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OÖ. Slalomcup: Wolfern

Würdiges Cupfinale in Wolfern

Nach der Premiere im Vorjahr ist es den Organisatoren in Wolfern heuer gelungen, fürs Saisonfinale einige Optimierungen zu realisieren.

Fotos: Robert Kreuzer

Wolfgang Jagersberger und sein Organisationsteam haben sich redlich bemüht, nach ihrer Erstlingsveranstaltung im Vorjahr für das diesjährige Saisonfinale noch einen draufzusetzen – und man kann das Vorhaben als absolut gelungen bezeichnen. Viele Zuschauer, für die sogar extra eine Tribüne aufgebaut wurde, ein wesentlich flotterer Kurs und eine tolle Organisation bildeten für die 85 TeilnehmerInnen inklusive Veranstalterklasse eine perfekte Kulisse, woran auch ein kurzer Regenschauer und eine zeitweise bockige Zeitnahme nichts ändern konnten.

In Abwesenheit von Rene Aichgruber holte sich Karl Luftensteiner mit nur sieben Hundertstel Vorsprung auf Roland Wagner den Sieg in der Klasse 1 bis 1.400 cm³. Wagners Lebensgefährtin Claudia Wana sorgte mit Rang drei für den ersten Stockerlplatz einer Dame an diesem Tag. Am Ergebnis in der Jahreswertung änderte das aber nichts mehr, es gewann Aichgruber vor Wagner und Luftensteiner. Walter Wimmer schien zum Saisonende zur Hochform aufzulaufen und holte sich erneut den Sieg in der Klasse 2 bis 1.600 cm³ vor Günther Ruschitzka und Gerhard Schauppenlehner. In der Gesamtwertung liegen diese drei Herren ebenfalls in Front, allerdings in gestürzter Reihenfolge: Schauppenlehner vor Ruschitzka und Wimmer.

Christian Fesl wurde in der Klasse 3 bis 2.000 cm³ seiner Favoritenrolle gerecht und feierte beim achten Antreten den siebenten Sieg, und wie schon so oft in dieser Saison folgten auf den Plätzen zwei und drei Patrick Wendolsky und Norbert Forster. Wenig überraschend war die Reihung auch in der Jahreswertung die gleiche. Johann Forster konnte sich nach einer Saison mit Höhen und Tiefen zum Abschluss noch über einen Sieg in der Klasse 4 über 2.000 cm³ freuen. Seine Tochter Bettina holte im neunten Rennen den neunten Stockerlplatz und landete auf Rang zwei vor Markus Mock. Gesamt hat sie die Nase aber deutlich vorne und gewann vor ihrem Vater Johann und Hans Brei.

Der Gesamtsieg in der Division I ging somit mit sieben Siegen zum ersten Mal an Christian Fesl. Rene Aichgruber hatte Glück, dass Gerhard Schauppenlehner beim Finale in der Klasse über Rang drei nicht hinauskam und sicherte sich vor diesem mit 0,15 Punkten Vorsprung Rang zwei. Die lange Zeit führende Bettina Forster landete auf dem undankbaren vierten Platz vor Roland Wagner.

Nach einem kurzen Regenschauer zu Mittag waren die Verhältnisse für die ersten Piloten der Division II zwar nicht optimal, "angegast" wurde trotzdem. Gerhard Nell war zwar schon vor Wolfern als Gesamtsieger festgestanden, fuhr aber trotzdem wie immer am Limit und holte sich einmal mehr die Klasse 5 bis 1.400 cm³ vor seinem Teamkollegen Alfred Feldhofer. Christian Kitzler konnte sich über seinen ersten Stockerlplatz überhaupt freuen. In der Jahreswertung folgt hinter dem übermächtigen Polo aber Helmut Tremetsberger, der sich im kleinen Renault 5 Cup durch fleißiges Punktesammeln den letzten Stockerlplatz sichern konnte. In der Klasse 6 bis 1.600 cm³ war bis zuletzt noch alles offen, aber leider mussten die Fans auf ein spannendes Duell zwischen Gerhard Kronsteiner und Alexander Schardt verzichten, da an Kronsteiners Simca die Kupplung schon nach dem Training w.o. gegeben hatte. Den Sieg holte sich Christian Lindinger vor Anton Schatzeder und Schardt. Die Gesamtwertung holt sich somit Schardt vor Kronsteiner und Richard Schrattbauer.

