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Motorsport: News

Comeback von Ferrari in Le Mans?

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kann sich einen Kampf der Roten um Gesamtsiege in Le Mans vorstellen: „Wir sollten ernsthaft darüber nachdenken"

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) befindet sich derzeit in einem großen Aufschwung. Bislang haben Audi und Toyota im Kampf um Gesamtsiege oft feinsten Sport geboten, ab 2014 wird Porsche auf höchstem Niveau in Le Mans und auf den WEC-Strecken mitmischen. Mit dem Einstieg der Zuffenhausener soll aber längst nicht Schluss sein. 2015 wird Nissan in die LMP1-Klasse einsteigen, es halten sich Gerüchte um weitere Hersteller-Engagements.

Vor allem der Name Ferrari füllt im Zusammenhang mit den modernen LMP1-Autos immer wieder. Angeblich haben die Italiener schon vor Monaten mit entsprechenden Entwicklungen begonnen. Gerüchten zufolge soll bereits ein Antriebsstrang - basierend auf dem 1,6-Liter-V6-Turbo aus der Formel 1 - im Straßen-Renner "La Ferrari" getestet worden sein. Doch wie ernsthaft ist das Bestreben der Roten in Richtung Le Mans?

"Mir gefällt der Gedanke, in Le Mans in der höchsten Kategorie an den Start zu gehen. Wer weiß, vielleicht treten wir irgendwann wieder an, gewinnen dort, sagen Danke und kehren nach Hause zurück. Vielleicht sollten wir wirklich ernsthaft mal darüber nachdenken", verkündete Ferrari-Boss Luca di Montezemolo am Wochenende auf der Weihnachtsfeier in Maranello. Dabei war er nicht einmal konkret nach dem Wahrheitsgehalt der LMP1-Gerüchte gefragt worden.

Montezemolo hat die Zeichen der Zeit offenbar erkannt. Der Italiener macht seit Jahren keinen Hehl daraus, dass ihm der Wettkampf gegen Werksteams am Herzen liegt. In der WEC träfe Ferrari auf mehr Werke als in der Formel 1. Die Verbindungen des Ferraris-Chefs zu den Verbänden FIA und ACO sind bestens. 2009 war Montezemolo nicht nur Ehrengast in Le Mans, sondern er durfte das Rennen sogar mit der französischen Flagge starten.

Teils wird das Interesse des Italieners an der Le-Mans-Szene als politisches Spielchen in der Formel 1 empfunden. Montezemolo droht den Verantwortlichen der Königsklasse immer mal wieder gern. Früher baute er Szenarien von Konkurrenzserien auf, heute nutzt er einen möglichen Wechsel in die WEC als Drohkulisse. Aber dennoch: Ein Ferrari-LMP1-Programm könnte gerade wegen der Entwicklungen in der Formel 1 immer realistischer werden.

Die Königsklasse beschränkt die Teams und Hersteller schon jetzt in vielen Bereichen. Das Abkommen zur Ressourcen-Begrenzung war ein erster Schritt, die Budgetdeckelung ab 2015 wird ein weiterer sein. Die Frage, die sich spätestens dann in Maranello stellen wird: Was sollen die über 650 Mitarbeiter der Scuderia (Jahresbudget: 340 Millionen Euro) eigentlich den ganzen Tag machen? Ein paralleles LMP1-Projekt wäre durchaus machbar. Hinzu kommt, dass Montezemolo an den GTE-Erfolgen in der WEC viel Freude hat.

"Wir hatten wieder ein tolles Jahr im GT-Sport", so der Italiener vor versammelter Ferrari-Mannschaft. "Ich möchte Amato Ferrari und AF Corse zu den großen Erfolgen gratulieren. Dass ein Ferrari mit Ferrari eine Meisterschaft gewinnt, ist ein wirklich netter Zufall. Ich denke auch an Corse Clienti und allen voran an Weltmeister Gimmi Bruni. Der Technologietransfer aus den hoch entwickelten GT-Autos in Richtung Straßenfahrzeuge ist zentraler Bestandteil unseres Engagements."

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