
Peugeot: Le-Mans-Ausfall & weitere Pläne | 06.07.2010
Ursachenforschung
Ein weiteres Rennen für Alex Wurz: Peugeots Pläne für die restliche Saison 2010 & Details zum Ausfall in Le Mans - Vertrauen in die Fahrer.
Die 24 Stunden von Le Mans zum Nachlesen finden Sie hier!
Peugeot-Sportchef Olivier Quesnel hat deutlich gemacht, dass er in den Fahrerkader des Jahres 2010 Vertrauen hat und die aktuellen Piloten auch nächstes Jahr in seinem Team halten will. Das sind gute Nachrichten für die Fahrer und die Fans: Beim französischen Hersteller geht trotz der großen Niederlage in Le Mans das Sportwagenprogramm weiter.
Die Gründe für den Totalausfall der Peugeot-Streitmacht an der Sarthe wurden vom Cheftechniker Bruno Famin genauer erläutert. Der erste Ausfall betraf das Auto Nr. 3, mithin das Sieger-Chassis von Le Mans 2009 und Gewinner beim 1000km-Rennen heuer in Spa.
Das Kohlefaser-Chassis wird regelmäßig auf Schäden und Materialermüdung überprüft, dennoch brach an diesem Auto die Aufhängung aus dem Monocoque. Es handelte sich laut Famin um ein bei den Inspektionen nicht feststellbares "Qualitätsproblem in der Fertigung" am Monocoque, das zur Materialermüdung und zum Ausreißen der Anlenkpunkte der Aufhängung geführt hat.
Zuviel Vollgas?
Der große Gesprächsstoff waren aber die drei Motorschäden, die – wie Famin betont – in den Langstreckentests vor Le Mans nie aufgetreten sind. An allen drei Motoren gingen Pleuel kaputt.
Famin verweist auf höhere Materialbeanspruchung: Es war kühler als 2009, die Strecke bot mehr Grip, damit war die Belastung- der V12-Dieseltriebwerke höher: "Die Motoren waren längere Zeit auf Vollgas, als wir erwartet haben."
Interessantes Detail: Im Gegensatz zu 2009 gab es heuer keine Schwierigkeit mit blockierten Ladeluftkühlern, deshalb taten die Turbos effizient ihre Arbeit – und erhöhten damit noch die Belastung der Motoren, bis es dann zuviel war.
Famin hat noch strengere Prüfprozesse für die Technik angekündigt, als Resümee bleibt eine Binsenweisheit: Le Mans lässt sich nicht simulieren.
Wurz beim Petit Le Mans
Nachdem sich Peugeot Sport genau wie Audi für den Intercontinental Le Mans Cup entschieden hat, stehen jetzt die Fahrerkader für die drei restlichen Rennen des Jahres fest.
Alexander Wurz kommt einmal zum Einsatz, nämlich beim Petit Le Mans in Road Atlanta.
Der weitere Terminkalender von Peugeot Sport liest sich demnach so:
1000km Silverstone, 12. September: ein Fahrzeug, Anthony Davidson/Nicolas Minassian
1000mil Petit Le Mans, Road Atlanta, 2. Oktober: zwei Fahrzeuge, Anthony Davidson/Marc Gene/Alex Wurz sowie Pedro Lamy/Franck Montagny/Stéphane Sarrazin
1000km Zhuhai, 7. November: zwei Fahrzeuge, Franck Montagny/Stéphane Sarrazin sowie Sébastien Bourdais/Simon Pagenaud