamer als der Red Bull, zweitens war Buemi erstmals mit einem Formel-1-Auto in Silverstone und drittens traten technische Probleme auf."

Die Mannschaft hatte am Auto des Schweizers am Freitag und Samstag einen Hydraulikschaden und einen Defekt am Sensor des Getriebes zu beklagen. Daher ging wichtige Trainingszeit verloren, die der Rookie auf der schnellen britischen Piste dringend benötigt hätte. Während Toro Rosso noch auf einen Standarddiffusor setzt, holt sich Red Bull bereits mit einem Doppeldiffusor wichtige Zeitspäne auf der Strecke.

Man bekomme die entsprechenden Baupläne aus dem Entwicklungszentrum zeitgleich mit dem A-Team, doch könne nicht so schnell reagieren, sagte Tost: "Wir haben andere Kriterien, nach denen der Bau dieser Teile entschieden wird. Zuerst müssen wir mal wissen, ob sie uns einen Vorteil von mindestens 0,3 bis 0,4 Sekunden bringen. Und dann müssen wir auch innerhalb des Budgetplans bleiben." Dieses Budget betrage gerade einmal die Hälfte vom Red-Bull-Saisonkonto.

Der Anbau der neuen Teile ist bei Toro Rosso ohnehin nicht ganz so einfach. Die Entwickllunsgschritte werden anhand des Red-Bull-Designs entworfen. Das A-Team fährt jedoch einen Renault-Motor, während bei Toro Rosso ein Ferrari-Triebwerk für Schub sorgt. "Für den Doppeldiffusor müssen folgende Teile am Auto neu konstruiert werden: die Aufhängung hinten, das Hydrauliksystem, der Kühler, der Auspuff und die Motorverkleidung", erklärte der Teamchef.

Erst in Ungarn Ende Juli soll der wichtige Entwicklungsschritt auch bei der kleinen italienischen Mannschaft vollzogen sein. Spätestens dann sollten Buemi und sein Teamkollege Sébastien Bourdais wieder ins Mittefeld vorstoßen können. Und wenn nicht? "Dann haben wir ein innerbetriebliches Problem", so Tost. "Und nur zum Verständnis: Wenn wir unseren Doppeldiffusor bringen, arbeitet man bei Red Bull bereits an der dritten Stufe dieses Teiles. Aber das schaffen wir finanziell nicht."

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