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WTCC: Moskau

Das erste Mal in Russland

Die Tourenwagen-WM gastiert an diesem Wochenende zum ersten Mal auf dem von Hermann Tilke entworfenen Moscow Raceway.

Rennfahren in Russland. Für die meisten Piloten im Starterfeld der WTCC ist das etwas Neues. Das ist es auch für die Meisterschaft, denn erstmals in ihrer noch jungen Geschichte trägt die WTCC nun ein Rennwochenende im flächenmäßig größten Land der Welt aus. Und als Schauplatz dafür wurde der erst 2012 eröffnete Moscow Raceway ausgewählt, eine Strecke entworfen von Hermann Tilke.

Ab 2008 entstand bei Wolokolamsk, etwa 80 Kilometer vor der russischen Hauptstadt Moskau gelegen, für umgerechnet über 110 Millionen Euro ein 4,070 Kilometer langer Kurs. Mit dem Ziel, große internationale Rennserien anzulocken. Dieser Plan geht auf: Schon 2012 reiste die Superbike-WM nach Moskau, ab 2013 gastiert neben der WTCC auch die DTM auf der neuen Rennstrecke.

Eben diese bietet alles, was eine moderne Rennstrecke bieten muss: moderne Anlagen, viele unterschiedliche Kurventypen, eine lange Gegengerade und etliche Layout-Möglichkeiten. Bei einer Streckenbreite zwischen zwölf und 20 Metern und Höhenunterschieden von ebenfalls knapp 20 Metern müssen die Piloten auf der längsten von insgesamt 17 Varianten (!) 15 Kurven meistern.

Moscow Raceway aus der Fahrerperspektive

"Die Strecke dürfte den WTCC-Autos prima liegen", meint Michail Koslowskii (Lada), einer von nur zwei russischen Lokalmatadoren im Starterfeld. Und er ist neben Marc Basseng (Münnich-SEAT) und Tom Coronel (ROAL-BMW) einer der wenigen Piloten, die bereits über Erfahrung auf dem Kurs bei Moskau verfügen. Er meint: "Auf dieser Strecke gibt es mehrere Stellen, wo du etwas probieren kannst."

"Die wohl beste Überholstelle befindet sich vor der letzten Kurve." Also am Ende der etwa einen Kilometer langen Gerade, die bei neuen Strecken obligatorisch zu sein scheint. "Es gibt aber auch noch weitere gute Passagen, in denen sich ein Angriffsversuch lohnt", meint Koslowskii. Der Kurs weise eine sehr schnelle erste Kurve und ein sehr kurvenreiches und mittelschnelles Infield auf.

Was Coronel bei seinem Gaststart im Renault-Megane-Cup als "sehr schön" empfunden hat. "Es geht nach rechts, nach links, es geht runter, es geht hoch", erklärt der Niederländer. "Überholen dürfte nicht so einfach sein, aber insgesamt sollte der Kurs prima zu unseren Tourenwagen passen. Es gibt auf jeden Fall viele unterschiedliche Linien. Das ist mir gleich aufgefallen. Die Strecke an sich ist aber sehr eng."

Und das spricht, so Coronel weiter, für enge Rennen. "Dann schaffen wir unsere Lücken nämlich selbst", meint der BMW-Pilot. Er prophezeit: "Es wird reichlich Lackaustausch geben." Koslowskii macht sich aber nichts aus seiner Streckenkenntnis. "Ich bin mir sicher, es wird nicht lange dauern, bis die anderen Fahrer aufgeholt haben. Zumindest am Anfang dürften wir aber einen kleinen Vorteil haben."

Erstes Heimspiel für Lada

Nicht unwichtig am bisher bedeutendsten Rennwochenende für die russische Marke Lada, die vor heimischem Publikum unbedingt glänzen will. "Es ist eine große Ehre und eine große Verantwortung, für das Team bei dessen Heimrennen anzutreten", sagt James Thompson (Lada). "Wir werden unser Bestes geben, um die Erwartungen der Fans zu erfüllen." Deshalb hat man auch vorab getestet.

Ob sich dadurch das Kräfteverhältnis anders darstellt als im bisherigen Saisonverlauf? Fest steht jedenfalls schon jetzt: Yvan Muller (RML-Chevrolet) geht als Tabellenführer in die zweite Jahreshälfte. Bei 198 WM-Punkten ist sein Vorsprung auf Gabriele Tarquini (Honda/118) bereits so groß, dass er selbst bei einem "Nuller" die Spitze behaupten würde. Für Moskau ist Muller daher erneut Favorit.

"Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung", sagt der WM-Führende. "Ich mag es immer, neue Strecken zu erkunden. Umso mehr, wenn vorher noch niemand mit diesen Autos dort unterwegs war. Das heißt: Wir lernen immerzu und versuchen in jeder Session, das Fahrzeug noch etwas besser einzustellen. Das dürfte interessant werden. Und ich will natürlich meine Tabellenführung ausbauen."

Fakten zum Rennwochenende

Streckenlänge: 4,070 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen zu je 13 Runden

Die Sieger in Moskau 2005-2012:
2005: nicht im Kalender
2006: nicht im Kalender
2007: nicht im Kalender
2008: nicht im Kalender
2009: nicht im Kalender
2010: nicht im Kalender
2011: nicht im Kalender
2012: nicht im Kalender

Rekordsieger: - - -

Rundenrekorde:
Qualifying: - - -
Rennen: - - -

Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):

Freitag, 7. Juni 2013
12:00-12:30 Uhr - Testsession

Samstag, 8. Juni 2013
07:30-08:00 Uhr - 1. Freies Training
10:00-10:30 Uhr - 2. Freies Training
12:30-12:50 Uhr - Qualifikation Q1
12:55-13:05 Uhr - Qualifikation Q2

Sonntag, 9. Juni 2013
08:00-08:15 Uhr - Warmup
11:20-11:50 Uhr - Rennen 1
12:20-12:50 Uhr - Rennen 2

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