
IndyCar: Indianapolis 500 | 27.05.2013
Zanardi brachte Kanaan Glück
Im zwölften Anlauf ist es dem Brasilianer Tony Kanaan gelungen, das legendäre Indy 500 zu gewinnen, Alex Zanardi drückte vor Ort die Daumen.
Tony Kanaan hat es geschafft! Der Brasilianer ist der Sieger des 97. Indy 500. In einem hochspannenden Rennen, in dem der bisherige Indy-Rekord von 34 Führungswechseln (aus dem Jahr 2012) auf stolze 68 nach oben geschraubt wurde, lief es drei Runden vor Schluss auf einen letzten Restart hinaus.
Bei diesem griff sich der als Zweiter hinter Ryan Hunter-Reay beschleunigende Kanaan Platz eins und musste diese Position anschließend nur noch nach Hause tragen. Grund: Wenige Sekunden nachdem Kanaan in Turn 1 die Führung übernommen hatte, brachte Vorjahressieger Dario Franchitti (Ganassi-Honda) mit einem Abflug die letzte Gelbphase hervor. Kanaan war der hochverdiente Sieg nicht mehr zu nehmen.
"Mir stand das Glück heute zur Seite", so die ersten Worte des Siegers in der Victory Lane. Diese hatten durchaus einen ernstgemeinten Hintergrund. Kanaans langjähriger Kumpel Alex Zanardi, der dem Rennen als Gast beiwohnte, hatte ihm wenige Stunden vor dem Start seine bei den Paralympics in London 2012 errungene Goldmedaille überreicht.
Diese befand sich für ein paar Stunden im Motorhome von Kanaan und erfüllte ihren Zweck als Glücksbringer. "Wenn es nicht funktioniert hätte, dann hätte ich die Medaille wohl verkaufen müssen", scherzte Zanardi, der auf dem Weg zur Gratulation von seinem italienischen Landsmann Max Papis, einem weiteren engen Vertrauten von Sieger Tony Kanaan, begleitet wurde.
Kanaan, für den es beim zwölften Anlauf in Indy endlich mit dem langersehnten ersten Sieg geklappt hat, stammelte im Moment der Siegesfreude: "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe noch nie so viele Leute von anderen Teams gesehen, die mir gratuliert haben. Ich habe es geschafft!" Die letzten Runden unter Gelb bezeichnete der Brasilianer als "die längsten meines Lebens".
Polesetter Ed Carpenter (Carpenter-Chevrolet) führte das 33-köpfige Feld in die erste von 200 Runden. Dahinter reihte sich zunächst das Andretti-Duo Marco Andretti und Ernesto Viso ein. Die beiden aus Reihe eins und zwei gestarteten Indy-Rookies Carlos Munoz (Andretti-Chevrolet) und A.J. Allmendinger (Penske-Chevrolet) ließen es zunächst ruhig angehen.
Ganz anders J.R. Hildebrand: Der Indy-Pechvogel des Jahres 2011 warf seinen Panther-Chevrolet schon in Runde vier rücklings in die Mauer von Turn 1 und musste aufgeben. "Ich ging auf der Außenbahn an Hinch (Andretti-Pilot James Hinchcliffe; Anm. d. Red.) vorbei, verlor in der Mitte der Kurve das Heck und konnte nichts mehr tun. Das ist unglaublich enttäuschend", so der Kommentar von Hildebrand, dem ersten ausgefallenen Piloten des 97. Indy 500.
Beim Restart führte zunächst Carpenter vor Marco Andretti, doch dahinter stürmte der von Position zwölf gestartete Tony Kanaan in Riesenschritten in Richtung Spitze und übernahm in Runde neun kurzzeitig Platz eins von Carpenter, bevor dieser nur einen Umlauf später zurückschlug. In Runde zwölf war es Andretti, der sich einen Bonuspunkt für eine Führungsrunde abholte, bevor Platz eins erneut an Kanaan überging.
Während sich der muntere Dreikampf an der Spitze fortsetzte, wurde Vorjahressieger Dario Franchitti, der mit seinem Ganassi-Honda von Startplatz 17 ins Rennen gegangen war, nach 15 Runden bereits in den Top 10 notiert, konnte sich dort aber nicht lange halten.
