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ACO will Creventic-LMP3-Serie verbieten

„Ohne Wissen und gegen den Willen“: Der Le-Mans-Veranstalter ACO kocht nach der Ausschreibung einer LMP3-Serie von Creventic – Lizenzfrage ungeklärt.

Fotos: Protoseries24

Mit der Ankündigung, eine eigene Langstrecken-Rennserie für Prototypen in die Wege zu leiten, hat der niederländische Veranstalter Creventic den Zorn des Le-Mans-Veranstalters ACO auf sich gezogen. Der Grund liegt in der Ausschreibung der Rennserie für LMP3-Prototypen. Die Plattform wurde 2014 vom ACO ins Leben gerufen und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit (und brachte Onroak Automotive einen Geldsegen ein). Creventic wollte auf den Zug aufspringen, doch nun droht Ärger.

Die Ankündigung einer eigenen Meisterschaft mit einem 3x3-Stunden-Rennen in Dubai als Ouvertüre im Rahmen des dortigen 24-Stunden-Rennens hat man nämlich ohne den ACO gemacht. Dieser wehrt sich nämlich gegen die Verwendung von LMP3-Boliden, die er als sein eigenes Hoheitsgebiet betrachtet. "Der ACO streitet ab, Creventic Rechte an der Marke LMP3 eingeräumt zu haben. Diese liegen ausschließlich beim ACO", heißt es in einem Statement.

Creventic, bekannt geworden durch die Ausrichtung der 24-Stunden-Serie für GT3-Fahrzeuge (die SRO hatte da weniger Probleme) und weitere, ans VLN-Reglement angelehnte Klassen, hat bereits beim ELMS-Lauf in Spa eine Liste mit 30 Einschreibungen veröffentlicht. "Die Herausgabe der Liste, die LMP3-Teams aus der ELMS beinhaltet, und die Ankündigung weiterer Events der niederländischen Gesellschaft wurden ohne Wissen und gegen den Willen des ACO vorgenommen", heißt es im Statement weiter. Creventic hatte drei 12-Stunden-Rennen auf europäischem Boden angekündigt.

Der ACO macht unmissverständlich klar: "Der ACO behält sich das Recht vor, sein Eigentum zu verteidigen." Heißt also: LMP3-Fahrzeuge werden nur in vom ACO ausgeschriebenen Rennserien eingesetzt werden oder müssen für ein gewisses Taschengeld lizenziert werden. Die Tatsache, dass nahezu alle LMP3-Teams aus der ELMS sich für die "24h Proto Series" eingeschrieben hatten, hat die Sache nicht leichter gemacht.

Creventic-Besitzer Ivo Breukers kann es kaum glauben. Gegenüber Sportscar365 sagt er: "Es ist nicht unsere Intention, irgendwem weh zu tun; es ist unsere Intention, unseren Kunden und Teams zu dienen. Es ist doch gut für den ACO, speziell wenn man sich den Business Case für die Teams ansieht. Sie wollen mehr Rennen und mehr Zeit auf der Strecke, weil sie Rennen fahren wollen! Es gibt sogar einen Hersteller, der sehr glücklich über unsere Serie ist, weil er ein gutes Geschäftsmodell sieht. Ich denke, das ist nur gut für die Kategorie und fürs Racing. Was der ACO macht, ist auf einer komplett anderen Ebene."

Noch gibt es Möglichkeiten, die LMP3-Klasse lizenzieren zu lassen. Die bisherigen Ereignisse dürften die Verhandlungsposition von Creventic aber nicht gerade gestärkt haben. Ansonsten könnte es bald einen Prototypen-Rechtsstreit geben. Neben den LMP3 sind auch CN-Prototypen und "spezielle Prototypen mit einem ähnlichen Leistungsniveau" laut Ausschreibung zugelassen.

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