In der Klasse 7 bis 2.000 cm³ war gegen Helmut Kahl kein Kraut gewachsen, um die restlichen Stockerlplätze wurde aber hart gekämpft. Am Ende sicherte sich Klemens Ollmaier 33 Hundertstel vor Thomas Pirkfellner Rang zwei. Franz Wirleitner schrammte um lächerliche zwei Hundertstel am Stockerl vorbei und darf sich somit in seiner 40. Motorsportsaison über Rang zwei in der Gesamtwertung freuen. Er lag im "Sandwich" der Caterham-Piloten Ollmaier auf Rang eins und dem Drittplatzierten Klaus Reitter. Hermann Nachbauer bemerkte beim vorletzten Rennen einen Defekt am Motor, bekam die Ersatzteile aber nicht mehr rechtzeitig und musste deshalb zuschauen. In seiner Abwesenheit feierten die Gebrüder Hannes und Patrick Huemer einen Doppelsieg in der Klasse 8 über 2.000 cm³, wobei Hannes diesmal die Oberhand behielt. Dieter Lapusch hätte beinahe die Sensation geschafft und die beiden noch abgefangen, hatte aber in seinen schnellsten Läufen jeweils einen Hutfehler und musste sich so mit Rang drei begnügen. Die Endwertung geht trotz allem an Nachbauer gefolgt von Patrick und Hannes Huemer. Die Gesamtsieger der Division II heißt damit nach 2011 zum zweiten Mal Gerhard Nell. Auf den Ehrenplätzen folgen Hermann Nachbauer und Klemens Ollmaier. Franz Wirleitner und Alfred Feldhofer folgen auf den Rängen vier und fünf.

Da Martin Bointner in der Klasse 9 (Serienfahrzeuge) auch diesmal nicht am Start war, hatte Klemens Ollmaier beim letzten Rennen die einmalige Gelegenheit, das Blatt noch zu wenden, doch beinahe wäre dieses Vorhaben am sensationell fahrenden Dieter Lapusch gescheitert, der nur 16 Hundertstel hinter Ollmaier Rang zwei belegte. Roland Türkis schnappte sich den letzten Stockerlplatz. In der Gesamtwertung konnte Ollmaier tatsächlich noch Bointner abfangen und auf Platz zwei verweisen. In seiner Premierensaison ging ein feiner dritter Gesamtrang an Lapusch. Die Klasse 10 (Rennfahrzeuge) war diesmal ebenfalls eine sehr enge Angelegenheit, lagen doch die ersten drei innerhalb von 68 Hundertstel. Der Sieg ging einmal mehr an Gerhard Nell gefolgt von Richard Schrattbauer und Anton Schatzeder. Der Gesamtklassensieg geht ebenfalls an Gerhard Nell vor Alfred Feldhofer und Richard Schrattbauer.

In der Klasse 11 (Formelfahrzeuge) ließ Andi Stollnberger seinen Dallara-F3 diesmal zu Hause, um für das Finale in der Berg-ÖM nächste Woche nichts mehr zu riskieren, lieh sich aber kurzerhand den Lotus seines Sponsors Klaus Reitter und gewann damit die Klasse. Der Sieg in der Jahreswertung ging hier an Harald Dorfbauer vor Thomas Hiesberger und Stollnberger. Der Sieger in der Division III hieß somit sensationell Klemens Ollmaier, der damit in seinem Rookiejahr bereits einen Divisionssieg feiern kann – ein Kunststück, das zuletzt Thomas Ritt im Jahr 2012 gelungen ist. Platz zwei und drei belegten Martin Bointner und Gerhard Nell, gefolgt von Alfred Feldhofer und Dieter Lapusch.

Eine überaus spannende und ereignisreiche Saison liegt somit hinter den Aktiven. Neun tolle Rennen in drei Bundesländern boten Slalomsport vom Feinsten, und man darf sich schon jetzt auf 2016 freuen, wenn der internationale oberösterreichische Automobilslalomcup in seine 30. Saison geht.

Ergebnisse Wolfern 2015 als Download: [pdf, 3413 KB]

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