In Runde 29 eröffnete Spitzenreiter Kanaan den Reigen der Green-Flag-Stops. Einen Umlauf später fuhren auch Andretti, Carpenter und Viso zum Service vor. Der Rest des Feldes, angeführt vom amtierenden IndyCar-Champion Ryan Hunter-Reay (Andretti-Chevrolet) folgte auf dem Fuße.
Noch bevor die erste Runde der Routinestopps unter Grün absolviert war, brachte Sebastian Saavedra (Dragon-Chevrolet; 32.) mit einem Mauerkontakt in Turn 4 die zweite Gelbphase hervor. James Jakes, Pippa Mann, Simona de Silvestro und Graham Rahal waren noch nicht an der Box gewesen und wurden unter Gelb als Top 4 notiert.
Als auch diese vier Piloten ihren Stopp absolviert hatten, lautete die Reihenfolge an der Spitze: Carpenter, Andretti und Hunter-Reay. Der vormalige Spitzenreiter Kanaan war im Zuge der Boxenstopps hinter Helio Castroneves (Penske-Chevrolet) auf Platz fünf zurückgefallen. Um ein Haar wäre Carpenter beim Restart nicht der Leader gewesen, war er doch unter Gelb kurz im Gras. "Ich habe gerade meine Reifen aufgewärmt und nicht aufgepasst", so der erklärende Funkspruch des von der Pole-Position gestarteten Owner/Driver in Richtung seiner verdutzten Pitcrew.
Beim Restart übernahm Marco Andretti sofort das Kommando von Carpenter. Hinter den Top 5 setzte sich Takuma Sato (Foyt-Honda) in Szene. Der als Tabellenführer angereiste Long-Beach-Sieger wollte die Enttäuschung seines Crashs in der letzten Runde des Indy 500 von 2012 unbedingt vergessen machen und behauptete sich in dieser Phase auf Platz sechs. Gestartet war Sato aus Reihe sechs ausgerechnet neben den beiden Ganassi-Piloten Scott Dixon und Dario Franchitti, mit denen er sich vor zwölf Monaten in der Schlussphase des Indy 500 gebalgt hatte.
In Single-File-Formation spulten die Fahrzeuge Runde um Runde ab, bis Sato in Runde 56 mit einem Dreher eingangs der Gegengeraden die dritte Gelbphase auslöste. Glück für den Japaner: Er konnte einen Einschlag vermeiden und seine Fahrt fortsetzen. Der Rest des Feldes nutzte die Gelegenheit zum Boxenstopp - diesmal geschlossen unter Gelb. Die Andretti-Crew am Auto von Ryan Hunter-Reay erwies sich als die schnellste und schickte ihren Fahrer als neuen Spitzenreiter zurück auf die Strecke. Teamkollege Marco Andretti und Ed Carpenter reihten sich beim Restart auf den Plätzen zwei und drei ein, gefolgt von Tony Kanaan und dem Penske-Duo Will Power und Helio Castroneves.
Beim Restart war es erneut Marco Andretti, der am besten reagierte. Der Sohn von Teambesitzer Michael Andretti griff sich abermals sofort die Führung, musste diese jedoch nur einen Umlauf später wieder an Teamkollege Hunter-Reay überlassen. Ed Carpenter mischte ebenfalls munter mit und übernahm zwei Runden später seinerseits Platz eins von Hunter-Reay. Wenig später war es wiederum Tony Kanaan, der sich an der Spitze zeigte.
Auch Will Power machte in dieser Phase des Rennens einen starken Eindruck und holte sich unter den Augen des amtierenden NASCAR-Champions Brad Keselowski, der kurz vor seinem Start für Penske im Coca-Cola 600 in Charlotte noch kurz in Indianapolis vorbeischaute, seinerseits einige Führungsrunden ab.
Powers Penske-Teamkollege A.J. Allmendinger befand sich nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten (zu kurz übersetzter sechster Gang, der ihn am Ende der Geraden in den Drehzahlbegrenzer zwang) ebenfalls auf dem Vormarsch und schob sich in Richtung Top 5 nach vorn. In Runde 89 eröffnete Power als Spitzenreiter die zweite Runde der Boxenstopps unter Grüner Flagge.
