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Ein verräterischer Brief?

Bernie Ecclestone wird im Zusammenhang mit der Affäre rund um Ex-BayernLB-Chef Gribkowsky belastet. Der F1-Zampagno dementiert.

Am 5. Januar 2011 wurde der frühere Risikovorstand der Bayerischen Landesbank (BayernLB), Gerhard Gribkowsky, wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung verhaftet.

Hintergrund sind vor allem 50 Millionen US-Dollar Schmiergeld, deren Herkunft noch unklar ist. Die Staatsanwaltschaft München stellt sich nun die Frage: Woher kam dieses Geld?

Der Verdacht liegt nahe: Bernie Ecclestone könnte Gribkowsky eine Zuwendung für die Rolle des Deutschen beim Verkauf der Formel 1 überwiesen haben. Denn Gribkowsky verhandelte den Ausstieg der BayernLB aus der Königsklasse, nachdem die Bank zuvor als Gläubiger der insolventen Kirch-Gruppe einen Großteil deren Formel-1-Anteile übernommen hatte. Entscheidend ist aber: Sowohl für Gribkowsky wie auch für Ecclestone gilt die Unschuldsvermutung.

Allerdings gibt es nun offenbar eine Verbindung zwischen dem Banker und dem Formel-1-Geschäftsführer: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, erhielt Ecclestone am 14. Dezember 2007 eine schriftliche Mahnung, in der knapp 2,3 Millionen US-Dollar eingefordert werden. Absender war demnach die österreichische GREP GmbH, in der Gribkowsky angeblich den größten Teil der fraglichen 50 Millionen US-Dollar angelegt hat.

"Seit März 2006 ist Dr. Gribkowsky 'Non-Executive Director' in der obersten Holdinggesellschaft der Formel-1-Gruppe. Für seine Dienste erhielt er jährliche Bezüge von 50.000 US-Dollar. Dr. Gribkowsky hat niemals irgendeine operative Führungsposition oder Geschäftsführungsbefugnisse innerhalb der Formel-1-Gruppe gehabt", weist das Ecclestone-Imperium jede Beteiligung an der Causa Gribkowsky weit von sich.

Mit der Schmiergeldaffäre will die Formel-1-Gruppe nichts zu tun haben. Sie beteuert stattdessen in ihrer Stellungnahme: "Die Formel-1-Gruppe und Herr Ecclestone sind weder involviert in irgendwelche anderen Zahlungen an Dr. Gribkowsky oder jemanden aus seinem Umfeld noch haben sie Kenntnis von solchen Zahlungen."

Doch im Gegensatz zu den Medien werden sich die ermittelnden Behörden nicht mit dieser Aussage abspeisen lassen.

Zum Dementi der Formel-1-Gruppe will sich die zuständige Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger nicht äußern. Zu den Vorwürfen gegen Gribkowsky sagt sie der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' nur: "Es besteht nach wie vor ein Haftbefehl gegen Herrn Gribkowsky."

Der Beschuldigte selbst soll in der Untersuchungshaft immer noch schweigen und hat offenbar noch nicht einmal einen Haftprüfungsantrag gestellt.

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