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Souveräner Sieg von Casey Stoner

Ducati-Pilot Casey Stoner siegt in Motegi vor Andrea Dovizioso und Valentino Rossi. In der Moto2 feiert Elias seinen 7. Sieg, Michi Ranseder wird 20.

Foto: Ducati

Die Führung von Andrea Dovizioso (Honda) währte nur kurz: Der Italiener kam zwar gut los und führte das Feld zur ersten Kurve, musste sich dann aber Casey Stoner (Ducati) geschlagen geben, der das Rennen fortan bestimmte. Stoner begnügte sich über weite Strecken damit, den MotoGP-Lauf von Motegi ohne große Hast zu bestimmen und zog erst in den Schlussrunden das Tempo an.

Nach drei Vierteln der Distanz war die Entscheidung gefallen: Dovizioso konnte Stoner nicht mehr länger folgen und musste den Australier ziehen lassen. Der Abstand zwischen den beiden MotoGP-Routiniers, der stets im Bereich einer halben Sekunde gelegen hatte, wuchs nun von Runde zu Runde und pendelte sich schließlich bei 1,3 Sekunden ein - Ducati-Pilot Stoner fuhr kontrolliert ins Ziel.

Dahinter lieferten sich der amtierende Weltmeister und sein wahrscheinlicher Nachfolger einen überaus heißen Tanz: Valentino Rossi (Yamaha) fiel nach dem Start hinter seinen Teamkollegen zurück, folgte dem Spanier aber dichtauf und nutzte in Runde sechs seine Chance. Der "Doktor" stach in die Lücke und ließ seinen Stallgefährten hinter sich, womit das Duell erneut an Fahrt aufnahm.

Lorenzo wollte sich den verbliebenen Podestplatz nicht ohne Gegenwehr nehmen lassen, konnte Rossi zunächst aber nicht gefährden. In Runde 18 steckte der Titelfavorit seine Nase einmal neben das Bike seines Teamkollegen, musste aber zurückstecken. Fünf Umläufe später kam es schließlich ganz dick: Lorenzo attackierte erneut, doch Rossi wehrte nach kurvenlangem Kampf erneut ab.

Die letzte Runde musste also die Entscheidung bringen - und wie! Wieder machte Lorenzo Druck, wieder ging er an Rossi vorbei und wieder konterte dieser erfolgreich: Der Italiener verwies seinen spanischen Stallgefährten hauchdünn auf den vierten Platz und zeichnete damit sicherlich für eine der besten Fahrleistungen dieses Rennens verantwortlich. Die Podestränge waren somit bezogen.

Dahinter nahm das Geschehen zum Teil turbulente Formen an, denn der schlecht gestartete Ben Spies (Tech 3) und Nicky Hayden (Ducati) statteten dem Kiesbett von Motegi schon in Runde zwei einen Besuch ab und fielen nach ihrem Parallelausritt in Kurve fünf ans Ende des Feldes zurück. Während Spies anschließend eine beherzte Aufholjagd zeigte, blieb Hayden in Japan sehr blass.

Der Ducati-Fahrer konnte zwar das Pramac-Duo um Mika Kallio und Aleix Espargaró sowie Héctor Barberá (Aspar) hinter sich lassen, musste sich aber mit Platz zwölf begnügen, während Spies sogar noch Rang acht erreichte. Der US-Amerikaner ordnete sich hinter seinem stark auftretenden Teamkollegen Colin Edwards (Tech 3) sowie Marco Simoncelli (Gresini) und Álvaro Bautista (Suzuki) ein.

Hiroshi Aoyama (Interwetten) konnte als Zehnter nur bedingt Kapital aus den Fehlern seiner Rivalen schlagen, leisteten sich doch sowohl Randy de Puniet (LCR/9.) als auch Marco Melandri (Gresini/11.) kurze Ausflüge in die Botanik. Loris Capirossi (Suzuki) sah indes nicht die Zielflagge: Drei Runden vor Schluss stellte der MotoGP-Routinier sein Bike vorzeitig ab und war damit der einzige Ausfall.

