
Motorsport: News | 04.06.2011
FIA beschließt neue Langstrecken-WM ab 2012
Der bisherige Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) erhält den WM-Status. Die neue Langstrecken-WM mit mindestens sechs Rennen inkl. Le Mans.
Foto: Peugeot Sport
Die lauten Rufe vieler Teams und Hersteller haben beim Automobil-Weltverband FIA gefruchtet: Ab 2012 wird aus dem bisherigen Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) eine offizielle Langstrecken-WM. "Der ILMC kann nur eine Durchgangsstation sein", hatte Oreca-Boss Hugues de Chaunac vor Monaten betont. "Wir brauchen eine WM", lautete der Appell von Henri Pescarolo.
Nun hebt die FIA die Sportwagen endlich auf die passende Bühne. "In Zusammenarbeit mit dem ACO wird 2012 eine FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft ins Leben gerufen", heißt es im Beschluss des Weltrates am Freitag. "Der Rennkalender, der mindestens sechs Events umfassen soll, wird auch die 24 Stunden von Le Mans beinhalten."
"Die Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft werden an Konstrukteure und Piloten verliehen, zusätzlich gibt es einen GT-WM-Titel für Konstrukteure", heißt es weiter. Somit öffnet die FIA gemeinsam mit dem ACO die Türen für weitere Hersteller. Nach Nissan und dem "halben Werksengagement" von Toyota soll angeblich Mazda kurz vor der Rückkehr in die Szene stehen. Der Le-Mans-Sieg mit des Mazda 787b liegt genau 20 Jahre zurück.
"Ich bin glücklich, dass wir wieder eine WM haben werden", kommentiert FIA-Präsident Jean Todt. Der Franzose kennt die Szene bestens, war 1992 und 1993 als Rennleiter von Peugeot für deren Siege an der Sarthe verantwortlich.
Vor allem die feste Bindung zum Le-Mans-Veranstalter ACO gefalle ihm gut, betont Todt nach der Verkündung der wichtigen Entscheidung am Ende der Sitzung des FIA-Weltrates am Freitag.
"Ich bin sehr froh, dass ein legendäres Rennen wie die 24 Stunden von Le Mans ein Teil dessen sein werden", erklärt der FIA-Chef. Als Zeichen der neuen Liebe wird Todt am in gut einer Woche den Start der 79. Auflage des Klassikers vollziehen.
Pünktlich zum Jubiläum - 2012 gibt es die 24 Stunden von Le Mans zum 80. Mal - sollen an der Sarthe nicht nur Ruhm, Champagner und Rolex-Uhren an die Sieger gehen, sondern auch WM-Punkte. "Ich bin sehr glücklich über diese Einigung mit der FIA", kommentiert ACO-Boss Jean-Claude Plassart. "Es unterstreicht, dass der Langstreckensport seinen festen Platz im weltweiten Motorsport verdient hat."
"Genau dies haben wir seit dem ersten Rennen im Jahre 1923 immer betont. Jean Todt hat meine Einladung angenommen. Er wird am Samstag, 11. Juni, die 24 Stunden starten. Das ist ein symbolischer, aber sichtbarer Weg, um unsere Partnerschaft zu feiern", sagt Plassart. Beide Seiten betonen, dass der Langstreckensport auch in Zukunft dazu dienen solle, neue Technologien für den Bau von Straßenfahrzeugen zu entwickeln.