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F3-EM: Spielberg

Teamchef kritisiert Sicherheit in Spielberg

„Warum der Staub?“ - Formel-3-Teamchef Frits van Amersfoort kritisiert nach dem Horrorunfall in Spielberg die mangelnde Sicht nach dem Ausritt.

Nach dem schweren Unfall von drei Piloten beim ersten von drei Rennen der Formel-3-Europameisterschaft 2016 in Spielberg liegen zwei Fahrer im Krankenhaus. Wie die Serienorganisatoren mitteilen, ist Peter Li nach seinem unfassbaren Flug in über fünf Metern Höhe bei Bewusstsein. Der Chinese wird derzeit in einer Klink in Graz behandelt. Er hat sich bei dem furchtbaren Zwischenfall offenbar Verletzungen an Rücken und Kopf zugezogen.

Li war bei der Bergung zunächst bewusstlos gewesen, dann aber bei der Einlieferung ins Streckenhospital zu sich gekommen und ansprechbar gewesen, heißt es von der Formel-3-Organisation. Der ebenfalls involvierte Carlin-Teamkollege Ryan Tveter kam nach kurzer Bewusstlosigkeit per Krankenwagen in ein nahegelegenes Krankenhaus. Der Amerikaner hat nach ersten Erkenntnissen keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten.

Ebenfalls betroffen war Pedro Piquet. Der jüngere Bruder von Ex-Formel-1-Pilot Nelson Piquet jun. war aufgrund schlechter Sicht nach der Gerhard-Berger-Kurve ebenfalls in den havarierten Wagen von Tveter gekracht. "Pedro ist vollkommen okay, er hat gar nichts", berichtet Teamchef Frits van Amersfoort im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Der Niederländer ergänzt: "Er hat an der Stelle überhaupt nichts gesehen. Er hat einfach nur etwas mehr Glück gehabt als Peter Li."

Mangelnde Sicherheit: Mit 150 km/h in den Blindflug

Der offenbar erheblich verletzte Chinese und der Van-Amersfoort-Pilot kamen nach Schätzungen mit einem Tempo von rund 150 km/h aus der Linkskurve, wo sich nach einem Dreher von Tveter eine dichte Staubwolke gebildet hatte. "Nach solch einem Zwischenfall ist es immer leicht, Kritik zu üben. Aber ich möchte es dennoch einmal in den Raum stellen: Ich war überrascht und empört, dass auf einer solch sicheren Strecke eine solche Staubwolke entstehen konnte", so Frits van Amersfoort.

"Diese Wolke hat den Fahrern die komplette Sicht genommen", beschreibt der erfahrene Teamchef, der gleich vier Autos im Wettbewerb der Formel-3-EM 2016 einsetzt. "Es gibt in Spielberg umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Es gibt zahlreiche Auslaufzonen aus Asphalt, aber ausgerechnet an dieser Stelle nicht. Dann ist es - lapidar gesagt - etwas blöd, wenn so eine Staubwolke entsteht. So etwas darf meiner Meinung nach nicht passieren."

Nach dem heftigen Crash brach die Rennleitung das Rennen rund fünf Minuten vor dem eigentlich Ende vorzeitig ab. Van-Amersfoort-Pilot Callum Ilott wurde als Sieger gewertet - was dem Teamchef zwiespältige Emotionen bescherte. "In Holland sagen wir: In solchen Momenten liegt eine Decke über allem", berichtet Frits van Amersfoort von gedämpfter Freude über den zweiten Saisonsieg seines Schützlings. Ilott hatte sich im Rennen um den Sieg gegen Lance Stroll und Maximilian Günther durchgesetzt.

"Ich mache seit 40 Jahren Motorsport und habe in dieser Zeit viele, viele schwere Unfälle live vor Ort miterleben müssen", so der niederländische Formel-3-Teamboss. "Ich war bei den schrecklichen Unfällen von Senna, Ratzenberger, Villeneuve und Bellof am Ort des Geschehens. Immer dann, wenn so etwas passiert, habe ich das Gefühl, dass ich unbedingt woanders sein möchte. Entsprechend konnte ich mich anfangs über den Sieg von unserem Pilot Callum Ilott nicht freuen."

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