Endurance-WM: Test Le Mans | 31.03.2010
Ranseder: "Hoffentlich muss ich nicht einspringen!"
YART testet am Circuit Bugatti für die 24h, und für Michi Ranseder geht es Schlag auf Schlag: Erste Bekanntschaft mit dem Superbike.
Die Nachricht von seiner Verpflichtung ins Yamaha Austria Racing Team hat uns kaum erreicht, da sitzt Michael Ranseder auch schon am Superbike und absolviert sienen ersten Test. Für das erste Rennen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft am 18. April in Le Mans gelang Mandy Kainz mit der Verpflichtung des ehemaligen österreichischen WM-Piloten als viertem Fahrer ein überraschender Coup:
"Für mich zählt Michi zu den schnellsten Österreichern auf zwei Rädern, der noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt ist. Deshalb ist er schon lange auf meiner Wunschliste", so der Teamchef des Yamaha Austria Racing Teams, "jetzt, wo er zu den Viertakt-Motorrädern gewechselt ist, habe ich ihn gefragt, ob er nicht Lust hätte, mit unserem WM-Motorrad zu fahren. Er hat sich von der Idee gleich begeistert gezeigt."
Kalkuliertes Risiko
Ranseder kennt den Circuit Bugatti, die "kleine" Variante der traditionsreichen Rennstrecke im Département Sarthe aus seiner WM-Zeit wie seine Westentasche, trotzdem erwartet sich der bald 24-jährige Oberösterreicher keine Wunderdinge:"Für mich ist es der erste Test auf einem Superbike-Motorrad. Ich wollte einfach einmal wissen, wie sich eine Maschine der Weltmeister fahren lässt", erklärt Ranseder, "mein Hauptaugenmerk liegt ja bei der deutschen Meisterschaft, deshalb werde ich auch nur mit kalkuliertem Risiko fahren."
Bereits am ersten Tag der Testfahrten zeigte Ranseder, dass er sich rasch auf neue Gegebenheiten einstellen und schnelle Runden abspulen kann: "Von den Zeiten bin ich positiv überrascht. Michi war zwar langsamer als unsere Stammfahrer, aber gleich schnell wie die Piloten unserer schärfsten Gegner", freute sich Kainz über den gelungenen Einstand von Ranseder.
Selbst wenn Ranseder im Training für das Rennen schneller als die arrivierten Fahrer sein sollte, begnügt er sich mit der Reservistenrolle: "Ganz ehrlich: Hoffentlich muss ich nicht für einen der drei Stammpiloten einspringen. So ein 24-Stunden-Rennen ist extrem anstrengend und ich bin auch noch nie in der Nacht ein Rennen gefahren."