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Formel 1: News

Ist der Lotus eine Fehlkonstruktion?

Lotus-Teambesitzer Gerard Lopez gibt zu, dass der E22 nicht so funktioniert, wie er hätte sollen - Geld helfe bei einem missglückten Grundkonzept nicht mehr.

Für Lotus hat die Reglementänderung zur Saison 2014 einen schwerwiegenden Richtungswechsel eingeleitet. Nachdem man zuvor noch nach oben schaute und um Siege kämpfen konnte, befindet sich der Rennstall aus Enstone mittlerweile im hinteren Mittelfeld der Formel 1. Für Teameigner Gerard Lopez hat das jedoch wenig mit Geld zu tun, sondern mehr mit einer Verkettung unglücklicher Umstände.

"Wir hatten einfach technisch gesehen eine Pechsträhne", erklärt der Luxemburger. "Das hat mit dem Budget nicht viel zu tun." Wenn man erst einmal im Test- oder Rennbetrieb ist, sei nicht das Geld entscheidend dafür, ob man vier oder 40 Runden schafft. "Wir haben ein Chassis, das nicht so reagiert, wie wir uns das eigentlich gewünscht hatten. Wir bringen Updates zu jedem Rennen mit, aber es liegt nicht alles nur am Antrieb. Alle Faktoren zusammen führen dann zu einer schwierigen Saison."

Trotzdem sind die neuen V6-Turbomotoren nicht wirklich beliebt in Enstone: "Wir sind nicht die allergrößten Fans der neuen Antriebe. Jetzt haben wir sie aber nun mal", muss Lopez eingestehen und lobt die Konkurrenz, die im Winter bessere Arbeit geleistet hat: "Mercedes hat diesbezüglich einen beeindruckenden Job gemacht. Es ist vielleicht nicht die spannendste WM, aber dafür darf Mercedes doch nicht kritisiert werden."

Persönlich sei Lopez eigentlich ein Fan neuer Technologien. "Unter diesem Gesichtspunkt muss ich sagen, dass heutzutage viel bessere Technologie in diesen Autos steckt - viel komplexer als jemals zuvor. Als Rennfan gefällt es mir schon etwas weniger. Und meine Sicht als Teameigner ist dann noch einmal eine andere: Wir haben durch den Wechsel halt sehr gelitten - mehr als viele andere. So ist es also keine gute Saison für uns."

Somit sah sich Lotus vor einiger Zeit gezwungen, sich von diversen Mitarbeitern zu verabschieden. "Es arbeiten noch die gleichen Leute an den Autos wie zuvor. Wir haben jetzt 477 Mitarbeiter, es waren mal rund 530. Die Differenz liegt irgendwo bei 60 Stellen. Wir haben und von mehr als 60 Mitarbeitern getrennt, aber wir haben gleichzeitig neue Leute geholt", erklärt der Teambesitzer.

Von der umstrittenen Strategiegruppe als Entscheidungsgremium ist Lopez indes noch nicht vollends überzeugt, ein abschließendes Urteil will er aber auch noch nicht fällen: "Das kann man noch nicht so richtig beurteilen, weil bisher nicht wirklich etwas dabei herausgekommen ist. Die Themen sind halt sehr komplex. Sie betreffen die Grundausrichtung der Formel 1, es geht eben nicht nur um technische Regularien. Solche Dinge brauchen Zeit. Ich hoffe sehr, dass es auf lange Sicht funktionieren wird."

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