Weil Dani Pedrosa (Honda) aufgrund seines Trainingssturzes und der damit verbundenen Operation nicht am Start sein konnte, ist die Fahrerwertung der MotoGP nach dem Japan-Rennen fast schon zugunsten von Lorenzo entschieden: Der aus Mallorca stammende Rennfahrer hat nun 297 Punkte auf seinem Konto und liegt vor dem Saisonendspurt 69 Zähler vor seinem einzigen WM-Kontrahenten.

Moto2: Elias schlägt wieder zu - Ranseder auf Platz 20

Der WM-Spitzenreiter macht ernst: Am Samstag musste Toni Elias (Moriwaki) noch Julián Simón (Suter) den Vortritt lassen, doch pünktlich zum Rennstart war der Spanier wieder voll da. Schon in Runde eins übernahm Elias die Führung, musste sich nur einmal kräftig gegen seinen Landsmann wehren und siegte nach 23 spannenden Runden bei der Moto2-Rennpremiere in Motegi.

Der überdeutliche Tabellenführer kontrollierte den WM-Lauf von der Spitze aus und ließ sich nicht von seinem Verfolger Simón aus dem Konzept bringen, der fortlaufend im Windschatten seines Rivalen unterwegs war. In Runde drei konnte Simón sogar kurzzeitig an die Spitze des Moto2-Feldes vorstoßen, doch Elias konterte umgehend und zementierte in den restlichen Runden seine Führung.

Dahinter kam es indes zu munteren Positionsverschiebungen, die vor allem zu Ungunsten von Scott Reddung (Suter) ausfielen. Der Marc-VDS-Pilot hielt sich zunächst hinter Yuki Takahashi (Tech 3) auf dem soliden vierten Rang, musste im Rennverlauf allerdings Federn lassen: In Runde elf brauste erst Alex de Angelis (Motobi) am Briten vorbei, dann stach auch Karel Abraham (FTR) in die Lücke.

Während sich letzterer später ebenfalls vor Takahashi einordnete, machte de Angelis gleich Druck und schnappte sich den japanischen Lokalmatador in Runde 15. Damit waren die Plätze an der Spitze aber noch nicht bezogen: Hinter Elias und Simón rasten die Verfolger schließlich in der Reihenfolge Abraham, de Angelis, Redding und Takahashi ins Ziel - dahinter folgte schon Stefan Bradl (Suter).

Der Kiefer-Pilot hatte die Startrunde auf Rang neun beendet und konnte sich in den folgenden Runden sukzessive nach vorne arbeiten. Zur Hälfte des 23 Umläufe messenden Rennens wurde Bradl schon auf Platz sieben geführt, den er schließlich auch bei der Zieldurchfahrt innehatte. Direkt dahinter sauste Tom Lüthi (Moriwaki) über die Linie, der damit die Top 10 der Moto2 in Motegi abrundete.

Schrecksekunden gab es im Rennen gleich mehrere: Andrea Iannone (Speed Up) rauschte in Runde acht durch das Kiesbett und büßte damit wohl seine letzten verbliebenen Titelchancen ein. Yonny Hernández (BQR) zerlegte sein Bike indes drei Runden vor Schluss bei einem spektakulären Sturz, blieb aber augenscheinlich unverletzt. Der Siegesfahrt von Elias tat dies aber keinen Abbruch.

Zum siebten Mal in dieser Saison durfte sich der Spanier als Gewinner eines Moto2-Rennens feiern lassen und reduzierte damit die Anzahl der Titelkandidaten auf zwei - nur noch Simón kann dem früheren MotoGP-Piloten theoretisch noch gefährlich werden. Aus deutschsprachiger Sicht erfolgreich war Dominique Aegerter (Suter) auf Platz zwölf, Michael Ranseder (Suter) wurde letztendlich 20.

125 ccm: Marquez ringt Terol nieder

Marc Márquez schlägt zurück: Zwei Wochen nach seinem Erstrunden-Aus beim Aragón-Rennen sicherte sich der spanische Derbi-Pilot den Sieg im 125er-Lauf von Motegi. Seine Pole-Position konnte Márquez beim Start zwar nicht behaupten, übernahm aber nach sieben Runden die Führung von Nicolás Terol (Aprilia) und war anschließend nicht mehr zu halten: Saisonsieg Nummer sieben.

