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Franz Tost im Gespräch

Toro Rosso-Teamchef Franz Tost nimmt zu der drastischen Maßnahme Stellung, gleich beide Piloten auszutauschen, allesamt sind und waren sie Red Bull Junioren.

Franz Tosts Toro-Rosso-Rennstall wird 2012 mit einer völlig neuen Fahrerpaarung in die Saison gehen:

Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne, die beide bereits Freitag-Tests für die Truppe aus Faenza absolviert haben, ersetzen das bisherige Duo Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari.

Im Interview spricht der österreichische Teamchef über die Entscheidungsfindung, die Aufgaben von Toro Rosso und die Perspekive für das neue Jahr.

Franz, wann wurde die Entscheidung getroffen, Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne zu verpflichten?

Unsere Fahrerpaarung steht schon seit langer Zeit zur Diskussion, da es sich natürlich um eine entscheidende Komponente für die Performance des Teams handelt.

Die finale Entscheidung wurde bei einem Meeting im Red Bull-Hauptquartier in Österreich am 13. Dezember 2011 getroffen.

Besitzen die Fahrer einen Einjahres-Vertrag oder geht er darüber hinaus?

Wir möchten unsere Fahrerverträge nicht öffentlich besprechen, aber sagen wir mal, dass das Leistungsniveau im Auto der entscheidende Faktor sein wird. Und wenn sie gute Arbeit leisten, dann wird das zu ihren Gunsten über den Zeitraum entscheiden, den sie bei uns verbringen.

Wird Ricciardo der Nummer-eins-Pilot des Teams sein?

Nein, obwohl er sich schneller wohlfühlen sollte, da er mehr Formel 1-Rennerfahrung besitzt. Dennoch hat Jean-Eric gezeigt, dass er schnell lernt, daher erwarte ich von ihm, dass er rasch auf Tempo sein wird.

Es ist wichtig, dass das Team sicherstellt, dass die Fahrer bei den Winter-Testfahrten auf so viele Kilometer wie möglich kommen.

Warum habt ihr euch gegen Buemi und Alguersuari entschieden?

Sebastien war drei Saisons lang bei uns, Jaime zweieinhalb. Beide haben für das Team hart gearbeitet, ihr bestes gegeben und einige gute Resultate erreicht. Dennoch versteht sich Toro Rosso als Rookie-Fahrschule und mit mehr als zwei Saisons auf dem Buckel ist man kein Roookie mehr.

In einer perfekten Welt steigen die Fahrer von Toro Rosso zu Red Bull Racing auf, aber derzeit gibt es bei unserem Schwesterteam keine freien Plätze. Das könnte jetzt als harte Entscheidung angesehen werden, aber die Formel 1 ist ein hartes Umfeld und Toro Rosso hat seine Prinzipien bei der Fahrer-Auswahl immer klar dargelegt.

War der einzige Grund für den Wechsel die Notwendigkeit, neuen Red-Bull-Junioren eine Chance in der Formel 1 zu geben?

Nein, denn wir mussten uns sicher sein, dass sie bereit für den nächsten Schritt sind. Bei Daniel war diese Entscheidung leichter, weil er - wie ich schon sagte - bereits Formel 1-Rennerfahrung besitzt.

Ist es nicht frustrierend, immer junge und unerfahrene Fahrer einsetzen zu müssen? Ohne dem Red Bull-Fahrerprogramm könntet ihr erfahrene Piloten auswählen, die bereits ihre Fähigkeiten in der Formel 1 bewiesen haben.

Nein, das ist nicht frustrierend. In Wahrheit ist es genau das Gegenteil. Es ist für alle im Team eine sehr interessante Erfahrung, mit jungen Fahrern zu arbeiten, und es bedeutet, dass man sie so ausbilden kann, wie man möchte. Jeder - von den Renningenieuren zu den Medienleuten - kann versuchen, den neuen Fahrern gute Angewohnheiten beizubringen, die sie dann in ihrer weiteren Karriere nutzen können.

In ein paar Monaten beginnen die Testfahrten wieder. Wie wichtig war es, die Fahrerentscheidung jetzt zu treffen?

Es ist immer gut, so früh wie möglich zu wissen, wer deine Fahrer sind. Die Wochen der Spekulation sind üblicherweise ein Störfaktor für die Arbeit des Teams.

Obwohl wir unsere zwei neuen Fahrer recht gut kennen, bedeutet es auch, dass sie bereits mit der Arbeit mit den Ingenieuren anfangen und Informationen aufnehmen können und sogar in Detailbereichen Einfluss auf das neue Auto nehmen können. Zudem kann ich mich darauf verlassen, dass sie ihr Winter-Trainingsprogramm sehr ernst nehmen werden

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