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Ecclestone droht: Teams sollen Antrittsgebühr zahlen

Sollte kein neues Concorde Agreement zustande kommen, will Bernie Ecclestone von den Formel-1-Teams hohe Antrittsgebühren verlangen.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat im Wortgefecht mit den Teams über ein neues Concorde Agreement, das die Teams dazu verpflichtet, Rennen zu fahren, nachgelegt. Die Verhandlungen drehen sich um die Aufteilung des Geldkuchens. Die Rennställe bekommen derzeit 50 Prozent der Einnahmen, wollen aber um die 70 Prozent. Wenn die Teams das neue Concorde Agreement nicht unterzeichnen, müssen sie laut Ecclestone ab 2013 für ihre Rennteilnahmen zahlen müssen.

"Es kümmert mich nicht, ob wir ein neues Concorde Agreement haben oder nicht. Für uns macht das keinen Unterschied", sagt der Formel-1-Zampano. "Vielleicht veranstalten wir die Weltmeisterschaft und verlangen von den Teams Geld für ihre Teilnahme." Derzeit erhebt die Formula One Group, die von Ecclestone geleitet wird, keine Antrittsgebühr. Die einzigen Kosten für einen Startplatz sind die Gebühren für die Registrierung, die sich pro Team auf etwa 500.000 Pfund (also umgerechnet rund 573.000 Euro) belaufen. Diese werden jedoch an den Automobilweltverband FIA bezahlt.

Sollte das Concorde Agreement auslaufen, könnte Ecclestone Antrittsgelder verlangen, auch ohne Konsens zwischen den Teams. Der Brite sagt klar, was sein Vorteil wäre: "Das würde mehr Geld auf unsere Bankkonten bringen."

Das gegenwärtige Concorde Agreement wurde im August 2009 unterschrieben, nachdem der Vorgängervertrag knapp zwei Jahre zuvor ausgelaufen war. Ecclestone meint, dass eine Verzögerung den Teams einiges kosten würde, so wie in anderen Sportarten auch.

Ecclestones Kommentare erhöhen den Druck im Pokerspiel mit den Teams. Angeblich haben sich Ferrari, McLaren, Mercedes und Vertreter von Red Bull in Stuttgart getroffen, um ihre Vorgehensweise gegenüber Ecclestone abzusprechen. Auch über die Möglichkeit einer Übernahme der Formel 1 durch Rupert Murdochs News Corporation wurde gesprochen. Vor zwei Wochen hatte diese zusammen mit Exor Investment ein Statement abgegeben, dass man darüber nachdenke, ein Angebot für die Formel 1 einreichen zu wollen. CVC Capital, der Besitzer der Formel-1-Rechte, hat aber bereits klargestellt, dass der Sport nicht zum Verkauf stehe.

Es wird angenommen, dass die Motivation hinter den Übernahmegerüchten darin bestand, in den Verhandlungen Druck auf Ecclestone auszuüben. Exor besitzt 30,4 Prozent von Fiat, dem italienischen Automobilkonzern wiederum gehören 90 Prozent von Ferrari. Der Traditionsrennstall hat sich in den letzten Wochen lautstark dazu geäußert, wie man die Formel 1 verändern möchte.

Teamchef Stefano Domenicali hat Anfang des Monats gemeint, dass CVC in die Formel 1 investieren und sie entwickeln müsste. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sprach davon, dass die Teams, so wie jene der Basketballprofiliga NBA, ihre eigene Firma gründen könnten, falls kein neues Concorde Agreement zustande kommt. Diese solle sich dann um die Austragung der Rennen, die TV-Rechte und so weiter kümmern.

Laut Artikel 4.5 b des Concorde Agreement ist es den Teams verboten, über eine Konkurrenzserie zu sprechen oder zu schreiben. Dieses Verbot gilt bis zum letzten Rennen der Saison 2012. Montezemolo hat die Idee einer solchen aber klar in den Mund genommen. "Es ist ihm nicht erlaubt über eine Konkurrenzserie zu sprechen", sagt Ecclestone dazu. "Wenn er das getan hat, dann steckt er in Problemen." Doch der 80jährige fügt hinzu: "Am Ende hat aber niemand Probleme. Er ist zu 100 Prozent ein Unterstützer."

Im vergangenen Jahrzehnt lag bei den Verhandlungen mit Ecclestone immer eine "Piratenserie" der Hersteller in der Luft, die Teams haben sie aber nie in die Tat umgesetzt. Im Jahr 2009 blieb diese Drohung bis sechs Tage vor der Unterzeichnung des aktuellen Concorde Agreement bestehen. Angeblich haben diese Pläne den Automobilfirmen zwischen zehn und 14 Millionen Euro gekostet, doch in der gegenwärtigen Wirtschaftslage können auch sie sich keine Geldverschwendung leisten.

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