Der Rest des Feldes folgte einen beziehungsweise zwei Umläufe später. Nachdem alle Piloten ihren Stopp hinter sich gebracht hatten, war es KV-Speerspitze Tony Kanaan, der die Meute vor dem Andretti-Trio Ryan Hunter-Reay, Ernesto Viso und Marco Andretti sowie dem Penske-Trio A.J. Allmendinger, Helio Castroneves und Will Power anführte. Doch permanente Positionswechsel im Feld sollten weiterhin das Bild bestimmen.
Nach 100 Runden - gleichbedeutend mit 250 der 500 Rennmeilen - lag A.J. Allmendinger in seinem ersten Indy 500 erstmals an der Spitze. Der Kalifornier hinterließ in seinem ersten Oval-Rennen mit einem Formelauto seit sieben Jahren einen extrem starken Eindruck und hielt sich eingangs der zweiten Rennhälfte die vorherigen Spitzenreiter Kanaan, Hunter-Reay und Andretti vom Leib. In Runde 112 musste Allmendinger dann aber einen unplanmäßigen Stopp unter Grün einlegen.
Grund: Die Sicherheitsgurte hatten sich gelöst und mussten von der Crew nachgezogen werden. Ein herber Zeitverlust war die bittere Konsequenz für "The Dinger". Penskes NASCAR-Champion Brad Keselowski hatte den Brickyard zu diesem Zeitpunkt gerade in Richtung Charlotte verlassen.
Tony Kanaan erbte durch den Allmendinger-Stopp kampflos die Führung, saß sich in der Folge aber unter starkem Druck von vier Andretti-Chevys: Andretti, Hunter-Reay, Viso und Rookie Carlos Munoz lagen in dieser Phase des Rennens geschlossen in den Top 5, bevor eine weitere Boxenstopp-Runde unter Renntempo die Reihenfolge kurzzeitig durcheinander würfelte.
Nachdem das komplette Feld beim Service war, lagen drei Andretti-Autos (Ryan Hunter-Reay, Marco Andretti und Ernesto Viso) gemeinsam mit den beiden brasilianischen Kumpels Tony Kanaan und Helio Castroneves in Front und stritten um die Führung. Unterdessen war IndyCar-Debütant Carlos Munoz im Zuge seines Boxenstopps etwas zurückgefallen und fand sich knapp außerhalb der Top 10 wieder.
Kurz darauf meldete sich A.J. Allmendinger zurück. Und wie: Aufgrund seines vorgezogenen Stopps unter Grün inzwischen mit deutlich weniger Sprit als die Konkurrenz unterwegs übernahm der Penske-Pilot in Runde 138 erneut die Führung und musste auf eine baldige Gelbphase hoffen.
Diese kam nicht früh genug und Allmendinger musste in Runde 143 erneut unter Grün die Box aufsuchen. Angesichts des Fuel-Windows von 30 Runden befand sich der Kalifornier dennoch in einer guten Position für die Schlussphase, da er mit einem weiteren Stopp über die Distanz kommen würde.
Helio Castroneves hieß der neue Spitzenreiter. Anders als Dario Franchitti, der sich am Ende der Top 20 aufhielt, meldete der Penske-Pilot seine Ansprüche auf einen vierten Indy-500-Sieg nachhaltig an, auch wenn er Platz eins kurz darauf wieder an Marco Andretti abgeben musste. Der Andretti-Spross bog in Runde 151 in Führung liegend zum Stopp unter Grün ab und eröffnete damit die vorletzte Service-Runde. Teamkollege Hunter-Reay blieb eine Runde länger draußen.
Der Großteil des Feldes folgte einen weiteren Umlauf später, wobei Ernesto Viso durch Abwürgen seines Andretti-Chevys entscheidend Zeit verlor. Als letzte suchten die am Ende der Führungsrunde gelegenen James Hinchcliffe im fünften Andretti-Chevy sowie die Honda-befeuerten Ganassi-Piloten Scott Dixon, Dario Franchitti und Charlie Kimball die Box auf.
Gut 40 Runden vor der Karierten Flagge das alte, Chevrolet-geprägte Bild: Dreimal Andretti mit Ryan Hunter-Reay, Marco Andretti und Carlos Munoz, zweimal Penske mit A.J. Allmendinger und Helio Castroneves sowie die Einzelkämpfer Tony Kanaan (KV) und Ed Carpenter (Carpenter) bestimmten das Geschehen an der Spitze. Unterdessen verabschiedete sich einer der Honda-Piloten aus der Entscheidung: Alex Tagliani (Herta) musste nach einem (zweiten) leichten Mauerkontakt seine Box aufsuchen und fing sich Rundenrückstand ein.
