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DTM: Nürburgring

Jäger und Gejagte

DTM-Spitzenreiter Marco Wittmann (BMW) startet am Nürburgring vor fünf Audi-Piloten und drei Mercedes-Fahrern.

Foto: DTM

Dritte Pole-Position im siebten Qualifying des Jahres: Marco Wittmann (RMG-BMW) fährt in der DTM weiter von Erfolg zu Erfolg. Und das mit dem schwersten Auto im Feld und vor allem als einziger BMW in den Top 10. Was Wittmann aber zusätzlich in die Karten spielt: Sein schärfster Verfolger in der DTM-Gesamtwertung, Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi), startet am Nürburgring nur von Platz 22.

Entsprechend groß ist die Enttäuschung bei Ekström, der mit einem Rückstand von 39 Punkten in die Eifel gereist war. Er meint: "Es kam auf die letzte Runde an. Jeder hatte die gleichen Bedingungen. Doch wir sind nicht gut damit zurechtgekommen. Aber hätte, wäre, wenn - das gibt es nicht." Er wolle im siebten DTM-Saisonrennen aber nichts unversucht lassen: "Für den Sonntag schauen wir einmal."

Deutlich bessere Aussichten haben Ekströms Audi-Markenkollegen Edoardo Mortara (Abt), Mike Rockenfeller (Phoenix), Jamie Green (Rosberg), Timo Scheider (Phoenix) und Miguel Molina (Abt-Sportsline) auf den Positionen zwei bis sechs. Was Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich als "starke Teamleistung" wertet. "Die letzten Rennen waren ziemlich zäh für uns. Das ist ein Lichtblick."

Fortschritt und Rückschlag zugleich für Audi

Ekströms Platzierung ist aber auch ein herber Dämpfer für die Titelhoffnungen von Audi. Daraus macht Ullrich keinen Hehl: "Dass Mattias ganz weit hinten steht, ist traurig." Umso größer das Grinsen im Gesicht von Wittmann, der von einem "fantastischen" Auto schwärmt. "Es hat großen Spaß gemacht. Ich habe mich einfach wohl gefühlt im Auto. Und es ist unglaublich, jetzt vorn zu stehen."

Doch damit, und das betont Wittmann, ist am Nürburgring noch nichts entschieden. "Die Punkte gibt es erst am Sonntag", sagt der souveräne Gesamtführende. Er könne nur versuchen, dann die Flucht nach vorn anzutreten. "Denn die Audis hinter mir werden mir das Leben nicht einfacher machen." Und sie setzen auch auf ihre Stärke im Rennen. "Da sind wir immer besser aufgestellt", erklärt Mortara.

"Mit einem guten Start", so die Audi-Speerspitze weiter, "ist am Sonntag alles möglich. Wir kämpfen." Ähnliches werden sich auch die weiteren Piloten im 23-köpfigen Starterfeld denken. Zum Beispiel das Mercedes-Trio auf den Positionen sieben bis neun, bestehend aus Daniel Juncadella (Mücke), Paul di Resta (HWA) und Christian Vietoris (HWA). Letzterer zeigt sich zufrieden: "Wir sind hier konkurrenzfähig."

Ernüchterung bei Wittmanns BMW-Kollegen

Das kann am Samstagnachmittag am Nürburgring nicht jeder von sich behaupten. Zum Beispiel nicht Gary Paffett (HWA-Mercedes), der zweite Ex-Champion neben Ekström, der schon in Q1 ausschied. Auf abtrocknender Strecke teilten die Routiniers das gleiche Schicksal: Der Kurs ließ immer bessere Rundenzeiten zu, Ekström und Paffett rutschten immer weiter zurück. Nun stehen sie in der letzten Reihe.

Davor ein BMW-Quintett: Timo Glock (MTEK), Bruno Spengler (Schnitzer-BMW), Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW), Antonio Felix da Costa (MTEK) und Joey Hand (RBM) fuhren auf die Positionen 16 bis 20, ohne Chancen auf die Top 10. Als 14. (!) war Augusto Farfus (RBM) zweitbester BMW-Pilot hinter Wittmann. Und da schwingt Ernüchterung mit: "Marco hat ja gezeigt, was mit dem Auto drin war."

Und wie: Im entscheidenden Q3 fuhr Wittmann in 1:22.780 Minuten nicht nur zur Pole-Position, sondern auch zu einem neuen Rundenrekord auf der 3,6-Kilometer-Variante des Nürburgrings. Auch in Q2 hatte er schon dominiert, mit sogar 1:22.504 Minuten und einem Vorsprung von 0,444 Sekunden. Einzig im unter Mischverhältnissen ausgetragenen Q1 war nicht Wittmann vorn, sondern Tomczyk (1:26.067 Minuten).

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