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Keine Freunde in der Schweiz

Skandalrennen in Spanien: Markus Altenstrasser kommt nicht nur die Technik in die Quere, sondern auch ein Konkurrent auf Irrfahrt...

Am Samstagmorgen startete das Rennwochenende mit einem freien Training, bei dem Altenstrasser nur fünf Runden fahren konnte: der Defekt einer Luftleitung machte den Federspeicher des Renault zu und blockierte somit die Hinterräder.

An eine Weiterfahrt war nicht zu denken und der Truck musste mit dem Abschleppwagen zurück ins Fahrerlager gebracht werden. Die Mechaniker reparierten den Defekt gleich und bereiteten den Truck für das Zeittraining vor.

Dort machten sich die fehlenden Testrunden bemerkbar und Altenstrasser kam über Platz 12 nicht hinaus. Nach diesem Schock nahm er sich eine Menge für das erste Cuprennen vor.

Zuerst die Technik...

Der Start verlief perfekt und der Oberösterreicher setzte sich nach der ersten Runde gleich auf Platz 6. Eine Runde später überholte er auch noch den Engländer Chris Levett.

Altenstrasser zog Runde für Runde, bis drei Runden vor Schluss kein Vortrieb mehr kam: Getriebeschaden! Der Renault blieb an der gleichen Stelle wie im freien Training stehen.

Die Enttäuschung war dem Piloten ins Gesicht geschrieben: "das kann doch gar nicht sein...." - Die Mechaniker des Frankie Truck Racing Team tauschten das Getriebe in Rekordzeit. Nun hieß es von Platz 21 angreifen.

Das machte der Österreicher, der auch von seinem Team immer wieder voll motiviert wird, dann auch.

...dann die Kollegen

Am Start zog Altenstrasser quer durch das Feld nach vorne und konnte sich ohne Berührungen nach Runde 3 schon wieder auf Platz 9 und somit in den Punkten einreihen.

Bei den vielen Überholmanövern zog Egon Allgäuer nach, der auch von hinten starten musste, und er schoss am Ende der Gegengeraden Altenstrasser von hinten ins Kiesbett.

Nach dieser Aktion hatte der Renault sehr viele Steine im Kühler; bei den ohnehin heißen Temperaturen von ca. 38 Grad ging die Motortemperatur hinauf, bis nur mehr das Notprogramm verfügbar war.

An ein Mitkämpfen war somit nicht mehr zu denken. Ein Samstag ohne Punkte sollte es sein...

Sonntag

Im sonntäglichen Zeittraining sollte Markus Altenstrasser einfach nicht die perfekte Runde erwischen und musste sich nochmals mit einem undankbaren Platz zufrieden geben, nämlich Position 11. Beim Start zum Cuprennen war er jedoch wieder voll da.

Er kassierte gleich beim Start einen Platz und arbeitete sich bis zum Ende des Rennens auf Rang 8 nach vor. Das bedeutete die Pole Positionfür das zweite Cuprennen. Die erste Startreihe teilen sich die Teamkollegen, Altenstrasser auf 1 und Vojtisek auf 2.

Der Start verlief für Altenstrasser gut und er konnte als erster in die Rechtskurve nach dem Start einbiegen - nun begann, Zitat Altenstrasser, "die größte Schweinerei des Wochenendes bzw. der heurigen Saison!"

Böser Bösiger

Der Schweizer Markus Bösiger fühlte sich von Altenstrasser abgedrängt und erwischte beim Herausbeschleunigen den äußeren Marker aus der ersten Kurve. Das Feld fädelte sich ein und Altenstrasser konnte sich in den ersten zwei Runden schon ein bisschen von seinem Teamkollegen Vojtisek absetzen.

Am Ende der dritten Runde lief Altenstrasser beim Einfahren auf die Start-Zielgerade auf den langsam fahrenden Bösiger auf, der auf einmal wieder beschleunigte und sich vor dem Truck des Österreichers ganz langsam in die Erste Kurve bremste.

Erstaunen überall: Bösiger fing an, zickzack zu fahren, und blockierte den Österreicher. Altenstrasser versuchte abermals am Schweizer vorbei zu gehen, jedoch dieser war darauf erpicht, den "gegnerischen" Truck zu rammen. In der Zwischenzeit schloss Vojtisek auf.

Aufgrund Bösigers Blockaden musste Altenstrasser nochmals ausweichen, Vojtisek kollidierte mit ihm. Die beiden Renault gingen nach dieser Aktion von der Strecke in den Parc Ferme, und Bösiger blockierte weiter.

Nach dem Rennen fuhr Bösiger ohne zu stoppen durch die Boxengasse in das Teamzelt von Buggyra. Erst das Team brachte den Truck des aufgebrachten Schweizers wieder ins Parc Ferme zurück. Das alles zog keine Strafe durch die FIA-Verantwortlichen nach sich.

Ein Protest des Birds-Teams von Chris Levett brachte dann die Disqualifikation von Bösiger, jedoch nur wegen des Ignorierens der Blauen Fahne...

Altenstrasser nach dem Rennen: "Bösiger muss es komplett den Stecker rausgehaut haben! Zickzack fahren, blaue Fahnen ignorieren, mit einer Runde Rückstand in das Führungsfeld eingreifen und dann noch, ohne im Parc Ferme zu halten, ins Zelt durchbrausen... – ich hoffe nur, dass er, wenn ihm das nächste mal was nicht passt, nicht auf der Strecke wendet und dem Feld entgegen fährt. Ein Fahrer, der so lange Motorsporterfahrung hat, sollte auf der Strecke nicht so die Beherrschung über sich verlieren. Und ich denke, die FIA-Verantwortlichen sollten sich über solche Aktionen auch etwas mehr Gedanken machen. Das kann böse enden!"

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