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Monteiro möchte mit Muller mithalten

Ein Ausblick auf das siebente Rennwochenende der Saison auf dem Boavista-Stadtkurs in Porto und die beiden Läufe zum Europa-Abschied

Auf dem schwierigen und zugleich spektakulären Circuito da Boavista beschließt die Tourenwagen-WM ihre erste Saisonhälfte. Nach sechs Events in Zentral- und Osteuropa zieht es das 25köpfige Starterfeld nun an die Atlantikküste Portugals, wo die Tourenwagen-WM erst zum vierten Mal gastiert – der Stadtkurs in Porto wird nur alle zwei Jahre angesteuert.

Die WTCC zu Besuch in der mit knapp 330.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Portugals – auch die Formel 1 war dort bereits unterwegs: 1958 und 1960 trug die "Königsklasse" in Porto zwei WM-Läufe aus. Bei der Rückkehr einer FIA-WM in der Saison 2007 sorgte Chevrolet gleich mit einem lupenreinen Dreifach-Sieg für Schlagzeilen.

Porto blickt auf eine lange und spannende Geschichte zurück. Schon in der Antike befand sich an der Mündung des Douru eine Siedlung, wo um 1100 der heutige Staat Portugal seinen Ursprung nahm. Nicht zuletzt aufgrund dieser namensgebenden Funktion sieht sich Porto als heimliche Hauptstadt des Küstenlandes – und auch des Portweins, für den Portugal bekannt ist.

Modifizierte Strecke, mehr Auslauf

Weitaus weniger bekannt, aber nicht minder geschichtsträchtig sind die Rennen, welche im zweijährigen Rhythmus in der Innenstadt Portos veranstaltet werden. Der Kursverlauf des Circuito da Boavista wurde allerdings immer wieder verändert und erfuhr im Lauf der Zeit eine Verkürzung von 7,5 auf jetzt 4,800 Kilometer. Zuletzt gab es 2011 einige kleinere Neuerungen an der Rennstrecke.

Die Schikane vor Start und Ziel, in den vergangenen Jahren immer wieder Schauplatz von strittigen Manövern und teils heftigen Unfällen, wurde 2011 mit permanenten Randsteinen ausgestattet. Außerdem verbreiterten die Verantwortlichen den hinteren Streckenteil bei der Avenida do Boavista von acht auf zwölf Meter und vergrößerten die Auslaufzonen an manchen Abschnitten teils erheblich.

Der Charakter der Rennbahn blieb aber erhalten, und Porto weist immer noch einige für Stadtkurse eher untypische Merkmale auf: Lange Geraden wechseln sich mit langsamen und engen Kurven ab, es gibt knackige Schikanen und vor allem ausreichend Raum für Überholmanöver. Befahren wird die Strecke übrigens gegen den Uhrzeigersinn, was die Piloten vor eine zusätzliche Herausforderung stellt.

Alles schaut auf Tiago Monteiro

Ein ziemlich hitziges Wochenende dürfte in jedem Fall Tiago Monteiro (Honda) vor sich haben, denn er wird in Porto der einzige Lokalmatador sein. Und er hat sich fest vorgenommen, seine Fans nicht zu enttäuschen: "Ich habe noch nie in Porto gewonnen. Mein Ziel ist, auf diesem Kurs erstmals mit dem Honda auf das Treppchen zu fahren. Ich denke, wir sollten in Qualifying und Rennen vorn dabei sein."

Vorn dabei – das galt in der ersten Saisonhälfte vor allem für Yvan Muller (Chevrolet). Mehr noch: Der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister holte überragende 246 Punkte aus zwölf Rennen und führt dementsprechend überlegen in der Gesamtwertung. Erster Verfolger, aber mit bereits 113 Punkten Rückstand, ist Gabriele Tarquini (Honda/133) vor Michel Nykjær (Chevrolet/127) und James Nash (Chevrolet/113).

Gespannt sein darf man auch, wie sich der in der WM aktuell Zehntplatzierte in Porto schlägt, denn Pepe Oriola hat die Automarke gewechselt. Statt auf den Seat León setzt der junge Spanier – er ist der jüngste WTCC-Rennsieger aller Zeiten – ab sofort auf den Chevrolet Cruze 1,6T. Ob er damit gleich zum Favoritenschreck avanciert?

Fakten zum Rennwochenende in Porto

Streckenlänge: 4,8 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen à elf Runden

Die bisherigen Sieger:
2007: Alain Menu (Chevrolet), Andy Priaulx (BMW)
2009: Gabriele Tarquini (Seat), Augusto Farfus (BMW)
2011: Alain Menu (Chevrolet), Rob Huff (Chevrolet)

Rekordsieger: Alain Menu (2), Chevrolet (3)

Rundenrekorde:
Qualifying: 2:04,946 — Alain Menu (Chevrolet, 2011)
Rennen: 2:05,846 — Rob Huff (Chevrolet, 2011)

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