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Formel 1: News

Alonso: "Vettel und RBR auch 2014 vorne"

Fernando Alonso befürchtet, dass Sebastian Vettel auch nächste Saison wieder der Schnellste sein wird - Dem winkt in Brasilien ein weiterer "Schumi"-Rekord.

Seit mehr als drei Wochen ist der WM-Titel bereits perfekt, doch Sebastian Vettel macht einfach immer weiter, bastelt unermüdlich an seiner Rekordserie - und raubt so der Konkurrenz schon vor dem Saisonfinale in Sao Paulo die Lust auf das kommende Jahr. Fernando Alonso scheint bereits zu resignieren: "Red Bull hat derzeit einen Vorteil von rund einer Sekunde", so der Ferrari-Star gegenüber BBC.

"Deshalb ist es egal, welchen Auspuff oder Motor sie nächstes Jahr einbauen, sie werden immer noch auf der Pole-Position stehen", ahnt der Spanier. Auch die neuen Turbomotoren und das veränderte Aerodynamikkonzept werden also nichts an Vettels Übermacht ändern, glaubt der er. Unter dem Eindruck von acht Vettel-Siegen in Folge ist Alonso an der Favoritenrolle für 2014 nicht interessiert.

In diesen Tagen ist die Stärke Red Bulls und vor allem der Ehrgeiz Vettels besonders gut zu beobachten. Der Hesse könnte längst einen ruhigen Saisonausklang durchleben: Die Konkurrenz ist demoralisiert, der wohlverdiente Urlaub winkt. Doch die unermüdliche Siegmaschine lässt nicht locker und jagt beim Großen Preis von Brasilien den nächsten Rekord. Mit dem neunten Sieg in Serie könnte der Red-Bull-Star beim Formel-1-Finale seinen 13. Triumph in einer Saison perfekt machen - das hat vorher nur Rekordweltmeister Michael Schumacher geschafft.

Neue Rekorde "für die Ewigkeit"?

"Wir werden es versuchen", sagt Vettel knapp. Vor den Rennen spricht der 26-Jährige nicht gerne über Bestmarken, freut sich hinterher aber umso mehr. So wie am vergangenen Sonntag nach dem Austin-Grand-Prix, als er es als erster Fahrer schaffte, innerhalb einer Saison acht Rennen in Serie zu gewinnen und damit sein Kindheitsidol Schumacher übertrumpfte. "Rekorde sind nicht der Grund, warum ich ins Auto steige", sagt Vettel immer wieder. Und doch stellt er schon in jungen Jahren seiner Karriere immer mehr davon auf.

Vettel sagt selbst, dass viele der Schumacher-Rekorde "für die Ewigkeit gemacht waren", und dass er selbst gar nicht so richtig fassen könne, was da gerade um ihn herum passiert. "Wir müssen uns diese Momente bewahren, denn es werden auch wieder andere Zeiten kommen", erinnert Vettel. Dabei wird er nicht müde zu betonen, wie viel harte Arbeit hinter den Leistungen steckt. Immerhin hat der Dominator seit der Sommerpause kein einziges Rennen verloren: "Jedes Wochenende geht es wieder von vorne los, keiner gibt einem die Garantie für Erfolge."

Auf Geschenke darf die Konkurrenz daher nicht hoffen, Vettel hat weiter Lust auf Siege. "Jeder im Team ist voll motiviert", meint er: "Auch wenn die Meisterschaft schon im Sack ist, haben wir keine Probleme, noch etwas rauszuquetschen." In der Gesamtwertung hat der Hesse nach 18 von 19 Rennen ein Polster von 145 Punkten vor Alonso.

Beste Punktzahl der Geschichte möglich

Bei seinem bisherigen Rekord hatte Vettel am Ende der 2011er-Saison 122 Punkte Vorsprung auf Jenson Button. Zudem kann er seinen Punkterekord von 2011 (392) übertreffen. Mit einem Sieg käme Vettel demnach auf 397 Zähler - mehr hatte bisher kein anderer Formel-1-Farhrer. Bedingt wird diese Statistik allerdings durch das neue Punktesystem seit der Saison 2010, wonach ein Sieg 25 statt zehn Punkte bedeutet. Aber seitdem war ohnehin kein anderer außer Vettel Weltmeister.

Bislang konnte nur der legendäre Alberto Ascari in den 50er-Jahren neunmal in Folge gewinnen. Allerdings gelang dem Italiener dieses Kunststück nicht in einem Jahr, sondern er holte die ersten sechs Siege 1952 und weitere drei in der darauffolgenden Saison. Eine "wahre Legende" nennt Vettel Ascari; vielleicht ein ähnliches Ergebnis zu schaffen, sei "nur schwer einzuordnen".

An seine nächste Bestmarke für die Ewigkeit mag Vettel im Vorfeld des Rennens in Brasilien nicht denken, dafür kreisen seine Gedanken immer mehr um die Zukunft - um 2014 - wenn die Regeländerungen die Karten neu mischen könnten - auch wenn Alonso nicht daran glaubt. Vettel ist das schon skeptischer: "Es ist nicht abzusehen, wie es dann für uns oder die anderen Teams läuft." Deswegen will er das große Saisonfinale umso mehr genießen.

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