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Motorsport: Hintergrund

„Es führt kein Weg an der GP2 vorbei!“

Mit einem neuen Einheitsboliden will die GP2 2011 wieder durchstarten – mit dabei könnte ein Österreicher sein: Philipp Eng schnürt ein GP2-Paket.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: GP2, Photo4

Die GP2-Serie erhält für das kommende Jahr eine Frischzellenkur. Die „kleine Formel 1“ wird 2011 mit neuen Einheitsboliden antreten, deren Design stark an die aktuelle Formel 1-Generation angelehnt ist. Zudem planen einige F1-Rennställe, in der GP2 mit Juniorteams anzutreten. Zudem könnte nächstes Jahr auch wieder ein Österreicher am GP2-Grid stehen: Philipp Eng erklärte bei seinem GP Live-Gastauftritt auf motorline.cc: „Ich will in die GP2 aufsteigen, die nächste logische Stufe nach der Formel 2.“

In Monza wurde der neue Dallara-Einheitsrennwagen mit der Bezeichnung GP2/11 vorgestellt. Das Design orientiert sich an die aktuelle Fahrzeuggeneration der Formel 1, breiter Frontwing, schmaler Heckflügel, kein „Geflügelsalat“ an den Seitenkästen. GP2-Technikchef Didier Perrin erklärte gegenüber Autosport: „Wir wollten vor allem in Sachen Fahrzeugverhalten möglichst nahe an die Formel 1 kommen. Daher haben wir uns für die gleichen Flügel entschieden - schmaler und nach vorne versetzt. Dadurch ging natürlich am Heck etwas Downforce verloren, die wir nun über einen größeren Diffusor wieder wettmachen. Der neue Diffusor bringt nicht nur mehr Performance, sondern gibt den Teams auch mehr Möglichkeiten bei der Abstimmung, beispielsweise in der Fahrzeughöhe.“ Zudem wird die GP2 wie auch die Formel 1 mit Pirelli-Reifen antreten. So soll die GP2 der Vorhof zur Formel 1 bleiben, die Bedingungen sollen die Jungpiloten optimal auf die Königsklasse vorbereiten.

Wegen der restriktiven Testbeschränkung sind die Testpiloten der Formel 1 den Großteil der Saison arbeitslos – einige Formel 1-Teams sollen mit dem Gedanken spielen, Juniorteams in die GP2 zu entsenden, mit den Testpiloten am Steuer. Lotus, Manor (in der Formel 1 mit Virgin vertreten) und Mercedes (über das Berliner Mücke-Team) sollen laut Informationen von 422race bereits Pläne für ein Juniorteam haben. Renault kooperiert bereits mit dem französischen DAMS-Team, dessen Autos in den Renault-Farben in der GP2 antreten – dort sitzen die Renault F1-Ersatzpiloten Jérome D’Ambrosio und Ho-Pin Tung in den Cockpits.

Die GP2 gilt immer noch als das Sprungbrett in die Formel 1, auch wenn es zuletzt etwas ruhiger um die Rennserie wurde und die letzten GP2-Meister wie Giorgio Pantano keinen Platz in der Formel 1 fanden. Zwölf der aktuellen F1-Piloten fuhren GP2.

Philipp Eng (mitte) auf dem F2-Podium.

“Wie ein kleiner Formel 1“

In Österreich hält sich das Interesse an der GP2 zurzeit in Grenzen – was wohl auch daran liegt, dass heuer kein Österreicher in der Serie antritt. Das könnte sich 2011 ändern – Formel 2-Pilot Philipp Eng schnürt an einem GP2-Paket, wie er bei seinem motorline.cc-Gastauftritt verriet. Eng sagte: „Wenn man in die Formel 1 will, muss man in der GP2 erfolgreich sein. Es führt praktisch kein Weg an der GP2 vorbei. Kamui Kobayashi, Vitaly Petrov, Lucas di Grassi oder Nico Hülkenberg sind alle noch letztes Jahr erfolgreich in der GP2 gefahren.“ Vom neuen Einheitsrenner ist Eng jedenfalls begeistert: „Der neue GP2 sieht richtig gut aus, wie ein kleiner Formel 1.“

Zurzeit fährt Eng in der neu ins Leben gerufenen Formel 2. Sie konnte sich bislang nicht als Sprungbrett in die F1 etablieren – zwar konnte man den ersten F2-Champion der neuen Ära, der Austrospanier Andy Soucek bei Virgin als Tester installieren, doch der 25-jährige gab zur Saisonmitte entnervt auf und bat um die Vertragsauflösung – denn trotz Sponsorzahlungen wurde Soucek von Virgin nicht im ersten freien Training eingesetzt.

Es spricht also alles dafür, im kommenden Jahr in der GP2 anzutreten. Der einzige Grund, der dagegen spricht, ist ein gewichtiger: Während eine F2-Saison an die 250.000 Euro kostet, legt man für ein GP2-Cockpit mindestens das Vierfache davon auf den Tisch. Mit Christian Danner hat Philipp Eng jedoch einen versierten Berater an seiner Seite, der auch mit allen Formel 1-Wassern gewaschen ist. Durchaus möglich also, dass Philipp Eng im nächsten Jahr in der aufgepeppten GP2-Serie sein Glück versucht – zu wünschen wäre es dem ehemaligen Red Bull Junior allemal…

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