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RBR mit KERS als Achillesferse

Als einziges Top-Team hat RBR das KER-System noch nicht in Griff – jetzt soll schon für den GP der Türkei ein entsprechendes Upgrade eingeführt werden.

Zwar war der RB7 das anerkannt schnellste Auto der ersten drei Saisonrennen, doch jedes Siegerauto hat seine Achillesferse. Im Fall des RB7 ist das das Hybridsystem KERS, das in Melbourne gar nicht erst aktiviert wurde und in Sepang und Schanghai mehr schlecht als recht funktionierte.

Gestern war KERS möglicherweise sogar einer der Gründe, weshalb Sebastian Vettel den Grand Prix von China nicht gewonnen hat, denn wegen der unberechenbaren Auswirkungen auf die Bremsbalance, wenn KERS einmal an der Hinterachse Energie abzapft und einmal nicht, handelte er sich einen Bremsplatten ein.

Deswegen musste der Deutsche seinen Boxenstopp vorziehen - und am Ende wurden ihm möglicherweise genau diese Runden, die er auf dem letzten Reifensatz schon zu viel hatte, zum Verhängnis.

"KERS funktionierte bis Runde 25/26 tadellos", berichtet Teamchef Christian Horner. "Dann traten Probleme auf, sodass wir es nur noch unregelmäßig aktivieren konnten. Es funktioniert noch nicht so gut, wie wir uns das vorstellen, aber doch besser als in den vorangegangenen Rennen. Das war bei beiden Autos gleich."

Und er kündigt an: "Wir bekommen für die Türkei ein weiteres KERS-Update. Je mehr wir mit dem System fahren, desto besser verstehen wir es. Ich bin optimistisch, dass wir die nervenden Problemchen bald abstellen können."

Vettel ärgert sich darüber, dass er "die meiste Zeit im Rennen" Probleme hatte und KERS nicht nutzen konnte: "Im ersten Stint ging es noch, aber dann verloren wir es ziemlich schnell. Das tut natürlich weh, denn hier gibt es die lange Gerade, die lange Gegengerade."

Man sei "nicht stolz" darauf, KERS als einziges Topteam nicht in den Griff zu bekommen, aber der WM-Leader ist optimistisch, dass die Karten für den Europa-Auftakt in knapp drei Wochen in Istanbul neu gemischt werden.

Darauf hofft auch Teamkollege Mark Webber: "Das ist eine Schlüsselkomponente. Klar, dass wir da was unternehmen müssen", fordert er.

"Zum Glück haben wir jetzt eine Pause, in der wir uns dem widmen können. Es geht ja nicht nur um die Performance, sondern bei mir musste das Auto an diesem Wochenende ungefähr viermal zerlegt und wieder zusammengebaut werden. Das macht es für alle schwieriger, keine Fehler zu machen, denn jeder Zusammenbau stellt eine potenzielle Fehlerquelle dar."

Das Hauptproblem ist dem Vernehmen nach, dass Designer Adrian Newey das Renault-KERS für den RB7 extrem kompakt adaptiert hat, um die Aerodynamik nicht zu beeinflussen. Nun überhitzen die Batterien ständig.

Newey gesteht offen ein, dass er kein KERS-Freund ist: "Bei der Integration der unterschiedlichen Systeme ist KERS das größte Problem. Man will dabei die Nachteile für die Aerodynamik in Grenzen halten. KERS bereitet einem unabhängigen Team wie uns Kopfweh, auf das wir gerne verzichten würden."

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