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Motorrad-WM: Analyse

Comeback top, Nachwuchs Flop?

In der nächsten Saison kehrt die Motorrad-WM nach Österreich zurück, doch junge Motorradtalente sucht man hierzulande meist vergeblich.

Titelfoto: Friedemann Kirn, KTM

In der nächsten Saison wird die Motorrad-WM nach vielen Jahren Pause wieder in Österreich gastieren, Nachwuchstalente sind aber eher Mangelware. Nach wie vor sind die Spanier und Italiener federführend, wenn es darum geht, junge Talente für den Motorradsport zu begeistern und in die WM-Klassen zu bringen.

"Wir müssen die Füße auf dem Boden halten", betont Gustl Auinger bei ServusTV hinsichtlich der Situation in Österreich. Der fünffache Grand-Prix-Sieger betreut den MotoGP Rookies Cup und weiß, wie hart es in der Nachwuchsklasse zugeht: "Im Rookies Cup haben wir ein Niveau erreicht, das richtig hoch ist. Es ist nicht mehr so einfach, ein Talent zu finden, das man in den Rookies Cup schicken kann. Die Fahrer kommen aktuell aus den Ländern, in denen der Einstieg in den Sport einfach ist."

Talente gibt es auch in Österreich, doch diese werden schlecht oder überhaupt nicht gefördert. "Es gibt immer wieder talentierte Fahrer aus Österreich. In diesem Jahr war auch wieder ein Österreicher dabei, der einen guten Eindruck hinterließ. In der Gruppe steigert sich die Performance, doch auf einmal bricht er ein. Es ist normal, dass das Selbstvertrauen nicht so hoch ist, wenn er nie eine Herausforderung hat", so Auinger.

"Ich sehe schwarz, wenn sich in Österreich weiterhin niemand Gedanken zu diesem Thema macht. In Österreich versucht man immer zu erklären, warum es nicht läuft. Es kommt niemand auf die Idee, sich einen Plan auszudenken. Die Spanier haben den Dreh raus. Deren Nachwuchsprogramm kostet nicht die Welt. Man kann den jungen Piloten ermöglichen, ihr Talent zu zeigen. Wie sollen die Österreicher erkennen, ob ein Fahrer Talent hat, wenn er nie gefordert wird?", fragt sich Auinger.

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot begrüßt aber die Rückkehr der Motorrad-WM nach Österreich; zuletzt gastierte sie 1997 in der Steiermark. "Ich empfinde eine riesige Freude, weil die MotoGP einen sehr hohen Stellenwert besitzt und ein spitzenmäßiger Sport ist. Man muss kein Motorradfan sein, damit das Herz höher schlägt. Es ist eine Art Göttergeschenk, diese Serie wieder in Österreich begrüßen zu dürfen", schwärmt Auinger.

Auch KTM-Testfahrer Alex Hofmann (Bild oben) freut sich auf den Grand Prix von Österreich. Der Deutschte konnte in Spielberg bereits erste Runden mit der neuen MotoGP-Maschine der Innviertler drehen. Passt das Layout zum Motorradsport? "Ich denke, die MotoGP-Fahrer können sich sehr gut anpassen. Das Layout spricht zwar eher die Autoserien an, doch die Fahrer werden sich daran gewöhnen", sagt Hofmann diplomatisch.

"Der Red Bull Ring wird bis zum Rennwochenende noch an die MotoGP angepasst, damit keine Beschwerden kommen. Es ist schön, dass nicht alle Strecken gleich sind", merkt der KTM-Testpilot an, dem die Runden auf dem Kurs gefallen haben. "Die Strecke hat ein Stop-and-Go-Layout; es wird viel Leistung gefordert", so Hofmann.

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