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WEC: Analyse

Fahrereinstufung: Viele Unklarheiten

Die Fahrerkategorisierung für GT- und Langstreckenserien sorgt für Unmut bei den Piloten, es fehle eine klare Linie seitens der FIA.

Während die meisten Werksteams in der Langstrecken-WM ihre Fahrerkader für die Saison 2016 schon benannt haben, können diese Entscheidungen bei den meisten Privatteams erst in den kommenden Wochen getroffen werden. Hintergrund ist die Fahrerkategorisierung der FIA, die an sich nach klaren Vorgaben ablaufen sollte. Während in den Klassen LMP1 und GTE-Pro reine Profifahrerkader erlaubt sind, müssen in den Kategorien LMP2 und GTE-Am auch Amateure hinter das Steuer.

Die Piloten werden, stets zum Jahreswechsel, in vier Kategorien eingeteilt: Platin (Vollprofis mit Werksvertrag oder Ex-Formel-1-Fahrer), Gold (Profirennfahrer), Silber (ambitionierte Amateure) und Bronze ("Gentleman"-Fahrer oder ehemalige Superlizenzinhaber über 60 Jahre). Anhand dieser Einstufungen nehmen die Privatteams ihre Kaderplanungen vor. Das Ziel lautet im Allgemeinen: Finde einen möglichst guten Amateurfahrer, der idealerweise auch noch Geld mitbringt.

Die neue Liste der FIA-Fahrerkategorisierungen für die Saison 2016 bringt wieder einmal einige Überraschungen: So wurde beispielsweise der neue LMP2-Champion Roman Russinow von Gold wieder auf Silber zurückgestuft, obwohl die sportlichen Leistungen des Russen in den vergangenen Jahren konstant immer besser wurden. Auf diesem Weg ermöglicht man es Russinow jedoch, im kommenden Jahr mit zwei Vollprofis an seiner Seite in der LMP2-Klasse anzutreten – sofern G-Drive nach einem Disput mit Oak überhaupt zurückkehrt.

Andere Fahrer werden 2016 größere Schwierigkeiten haben, sich ein Cockpit zu sichern: Tom Dillmann, der im vergangenen Jahr einige Einsätze im LMP2-Alpine hatte, wurde auf Gold hochgestuft. Der Franzose gilt somit wieder als Profi. Auch Porsche-Junior Sven Müller, Greaves-Pilot Gary Hirsch, AF-Corse-Fahrer Rui Aguas oder Ex-DTM-Pilotin Rahel Frey wurden nach Silberstatus 2015 heuer zum Goldprofi gemacht.

Besonders bei ehemaligen DTM-Fahrern, die Werksverträge bei Audi oder Mercedes hatten, ist die Spanne der neuen Einstufungen sehr breit: Während Pierre Kaffer zur Saison 2016 sogar wieder auf Platin hochgestuft wurde, sind Vanina Ickx, Daniel la Rosa, Mathias Lauda und Katherine Legge silbern. Auch die deutschen Nachwuchstalente Marvin Dienst und Stefan Wackerbauer sowie die erfahrene Claudia Hürtgen gelten weiterhin als Amateure ...

Etwas ältere Motorsportstars wie Martin Brundle, Stefan Johansson oder Scott Pruett (alle Silber) sowie Emerson Fittipaldi und Klaus Ludwig (beide Bronze) gelten in der Einstufung der FIA nicht mehr als Profis. Für den größten Lacher sorgt die Liste des Automobilweltverbandes jedoch bei Vincente "Enzo" Potolicchio: Der ehemalige LMP2-Kassensieger in Le Mans (2012 mit Starworks) wird zweimal aufgeführt: Enzo Potolicchio als Silber-, Vincente Potolicchio als Bronzefahrer – dabei handelt es sich natürlich um ein- und dieselbe Person!

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