
Motorsport: News | 06.06.2009
Spielberg-Gegner macht wieder mobil
Zurzeit herrscht Hochbetrieb in Spielberg, wo eine neue Rennstrecke entstehen soll. Doch nun gibt es wieder Probleme. Karl Arbesser hat Anzeige erstattet…
Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl, Photo4
Nach jahrelangem Hin und Her wurde am 20. Oktober des Vorjahres endlich mit den Arbeiten an der neuen Rennstrecke in Spielberg begonnen. In den letzten Wochen wurde auf Hochtouren gearbeitet – Betreiber Red Bull vermeldet: „Der Projektfahrplan wird eingehalten.“
Doch laut einem Bericht der Kleinen Zeitung gibt es schon wieder Zoff in Spielberg – erneut ist es Karl Arbesser, quasi der langjährige „Stamm-Gegner“ des Projekts, der als Anrainersprecher fungiert und nun trotz früher erfolgter Stillschweige-Zahlungen eine Anzeige bei der Landesbehörde eingereicht hat.
Der Grund: Entlang der Zielgeraden wurde ein Erdwall errichtet, dieser entspricht laut Arbesser nicht dem ursprünglichen Umweltverträglichkeitsbescheid. Denn in dem UVP-Bescheid sei von einer Tribüne und einem weiteren Gebäude die Rede gewesen, mit einer Höhe zwischen 30 und 35 Metern - der nun errichtete Erdwall ist hingegen nur acht Meter hoch. Arbesser befürchtet, dass der Erdwall den Lärm zu wenig isoliert und er persönlich davon betroffen sein könnte.
Das Land Steiermark hat in der Folge einen „Moderator“ eingesetzt – Bernhard Obermaier soll in dieser Funktion zwischen Bauherren und Arbesser vermitteln. Obermaier wird in dem Bericht mit den Worten zitiert: „Der Wall ist ein Mittel zur schrittweisen Realisierung des Projektes, ich werde das Herrn Arbesser zu erklären versuchen." Arbesser erklärte, er werde sich „rechtlich schlau machen“ – beide Seiten überprüfen nun die Lage…
Zudem haben am Mittwoch die Grünen erklärt, Spielberg würde „100 Millionen Steuergeld verschlingen“. Der Betrag kommt zustande, indem man einen jährlichen Instandhaltungszuschuss des Landes in der Höhe von 1,5 Millionen Euro bis zum Vertragsende 2067 hochrechnet. Landesrat Christian Buchmann entgegnete jedoch, dass dieser Zuschuss nur dann gewährleistet werde, wenn Red Bull entsprechende Belege zur Instandhaltung vorweisen könne.
Laut einer Aussage von Dietrich Mateschitz aus dem Vorjahr soll die neue Rennstrecke in Spielberg noch heuer fertig gestellt werden. In den nächsten Tagen soll der Bau der bereits unterkellerten Werkstättengebäude in Angriff genommen werden.