MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Peter Sauber: "Der C29 ist eine Krücke"

Peter Sauber nimmt bei der Beurteilung seines Formel-1-Autos kein Blatt vor den Mund: "Ein unangenehmes Abschiedsgeschenk von BMW und Willy Rampf"

Peter Sauber durchlebt seit Monaten sehr schwierige Zeiten. Zuerst musste der Schweizer mitansehen, wie sich BMW aus der Formel 1 und dem von ihm gegründeten Rennstall zurückzog, anschließend nahm er in Hinwil das Ruder wieder selbst in die Hand – und nun fahren seine Piloten meist hinterher. Bei den Tests vor dem Saisonstart hatte der Sauber-Ferrari C29 noch einen guten Eindruck hinterlassen, seitdem gelingt aber kaum noch etwas.

"Bringen wir es auf den Punkt: Der C29 ist eine Krücke", stellt Sauber gegenüber der Zeitung Blick seine Sicht der Dinge schonungslos dar. Der Teamchef erklärt: "Da können wir nur noch herumbasteln. Ein unangenehmes Abschiedsgeschenk von BMW und Willy Rampf." Ein kräftiger Giftpfeil, den der Schweizer in Richtung München abschießt.

Willy Rampf hat mittlerweile den Dienst quittiert, an seine Stelle ist Ex-Force-India-Mann James Key gerückt. "Unsere ganze Hoffnung liegt jetzt auf dem C30 für nächstes Jahr", sagt Sauber und hakt damit die aktuelle Saison bereits ab. Auch in Montréal gab es wieder einen Doppelausfall zu beklagen. Kamui Kobayashi versenkte den C29 in der "Wall of Champions", Pedro de la Rosa blieb mit einem Schaden am Ferrari-Triebwerk stehen.

"Kamui ist sofort in mein Büro gekommen und hat sich entschuldigt – okay. Das ist jetzt der Preis, den man bezahlt, wenn man mit einem Neuling startet", erklärt Sauber den Ausfall seines japanischen Rookies mit Nachsicht. Mehr Ärger bereitet dem 66jährigen die Zusammenarbeit mit Maranello. "Fünf Ferrari-Motorschäden in acht Rennen. Das können wir nicht akzeptieren. Damit kommen wir bei je acht Motoren pro Fahrer nicht über die Runden. Wir brauchen sicher mehr – dann gibt es eben zehn Strafplätze."

Aus den Worten von Sauber ist tiefe Enttäuschung zu vernehmen. Fraglich ist derzeit, in welcher Form es 2011 mit den Schweizern weitergeht. Die Finanzierung der laufenden Saison ist nach Angaben des Teamchefs gesichert, doch große Sponsoren haben bislang einen weiten Bogen um Hinwil gemacht. Gerüchte über einen möglichen Teamverkauf machten zuletzt die Runde. ART-Teilhaber Nicolas Todt soll Interesse angemeldet haben, auch der Name Gerhard Berger war zu hören ...

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

DTM: Hintergründe Sachsenring

Mehr Titelaspiranten als zuvor

Die Rennen auf dem Sachsenring brachten für eine unerwartete Wendung in der Meisterschaft: Der Doppelsieg vom Manthey Porsche Pilot Güven einerseits und die weiteren Podiums- und Top15-Platzierungen andererseits sorgten dafür, dass vor den letzten beiden Rennen auf dem Red Bull Ring und in Hockenheim nicht weniger als neun Piloten mehr als nur rechnerische Chancen auf den Meistertitel haben.

DTM: Hintergründe Norisring

Typisch Norisring

Die zwei Seiten des Norisrings: Entweder „Prozessions-Fahrten“ – alle „schön“ hinter einander aufgereiht oder aber volle Attacke, mit dem Risiko des Lackaustausches oder auch mehr – das sind die beiden Seiten der Medaille: Vor allem auf dem ausgesprochen engen Stadtkurs ohne Auslaufzonen im Herzen der fränkischen Metropol-Region.

WM-Vorentscheidung in Zandvoort?

Piastri gewinnt nach Norris-Defekt!

Bitteres Aus für Lando Norris: Oscar Piastri gewinnt in Zandvoort, Isack Hadjar erobert sein erstes Podium, und Ferrari erleidet einen Totalschaden

Was sich 2026 beim DTM-Kalender ändert, worauf das zurückzuführen ist, und wie es in der kommenden Saison mit neuen Kursen und Überschneidungen aussieht

Caterham soll 2027 zurück in die Formel 1: Ein Jungunternehmer aus Kuwait verfolgt ein ambitioniertes Projekt unter neuem Namen