
Motorrad-WM: Mugello | 02.07.2011
Stoner erneut auf der Poleposition
Bereits zum fünften Mal konnte Honda-Pilot Casey Stoner in dieser Saison die Pole erobern. Dahinter Ben Spies und Marco Simoncelli.
Foto: Bridgestone
Zu Beginn der Qualifikation war die Strecke in Mugello noch leicht feucht, weil es davor während des 125er Qualifyings geregnet hatte. Der Belag war aber soweit abgetrocknet, dass alle Fahrer mit Slicks hinausfahren konnten.
Alle Piloten gingen aufgrund der ungewissen Wettersituation sofort mit der weichen Mischung auf die Strecke. Es trocknete aber schnell auf und die Kräfteverhältnisse zeigten wieder ihr normales Bild. Casey Stoner brannte eine Runde in 1:48.034 Minuten in den Asphalt und stellte damit einen neuen Rundenrekord auf.
In der zweiten Hälfte der Qualifikation fing es wieder zu regnen an und es gab keine Zeitenverbesserungen. Yamaha-Pilot Ben Spies hatte sich bis dahin den zweiten Startplatz gesichert. Sein Rückstand war mit 0,445 Sekunden bereits groß. Marco Simoncelli komplettierte mit der Gresini-Honda die erste Startreihe.
Andrea Dovizioso fuhr zu Beginn bei rutschigen Verhältnissen schnelle Runden und nutzte seine Erfahrung vom Vortag. Im kurzen trockenen Fenster klassierte sich der Honda-Pilot vor heimischer Kulisse auf dem vierten Platz. Weltmeister Jorge Lorenzo konnte seine Zeit vom Vormittagstraining nicht reproduzieren.
Von Startplatz fünf wird der Yamaha-Pilot am Sonntag seinen Angriff starten. Routinier Colin Edwards (Tech-3-Yamaha) wurde Sechster und war damit der schnellste Pilot auf einer Kundenmaschine.
Sein Teamkollege Cal Crutchlow ist an diesem Wochenende zum ersten Mal in Mugello unterwegs und musste erst die Geheimnisse der schnellen Strecke lernen. Der Brite setzte seine Qualifyingstärke erneut um und eroberte Platz sieben. Dani Pedrosa kam bei seinem Comeback nach dem Schlüsselbeinbruch auf Rang acht. Der Spanier hatte einen Rückstand von 1,3 Sekunden auf seinen Teamkollegen an der Spitze.
Nicky Hayden schaffte es als Neunter in die dritte Startreihe. Auf der offiziellen Ducati-Teststrecke fehlten dem US-Amerikaner mit der GP11 1, 4 Sekunden auf Stoner. Für seinen Teamkollegen Valentino Rossi mit der neuen GP11.1 lief es noch schlechter. Startplatz zwölf und ein Rückstand von 1,8 Sekunden sorgte für keine Freude auf den gut gefüllten Tribünen. Das wechselhafte Wetter half dem neunfachen Weltmeister auch nicht bei der Suche nach der idealen Abstimmung für das neue Motorrad.
Zwischen die beiden Werksfahrer schoben sich zwei Ducati-Kundenpiloten. Hector Barbera verbesserte sich von den Freien Trainings auf Platz zehn. Rookie Karel Abraham qualifizierte sich als Elfter einmal mehr vor Superstar Rossi. Hiroshi Aoyama fand bei seiner Rückkehr zu Gresini-Honda nicht das Vertrauen zu seinem Motorrad und lag über zwei Sekunden zurück. Hinter dem Japaner landete Alvaro Bautista mit der einzigen Suzuki im Feld an der 14. Stelle.
Randy de Puniet ist an diesem Wochenende Einzelkämpfer für Pramac-Ducati, da Loris Capirossi verletzt passen musste. Für den Italiener wird Sylvain Guintli beim Testtag am Montag fahren. Sollte "Capirex" länger pausieren müssen, wird der Franzose auf dem Sachsenring und in Laguna Seca für Pramac fahren.