Mangels Gelbphase war es 27 Runden vor Schluss erneut A.J. Allmendinger, der aufgrund seiner abweichenden Strategie als erster die Boxengasse aufsuchen musste. Takuma Sato, seit seinem Dreher in Runde 56 ebenfalls auf einer anderen Strategie als die Spitze unterwegs, folgte dem Penske-Piloten und absolvierte seinerseits den letzten Routinestopp im Rennen. Die Spitzengruppe bog angeführt von Tony Kanaan ab Runde 178 in die Pitlane ab. Ganassi-Pilot Dario Franchitti und James Hinchcliffe im fünften Andretti-Chevy beschlossen in Runde 188 den Reigen der letzten Routinestopps und räumten damit das Feld für ein spannendes Finale.
Mit dem Zweikampf zwischen Ryan Hunter-Reay und Tony Kanaan um Platz eins nahm das Feld die letzten zwölf Runden unter die Räder. Marco Andretti folgte mit weniger als einer halben Sekunde Abstand auf Platz drei, dahinter Rookie Carlos Munoz und Justin Wilson, der am Steuer seines Coyne-Honda bis dato ein absolut unauffälliges Rennen gezeigt hatte. Acht Runden vor Schluss löste Munoz seinen Teamkollegen Marco Andretti auf Platz drei ab, bevor es eine Runde später im Hinterfeld rauchte.
Graham Rahal verlor seinen Rahal-Honda eingangs der Gegengeraden aus der Kontrolle. Der Dreher glich zunächst dem von Takuma Sato aus der ersten Rennhälfte. Im Unterschied zum Japaner konnte Rahal einen Einschlag in die innere Streckenbegrenzung aber nicht vermeiden und musste aufgeben. Mit noch drei verbleibenden Runden nahm das Feld ein letztes Mal volle Fahrt auf.
Michael Andretti, dessen Piloten Ryan Hunter-Reay, Carlos Munoz und Sohn Marco Andretti auf den Plätzen eins, drei und vier lagen, gab an der Boxenmauer zu Protokoll: "Es wird verrückt zugehen. Ich werde während der letzten Runden meinen Atem anhalten."
Der IndyCar-Champion des Jahres 1991, dem als Fahrer der Traum von Indy-Sieg stets verwehrt blieb, sollte nach den Triumphen als Teambesitzer in den Jahren 2005 und 2007 diesmal knapp am Sieg vorbeischrammen.
Beim Restart kreuzten Ryan Hunter-Reay, Tony Kanaan und Carlos Munoz nahezu auf gleicher Höhe die Linie. Kanaan setzte sich auf der Innenbahn durch und bog als Spitzenreiter in Turn 1 ein. Wenige Sekunden später brachte Vorjahressieger Dario Franchitti mit seinem Abflug zwischen den Turns 1 und 2 die letzte Gelbphase hervor. Da die Strecke in den verbleibenden knapp drei Runden nicht gereinigt werden konnte und es in der IndyCar-Serie anders als im NASCAR-Zirkus keine Green-White-Checkered-Regel gibt, trug Tony Kanaan seinen KV-Chevrolet unter Gelb ins Ziel und feierte im zwölften Anlauf seinen ersten Indy-500-Sieg.
Im Andretti-Lager hingegen herrschte Frust. Mit Carlos Munoz (2.), Ryan Hunter-Reay (3.) und Marco Andretti (4.) brachte man zwar vier Autos in den Top 4 ins Ziel, aber eben nicht in die Victory Lane. "Ich hätte dieses Rennen gewinnen müssen", ärgerte sich Rookie Munoz nach Platz zwei bei seinem ersten IndyCar-Start überhaupt.
"Das Auto war einfach großartig und ich habe keine Fehler gemacht. Ich schätze, ich muss mich wohl damit abfinden. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr", so der Kolumbianer, der sein großes Ziel, es Landsmann Juan Pablo Montoya mit einem Sieg beim ersten Indy-500-Start gleichzutun, knapp verpasste.
