MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Aufbruchsstimmung bei den Autocrossern

Tauwetter

Der Autocross-Sport drängt aus der "splendid isolation", in den nächsten Jahren soll auch ein EM-Lauf wieder nach Östereich geholt werden.

Johannes Gauglica

Autocross gibt es in Östereich schon seit dem Jahr 1968. Einer der Teilnehmer an der ersten Autocrossveranstaltung in Gross Höflein im Burgenland hieß übrigens Jochen Rindt. Seit der Loslösung der Autocrosser von der OSK im Jahr 1992 steht dieser Sport in Österreich unter der Hoheit des Verbandes ÖMSV.

Zwischenzeitlich war die Stimmung zwischen den beiden Verbänden mehr als frostig; in letzter Zeit konstatieren Insider ein gewisses "Tauwetter". Das lässt für die Zukunft hoffen, denn auch die Autocrosser möchten gerne aus der Isolation kommen und den Anschluss an die internationale Szene ihres Sportes finden.

Lebendige Szene

Wer eine Autocross-Veranstaltung besucht, fühlt sich allerdings alles andere als "isoliert". Zu jedem Meeting kommen tausende Zuschauer, aktiv sind siebzig oder mehr Rennwagen.

Ö-Ring-Fiasko und Rallye-Absagen gehen an den Autocrossern also spurlos vorbei: An den geeigneten Sportstätten besteht in Österreich kein Mangel, es gibt immerhin vier permanente Strecken mit dem Nordring in Fuglau und den Kursen in Hollabrunn, Oberrakitsch und Voitsberg.

Dazu kommt die jedes Jahr mit demselben Verlauf neu aufgebaute Strecke in Meiselding. Außerdem werden auch in Neusserling und St. Agatha ÖM-Läufe gefahren.

Die in der Regel für das Publikum komplett einsehbaren Strecken sind zwischen 800 und 1.200 Meter lang; anders als beim Rallycross wird nur auf losem Untergrund gefahren. Dem Rallycross vergleichbar ist aber der Modus der Rennen mit mehreren Vorläufen, in denen man sich für das Finale qualifiziert.

Wie geht das?

Der Tagessieger wird durch Vorlauf, Semifinale und Finale ermittelt. Die jeweilige Platzierung im Zeittraining wird für die Startaufstellung im ersten Vorlauf herangezogen, die Platzierungen dort für das Semifinale, und diese dann für die Startaufstellung im Finale.

Die einzelnen Läufe mit maximal vierzehn Teilnehmern werden klassenweise mit Massenstart gefahren. Die Distanz beträgt sechs Runden in den Vorläufen und acht Runden im Finale.

Es gibt zwei große Kategorien von Fahrzeugen, die Tourenwagen und die Buggys. Erstere müssen noch einen losen Bezug zu Serienfahrzeugen haben müssen, die technischen Freiheiten sind allerdings groß.

Die Buggies sind als komplett zweckmäßig konstruierte Offroad-Fahrzeuge die Vollblut-Renner des Autocross-Sportes. Hier gibt es in Europa einige spezielle Chassis-Hersteller. Die Hubräume bewegen sich zwischen 1.600 ccm (bzw. bei den Buggies mit Motorrad-Maschinen 1.400 ccm) und satten fünf Litern.

Beim Reglement bemüht sich der ÖMSV wieder um Annäherung an die FIA, denn man möchte in den nächsten Jahren auch wieder eine Runde der Europameisterschaft in Österreich abhalten.

Ziel: EM-Lauf in Österreich

Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen die in Österreich aktiven Fahrzeuge an das Regelwerk der FIA angeglichen werden. Das bedeutet ab nächstem Jahr beispielsweise die Katalysatorpflicht und den Einbau von FIA-zertifizierten Überrollkäfigen.

2012 wird der maximale Hubraum von derzeit 5.000 ccm auf 4.000 ccm reduziert, der Turbo-Faktor auf 1,7 angehoben. Die leichtesten Tourenwagen müssen in Zukunft 750 kg wiegen, die leichtesten Buggies 500 kg. Sie sind damit immer noch federgewichte. Mit der Saison 2013 sollen in Österreich dann international renntaugliche Fahrzeuge unterwegs sein.

Der Einstieg in den Autocross-Sport ist relativ unkompliziert. Für eine Lizenz benötigt werden ein gültiger Führerschein und ein ärztliches Attest. Mittlerweile gibt es auch schon Juniorklassen für PilotInnen unter 18 Jahren. Das soll wieder mehr junge Aktive auf die Autocross-Pisten Österreichs locken.

Termine der Autocross-ÖM 2010:

24. - 25. April Nordring Fuglau (NÖ)
15. - 16. Mai WRT Ring Hollabrunn (NÖ)
19. - 20. Juni Voitsberg (STMK)
17. - 18. Juli Nordring Fuglau (NÖ)
31. Juli - 1. August Oberrakitsch (STMK)
14. - 15. August Meiselding (K)
28. - 29. August Neusserling (OÖ)
11. - 12. September St. Agatha (OÖ)
2. - 3. Oktober WRT Ring Hollabrunn (NÖ)

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

"Wir sind im Austausch"

Vettel als Nachfolger von Helmut Marko?

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel könnte mit Red Bull in die Formel 1 zurückkehren und führt bereits Gespräche - Wird er Nachfolger von Helmut Marko?

24h Nürburgring 2025: Bericht

Rowe triumphiert vor Rekordpublikum

Dicke Strafe gegen den "Grello", Nullnummer für Falken, Scherer und AMG bei Hitze - Doch das 24h-Rennen 2025 wird vor allem für den Stromausfall in Erinnerung bleiben

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

Der Grand Prix von Kanada erlebte ein dramatisches Finale, als Lando Norris nach Kollision mit Oscar Piastri ausschied - George Russell feiert souveränen Sieg