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WEC: News

Le Mans für Mercedes kein Thema

Das Formel-1-Engagement von Mercedes wurde mit dem dominanten Gewinn der Weltmeisterschaft belohnt – Klares Nein zurLangstrecken-WM.

In der DTM treten die drei deutschen Marken Audi, BMW und Mercedes gegeneinander an, im Prototypensport sieht die Situation anders aus. Volkswagen ist mit Audi und Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft vertreten, während sich Mercedes voll und ganz auf die Formel 1 konzentriert. BMW ist nach dem Formel-1-Ausstieg Ende 2009 nicht mehr bei den Prototypen vertreten und legt die Konzentration auf die DTM.

Das Formel-1-Engagement mit dem eigenen Team seit 2010 stand in der Kritik, denn die Investments schlugen sich kaum in positiven Ergebnissen nieder. Dennoch hielt Mercedes an diesem Projekt fest und dominierte die selbsternannte Königsklasse in diesem Jahr nach Belieben. "Wenn wir etwas machen, dann richtig und nachhaltig", wird Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, von Sport Bild zitiert.

Mit dem neuen Hybrid-Rennmotor konnte Mercedes auch die technische Kompetenz in die Auslage stellen. Das Rennteam und die Motorenschmiede in Brixworth wurden in den vergangenen Jahren umstrukturiert und die Weichen für die erfolgreiche Gegenwart gestellt. "Deshalb haben wir uns zu keinem Zeitpunkt - auch nicht als wir uns in unserer Performance rückwärts statt vorwärts bewegt haben - die Grundsatzfrage gestellt", so Zetsche. "Genauso wenig haben wir jetzt Pläne etwas an diesem Engagement zu ändern."

Für alle Automobilhersteller ist die technische Komponente mit Blick auf Hybridmotoren sehr wichtig. Nissan wird demnächst in die Langstrecken-WM einsteigen. Für Mercedes sind die WEC und die 24 Stunden von Le Mans derzeit kein Thema. "Ein Jahr lang zu arbeiten für einmal 24 Stunden, die nicht im Fernsehen verkaufbar sind, halten wir für ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis, denn der Aufwand ist genauso groß" erteilt Zetsche der WEC eine Absage. "Es gibt keinen anderen Sport, der herausfordernder wäre als die Formel 1. Le Mans ist das sicher nicht."

Mit der neuen Formel E wurde eine Rennsportplattform für Elektrofahrzeuge auf die Beine gestellt. Noch handelt es sich bei der Formel E um Einheitsautos, aber in Zukunft soll die Entwicklung Schritt für Schritt freier werden, damit sich auch weitere Firmen in der Serie engagieren können. Noch ist die Formel E von der Marketingplattform der Formel 1 aber sehr weit entfernt. "Natürlich ist die Formel E eine zusätzliche Erwägung wert", meint Zetsche bei Sport Bild. "Aber der Motorsport wird gekrönt durch die Formel 1 und da gehören wir mit unserer Historie hin."

Mercedes wurde in diesem Jahr zum ersten Mal seit 1955 mit einem Werksteam Weltmeister. In den knapp 60 Jahren seit damals hat sich viel verändert. Gleich geblieben ist, dass die Automobilhersteller ihre Technologiekompetenz demonstrieren wollen. Mercedes hat in den vergangenen Jahren auch einen Imagewandel eingeleitet. Die neue A-Klasse soll ein jüngeres Publikum ansprechen. Und auch mit der Formel 1 soll die neue Generation der Fans begeistert werden.

Dass die Einschaltquoten in vielen Ländern rückläufig sind, beobachten auch die Mercedes-Verantwortlichen mit Sorge. Teamchef Toto Wolff spricht sich schon seit Monaten dafür aus, dass die Formel 1 auch die Kommunikationsmittel der jungen Menschen ansprechen muss. Zetsche stimmt zu: "Ganz sicherlich nutzen wir das Potential der Formel 1 nicht ausreichend aus, weil wir die Kanäle, die sie zur Kommunikation mit ihren Fans braucht, nicht in professioneller Art und Weise nutzen."

Um die Probleme in den Griff zu bekommen, wurde die "Promotional Working Group" einberufen, eine Expertengruppe, die die Vermarktung der Formel 1 verbessern soll. Auch Mercedes sitzt mit am Tisch. Für Zetsche ist es ein wichtiges Thema: "Wir werden uns da noch stärker engagieren, um einen Beitrag zu leisten, den Sport in dieser Hinsicht zu professionalisieren. Jüngere Fans stärker zu engagieren ist eine zentrale Frage, die auch nicht kostenlos zu adressieren ist."

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