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Perez hatte Glück im Unglück

Am vergangenen Rennsonntag schlug ein unbekannter Teil in dem Sauber von Sergio Perez ein. Das Team informierte die FIA, jetzt wird untersucht.

Sauber musste das Chassis von Sergio Perez nach dem Grand Prix von Malaysia abschreiben. Der Mexikaner war im Rennen plötzlich ausgerollt, hatte von einem Elektrikschaden berichtet. Wie sich später herausstellte, hatte ein Teil auf der Fahrbahn erhebliche Schäden verursacht. "Es war ein eigenartiger Zwischenfall", sagt Sauber-Technikchef James Key.

"Sergio hielt das Teil, das er getroffen hat für ein Stück von einem Flügel oder ähnliches. Es war auf jeden Fall so groß, sodass er es sehen konnte", sagt der Brite. "Es hatte den Anschein, als sei das Teil von dem vorausfahrenden Toro Rosso abgeflogen, aber die haben im Nachhinein keine Beschädigungen an ihren Autos gefunden. Es sieht also so aus, als hätte das Teil schon vorher dort gelegen."

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass sich an einem anderen Fahrzeug ein Ballastgewicht gelöst hatte. "Aber das glaube ich nicht", sagt Key. "Diese Ballastgewichte sind sehr gut verstaut. Klar ist, dass es ein Teil mit nur wenigen Millimetern Durchmesser war. Ein Ballastteil würde nur dann herausfliegen können, wenn das andere Auto erhebliche Zerstörungen hätte."

Der Zwischenfall in Malaysia sei auch im Rückblick "beängstigend", so der Sauber-Ingenieur. "Der Frontflügel wurde erheblich beschädigt, ebenso der vordere Teil des Unterbodens. Danach ist das Teil unten ins Chassis eingedrungen, im Bereich unterhalb der Nase, hat die Struktur durchschlagen. Dann bohrte sich das Tel durch die Zylon-Schicht und jagte quer durchs Chassis, schließlich in die Elektronikbox."

"Die ECU wurde zerstört, der Wagen rollte einfach aus. Das Teil flog durch den Seitenkasten dann nach draußen. Die Crashstrukturen im Seitenkasten wurden dabei zerstört", beschreibt Key den möglichen Flug des Geschosses. "Was auch immer es war, es muss extrem schnell gewesen sein, oder verdammt schwer."

"Von außen konnte man nicht viel erkennen. Erst als wir das Auto wieder in der Box hatten, haben wir uns gefragt, was zum Teufel es für ein Teil war. Als wir die Schäden sahen, konnten wir es halbwegs rekonstruieren", sagt der Brite weiter. Man zeigte die Schäden der FIA. "Wir haben denen gesagt, dass man sich das genau anschauen sollte. Das hätte im vergangenen Jahr anders enden können."

"Die Teams sollten gemeinsam mit der FIA über mögliche Konsequenzen reden. Das wird sicherlich passieren", meint Key. Besonders beängstigend sei es gewesen, dass der Fremdkörper nur knapp am Fahrer vorbei geflogen sei. Die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, die nach dem Glock-Unfall 2009 in Japan ergriffen wurden, zahlten sich in diesem Fall kaum aus.

"Wir haben das Teil nicht, das die Schäden verursacht hat. So können wir natürlich nicht wissen, ob so etwas jederzeit wieder passieren kann", klagt Key. "Vielleicht war es auch eine Drainageabdeckung der Strecke oder etwas ähnliches. Man sollte es auf jeden Fall im Auge behalten. Wir haben nun gesehen, dass so etwas passieren kann. Und wir haben gesehen, welch erheblicher Schaden dadurch entstehen kann."

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