De Puniet hatte im Qualifying Probleme und wurde 15. und damit Vorletzter. Die rote Laterne trug einmal mehr Moto2-Weltmeister Toni Elias (LCR-Honda), dem 2,7 Sekunden fehlten.
Moto2
Update erfolgt
125 ccm: Zarco pokert richtig und holt Pole
Zu Beginn der Qualifikation der Achtelliterklasse verdunkelte sich der italienische Himmel über Mugello und es fielen vereinzelt Regentropfen.
In den ersten Minuten war es aber noch trocken und alle Piloten setzten mit Slicks ihre Zeiten. Nach den ersten Runden bogen die meisten Piloten and die Box ab. Johann Zarco blieb allerdings auf der Strecke und setzte die schnellste Zeit in 1:58.988 Minuten. Damit war der Franzose um 1,632 Sekunden schneller als Luis Salom.
Sandro Cortese fuhr noch einmal hinaus, doch er brach seine Runde ab. Nicolas Terol war über vier Sekunden langsamer. Der Regen war stärker geworden und die Zeiten konnte nicht weiter verbessert werden. Zarco hatte perfekt gepokert und sich seine erste Pole-Position gesichert. Hinter Salom komplettierte Sergio Gadea die erste Startreihe.
"Ich hatte Glück. Es gab zwar Regentropfen auf dem Visier, aber die Strecke war noch trocken", beschreibt Zarco seine Runde. "Ich habe den Windschatten einiger Konkurrenten auf der Start- und Zielgeraden genutzt. Am Ende konnte ich es selbst gar nicht glauben. Ich will auf das Podium. In Mugello sind die Rennen immer sehr eng. Terol ist sicher der Mann, den es zu schlagen gilt."
In der zweiten Reihe waren einige Favoriten zu finden. Efren Vazquez belegte den vierten Platz, knapp vor Terol und Cortese. Sowohl der Spanier als auch der Deutsche waren zum falschen Zeitpunkt auf der Strecke. In diesem Wetterpoker ist die zweite Reihe aber immer noch eine gute Ausgangsposition für das Rennen.
"Es ist unglaublich. Ich habe gedacht, dass wir diesmal schönes Wetter haben. Ich bin noch mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Cortese zu Sport'. "Platz sechs entspricht zwar nicht meinen Vorstellungen, aber von dort können wir immer noch ein gutes Rennen fahren. Andere Piloten müssen von weit hinten starten. Es ist schade, weil ich mich auf ein trockenes Qualifying gefreut habe. Wenn wir wieder einen guten Start hinlegen, dann sind wir wieder vorne dabei. Das Ergebnis ist völlig in Ordnung. Hoffentlich ist das Rennen trocken."
Maverick Vinales qualifizierte sich auf Platz sieben, gefolgt von seinen spanischen Landsleuten Hector Faubel und Adrian Martin. Marcel Schrötter nutzte die wechselhaften Bedingungen und eroberte den 13. Startplatz mit seiner Mahindra. Es war das beste Qualifikationsergebnis in dieser Saison. Sein Teamkollege Danny Webb war einen Hauch schneller und wird am Sonntag von Position zwölf ins Rennen gehen. Der Schweizer Giulian Pedone landete am Ende des Feldes auf Rang 32.
Pech hatte Jonas Folger, der in den ersten trockenen Minuten seine Kolben einfahren musste. Deshalb konnte der Deutsche nicht voll angreifen. Als es dann zu regnen begann, war keine Zeitverbesserung möglich. Von Startplatz 21 wartet viel Arbeit am Renntag. "Wir sind sehr weit hinten. Ich kann jetzt nichts machen, aber es ärgert mich schon. Ich hoffe, dass ich einen guten Start habe und dann noch in die Top 6 fahren kann."
Der Regen wurde stärker, obwohl es an manchen Passagen bereits leicht auftrocknete. Einige Piloten drehten zwar noch ein paar Runden, doch an der Zeitenliste änderte sich nichts.