WM-Spitzenreiter Terol musste sich auf dem Twin-Ring von Motegi mit dem zweiten Platz hinter seinem Titelrivalen begnügen, Bradley Smith (Aprilia) sicherte sich den dritten Rang vor Pol Espargaró (Derbi), der nur kurzzeitig an einem Podium schnupperte. Alberto Moncayo (Aprilia) und Esteve Rabat (Aprilia) komplettierten die Top 6 des Laufs, der mit einer Schrecksekunde begonnen hatte.

Das Rennen der 125er-Klasse war erst wenige Augenblicke alt, da kam es bei der Anfahrt zu ersten Kurve zu einer heftigen Kollision. Im Gedränge erhielt Efrén Vázquez (Derbi) einen Schubser von einem Konkurrenten, strauchelte und fiel auf die Fahrbahn - Jonas Folger (Aprilia) konnte nicht mehr ausweichen und gabelte den Spanier samt dessen Motorrad auf. Beide 125er-Piloten schieden aus.

Sowohl Vázquez als auch Folger blieben nach ihrem Unfall am linken Streckenrang liegen, ehe die herbeigeeilten Streckenposten die Bergung einleiten konnten. Vázquez stand bereits nach wenigen Momenten und schien den Crash unverletzt überstanden zu haben, Folger hatte augenscheinlich auch Glück im Unglück. Aus Sicherheitsgründen wurden beide Fahrer ins Streckenhospital gebracht.

"Ich lag auf der Außenseite neben Vázquez, als er eine Berührung mit Cortese hatte, wie ich vermute", sagt Folger. "Er stürzte und ich bremste so hart wie möglich, traf ihn aber dennoch und stürzte ebenfalls. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Ich hoffe, Efrén ist okay. Sehr schade um das Rennen", meint der Deutsche. "Ich habe ein paar Schmerzen, bin aber ansonsten in Ordnung."

An der Spitze ergingen sich Terol und Márquez indes in psychologischen Spielchen: Sieben Runden lang folgte Márquez seinem spanischen Landsmann wie ein Schatten, um hin und wieder seine Derbi-Nase neben das Aprilia-Bike zu stellen. In Runde sieben machte Márquez schließlich kurzen Prozess, setzte sich neben Terol und ließ seinen WM-Konkurrenten bei der Einfahrt zu Kurve 5 eiskalt stehen.

Danach drehte Márquez sofort richtig auf, distanzierte Terol binnen weniger Kurven und kontrollierte das Rennen von der Spitze aus. Hinter dem Führungsduo absolvierte Smith einen unauffälligen, aber effektiven Lauf und wurde Dritter vor Espargaró. Moncayo duellierte sich rundenlang mit Tomoyoshi Koyama (Aprilia), doch der japanische Lokalmatador stürzte wenige Runden vor Schluss als Fünfter.

Damit rückte Aprilia-Fahrer Moncayo kampflos auf den fünften Rang nach vorne und sauste noch vor Rabat, Danny Webb (Aprilia), Luis Salom (Aprilia), Adrian Martin (Aprilia) und Johann Zarco (Aprilia) über die Ziellinie. Randy Krummenacher (Aprilia) und Sandro Cortese (Derbi) beschlossen das Rennen in den Top 12 - zumindest für den Deutschen war in Motegi aber deutlich mehr drin.

Cortese lag nach dem Start lange Zeit auf dem fünften Rang und hatte sogar Podiumschancen, musste eben diese aber nach einem Ausflug ins Kiesbett begraben: Der Derbi-Fahrer rutschte von der Strecke und verlor viel Zeit, konnte den Lauf allerdings an zehnter Stelle wieder aufnehmen. Cortese blieb damit noch vor Marcel Schrötter (Honda), der als 14. in die WM-Punkte von Japan fuhr.

In der Gesamtwertung führt Terol (228 Punkte) noch immer mit einem kleinen Vorsprung, nun allerdings vor Márquez (222), der seinen Rückstand deutlich reduzieren konnte. Espargaró (215) folgt auf dem dritten Rang vor Smith (160), der als Vierter nicht mehr ernsthaft in die Entscheidung eingreifen kann. Bei den Herstellern führt Derbi nach wie vor mit 310 Punkten vor Aprilia (271).

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