Hinter dem amtierenden IndyCar-Champion Ryan Hunter-Reay kam Marco Andretti unter Gelb als Vierter ins Ziel und sorgte damit für einen Vierfachsieg für Motorenhersteller Chevrolet. Zufrieden war aber auch der Enkel von Mario Andretti nur bedingt. "Es ist ein wenig frustrierend, denn Platz vier ist so ziemlich die schlechteste Position, die ich im gesamten Rennen innehatte. Das Positive ist, dass ich jetzt in der Gesamtwertung an der Spitze liege", so Marco Andretti.
Großvater Mario, dank seines Indy-Sieges vor 44 Jahren bis heute der einzige Vertreter der Andretti-Familie, der den Schluck Milch in der Victory Lane des Indianapolis Motor Speedway genießen durfte, sprach von einem "phänomenalen Rennen. Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn es unter Grün zu Ende gegangen wäre" und gratulierte sofort Sieger Tony Kanaan, der selbst lange für das Team von Mario Andrettis Sohn Michael an den Start ging.
Als bester Vertreter der Honda-Fraktion lief Justin Wilson auf Platz fünf ein. Dahinter reihte sich Helio Castroneves im besten Penske-Chevy ein. Der "Spiderman" dachte nach der Zieldurchfahrt nur an einen. "Das war ein schwer verdienter Sieg. Ich freue mich riesig für ihn", zollte Castroneves seinem siegreichen Kumpel Kanaan Respekt. A.J. Allmendinger brachte den zweitbesten Penske-Chevy nach seiner unplanmäßig abweichenden Strategie auf Platz sieben ins Ziel und war damit hinter Carlos Munoz zweitbester Rookie des 97. Indy 500.
Platz acht und neun ging in Person von Simon Pagenaud (Schmidt) und Charlie Kimball (Ganassi) an zwei Piloten mit Honda-Power im Heck. Polesetter Ed Carpenter musste sich unterm Strich mit Platz zehn abfinden. "Das Feld war heute dermaßen ausgeglichen unterwegs, dass es schwer war, wieder nach vorn zu kommen, nachdem ich einmal etwas durchgereicht wurde", so der Owner/Driver und Stiefsohn von Ex-IRL-Boss Tony George.
Nach dem Abflug von Dario Franchitti (22.) kurz nach dem letzten Restart, der nach Aussage des Schotten auf "massive Handlingsprobleme und einen Mangel an Grip" zurückzuführen war und Platz 14 für dessen Teamkollegen Scott Dixon war es Ganassi-Gaststarter Ryan Briscoe, der mit Platz zwölf die zweitbeste Platzierung des Rennens für Teambesitzer Chip Ganassi besorgte. Von Charlie Kimball trennten den komplett unauffällig agierenden Briscoe im Ziel im Ziel drei Plätze.
Der als Tabellenführer nach Indianapolis angereiste Takuma Sato beendete das durch seinem Dreher in Runde 56 beeinträchtigte Rennen auf Platz 13. Der amtierende Vize-Champion Will Power wurde ähnlich wie Polesetter Ed Carpenter in der Schlussphase nach hinten durchgereicht und lief nur auf Platz 19 ein. Kein Glück auch für Sebastien Bourdais: Der Franzose geriet mit seinem Dragon-Chevrolet bei der Anfahrt zum letzten Boxenstopp an die Boxenmauer, beschädigte sich dabei Frontflügel und Radaufhängung und musste aufgeben.
Von den vier Damen im Feld zog Ana Beatriz (Coyne-Honda) mit Platz 15 die beste Platzierung an Land. Simona de Silvestro, bei KV Racing Teamkollegin von Sieger Tony Kanaan, hatte Pech. Beim ersten Boxenstopp überfuhr die Schweizerin einen Luftschlauch eines der Schlagschraubers und fing sich dabei eine Durchfahrtsstrafe ein. Ein Herausfallen aus der Führungsrunde konnte de Silvestro dank der für sie günstig gefallenen Gelbphase für den Sato-Dreher zwar vermeiden, mehr als Platz 17 war jedoch nicht zu holen.
Für Katherine Legge, die sich am Bump-Day kurzfristig noch ins Starterfeld gefahren hatte, stand das Rennen aufgrund von technischen Problemen früh unter einem schlechten Stern. Die Britin brachte ihren Schmidt-Honda mit sieben Runden Rückstand auf Platz 26 nach Hause. Nicht ins Ziel kam Legges Landsfrau Pippa Mann. Sie schied aufgrund eines Mauerkontakts in Runde 47 vorzeitig aus.