
Motorsport: News | 10.10.2014
WEC gastiert auf dem Nürburgring
Die Langstrecken-WM mit Wurz, Kraihamer, Lietz und Co wird 2015 auf dem Nürburgring gastieren – wir bringen den Kalender für 2015. Winter-Saison nicht vor 2017.
Die WEC-Fans in Deutschland dürfen sich im nächsten Jahr auf ein Heimspiel der Langstrecken-Weltmeisterschaft freuen. Am 30. August wird die Serie ein Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings austragen. Das geht aus dem heute veröffentlichten Rennkalender der WEC hervor. Das Rennen in der Eifel ersetzt den Lauf in Sao Paulo, der aus dem Kalender herausfällt, und wird nach den 24 Stunden von Le Mans die zweite Saisonhälfte eröffnen.
Als Grund für den Wechsel von Sao Paulo an den Nürburgring werden offiziell die Umbauarbeiten am Kurs von Interlagos genannt, wo im nächsten Jahr unter anderem eine neue Boxengasse entsteht. Allerdings dürften die beiden deutschen Hersteller Audi und Porsche über ein Heimrennen sehr erfreut sein. Gleiches gilt für das in Köln beheimatete Toyota-Team.
"Wir freuen uns sehr, den Nürburgring zu besuchen und erstmals in der Geschichte der WEC ein Rennen in Deutschland auszutragen", sagt WEC-Geschäftsführer Gerard Neveu. "Das wird ein tolles Heimspiel für Audi und Porsche. Der Nürburgring hat eine lange Tradition im Langstrecken-Sport, und das wird eine gute Gelegenheit sein, das 50-jährige Jubiläum der 1.000 Kilometer vom Nürburgring zu feiern."
Abgesehen von der Deutschland-Premiere hält der WEC-Kalender 2015 keine Überraschungen bereit. Nach dem Prolog am 27. und 28. März in Le Castellet wird die Saison am 12. April im britischen Silverstone eröffnet. Am 2. Mai folgt das Rennen in Spa-Francorchamps statt, welches für die Teams ein wichtiger Test im Rahmen der Vorbereitungen auf die 24 Stunden von Le Mans ist.
Der Saisonhöhepunkt der WEC findet dann am 13. und 14. Juni auf dem Kurs an der Sarthe statt, bevor sich die Meisterschaft in die Sommerpause verabschiedet. Diese ist aber durch das Rennen Ende August am Nürburgring im nächsten Jahr deutlich kürzer als in der laufenden Saison. Von der Eifel aus begibt sich die WEC dann auf große Weltreise.
Am 19. September findet das USA-Rennen auf dem Circuit of The Americas in Austin statt, bevor die WEC nach Asien wechselt, wo am 11. Oktober in Fuji und am 1. November in Schanghai gefahren wird. Das Saisonfinale findet am 21. November 2015 in Bahrain statt.
Renntermine der WEC-Saison 2015:
12.04.: 6 Stunden von Silverstone (Großbritannien)
02.05: 6 Stunden von Spa-Francorchamps (Belgien)
13. u. 14.06.: 24 Stunden von Le Mans (Frankreich)
30.08.: 6 Stunden vom Nürburgring (Deutschland)
19.09.: 6 Stunden des Circuit of The Americas (USA)
11.10.: 6 Stunden von Fuji (Japan)
01.11.: 6 Stunden von Schanghai (China)
21.11.: 6 Stunden von Bahrain
Winterkalender nicht vor 2017
Sao Paulo raus - Nürburgring rein: Das war die einzige Überraschung bei der Vorstellung des Rennkalenders der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für die Saison 2015. Auch im nächsten Jahr wird die Serie eine klassische Saison fahren, die im April beginnt und im November endet. Von der Umstellung auf einen sogenannten Winterkalender, bei dem die Meisterschaft im Herbst beginnt und im Juni des darauffolgenden Jahres mit dem Saisonhöhepunkt 24 Stunden von Le Mans endet, ist nichts zu sehen.Und daran wird sich vorerst auch nichts ändern, wie WEC-Geschäftsführer Gerard Neveu erklärt. "Jeder hält das für eine gute Idee", bekräftigt der Franzose die grundsätzliche Zustimmung aller Beteiligten zu dieser Revolution, welche das Rennen in Le Mans weiter aufwerten würde. "Als wir uns jedoch mit den Leuten an einen Tisch gesetzt haben, erkannten wir, dass es mit den technischen Regeln Probleme gibt."
Bei der Umstellung von einem klassischen Jahres- auf einen Winterkalender sind zwei Szenarien denkbar. Entweder müsste eine Saison auf nur drei oder vier Rennen verkürzt werden und schon nach dem Rennen in Le Mans im Juni enden, oder die Herbstrennen zählen sowohl als Finalrennen der einen als auch zu den ersten Läufen der neuen Saison.
"Aus technischer Sicht müssen wir einen sauberen Übergang schaffen", sagt Neveu. Das gestaltet sich in den kommenden Jahren aber schwierig, da bei der GTE-Klasse (2016) und der LMP2 (2017) ein neues Reglement erwartet wird. "Wenn wir den Kalender umstellen, darf es für Teile des Starterfeldes nicht unfair sein", schließt Neveu eine Umstellung innerhalb dieses Zeitraums aus. "Für mich wird dieses Thema 2017 wieder aktuell, dann haben wir die notwendige Zeit, um uns neu aufzustellen", so der WEC-Geschäftsführer.
Nicht nur beim Format, sondern auch bei der Anzahl der Saisonrennen, weist der Rennkalender 2015 Konstanz auf: Erneut werden acht Rennen gefahren. Mehr wird es laut Neveu bis auf weiteres nicht geben, da sonst die Kosten zu hoch würden. "Momentan ist acht ein guter Kompromiss zwischen dem Fahrerlager, dem Promoter und der FIA."
Allerdings könnte sich an den Austragungsorten zukünftig etwas ändern. So deutet Neveu an, dass Sao Paulo nach dem Umbau der Boxengasse, aufgrund dessen der Kurs im nächsten Jahr dem Nürburgring weichen muss, 2016 wieder in den Kalender zurückkehren könnte. Und auch ein Rennen in Montreal ist für die WEC weiterhin ein Thema.
"Montreal wäre ein guter Ort für ein Langstrecken-Rennen. Der Geist der Stadt entspricht dem Geist der Langstrecken-Szene", meint Neveu. Allerdings gäbe es mit den lokalen Promotern noch organisatorische Dinge zu klären. Deshalb ist der Circuit Gilles Villeneuve frühesten 2017 ein Kandidat für ein WEC-Rennen. "2017 sollten wir Montreal in Betracht ziehen", sagt Neveu.