F3-EM: Spielberg | 21.05.2016
VIDEO: Formel-3-Horrorcrash in Spielberg
Spektakulärer Unfall beim Formel-3-Rennen in Spielberg: Peter Li wurde in seinem Boliden nach einer Kollision mit einem stehenden Auto fünf Meter hoch katapultiert.
Foto: Mattzel89@Twitter
Das erste von drei Rennen zur Formel-3-Europameisterschaft 2016 in Spielberg endete mit einem Horrorunfall. Der Chinese Peter Li fuhr auf das stehende Auto von Carlin-Teamkollege Ryan Tveter auf und flog über fünf Meter in die Höhe. Nach der Landung im Kiesbett vor der Jochen-Rindt-Kurve musste der 22-Jährige von Rettungskräften aus dem Wrack geborgen werden. Nach ersten Informationen war Li bei seiner Einlieferung ins Streckenhospital bei Bewusstsein.
Rund fünf Minuten vor dem regulären Ende des zehnten Wertungslaufs der aktuellen Formel-3-EM-Saison hatte sich Tveter ausgangs der Gerhard-Berger-Kurve gedreht und dabei viel Staub aus dem Kiesbett aufgewirbelt. Der Amerikaner blieb mit seinem Fahrzeug auf der rechten Fahrbahnseite in einer großen Wolke stehen und war für die herannahenden Konkurrenten nicht zu sehen. Li konnte seinem Teamkollegen nicht ausweichen und krachte mit maximalem Tempo ins Heck.
Der Carlin-Wagen hob nach dem Aufprall fast senkrecht ab und wirbelte in über fünf Metern Höhe durch die Luft. Der in London lebende Chinese prallte nach mehreren Schrauben kopfüber im Kiesbett auf und blieb zunächst regungslos im Wrack seines Autos sitzen. Das Rennen wurde abgebrochen, Van-Amersfoort-Pilot Callum Ilott zum Sieger erklärt. Unterdessen bargen die Rettungskräfte Li aus dem Fahrzeug und brachten ihn umgehend in das Streckenhospital.
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— Mattzel89 (@Mattzel89) 21. Mai 2016
Um 11:36 Uhr gab es nach einiger Wartezeit erste Informationen über den Gesundheitszustand des Chinesen. Die DTM, in deren Rahmen die Formel-3-EM in Spielberg fährt, twitterte positive Nachrichten: "Li ist bei Bewusstsein und ansprechbar. Er wurde im Medical Centre gecheckt. Tveter hat leichte Verletzungen davongetragen." Li wurde zur weiteren Behandlung in eine Klinik geflogen. Der ebenfalls in den Unfall involvierte Pedro Piquet blieb unverletzt.
Das nach 16 Runden abgebrochene Rennen bescherte Ilott den zweiten Saisonsieg vor Williams-Formel-1-Testpilot Lance Stroll und dem deutschen Formel-3-Rookie Maximilian Günther (beide Prema). Der Deutsche David Beckmann aus dem Lager von Mücke holte sich als Siebter wichtige Punkte für die Meisterschaft. Stroll wird bei den beiden noch ausstehenden Wertungsläufen in Spielberg jeweils von der Pole-Position starten dürfen.
UPDATE: Knochenbrüche und Wirbelverletzungen: Li wird operiert
Update nach dem schweren Formel-3-Unfall von Spielberg am Samstag: Carlin-Pilot Peter Li muss in der Uniklinik Graz sofort am Fuß operiert werden
Nach dem schweren Unfall von Carlin-Pilot Zhi Cong "Peter" Li im ersten von drei Rennen zur Formel-3-Europameisterschaft 2016 in Spielberg gibt es endlich erste Erkenntnisse über den Gesundheitszustand des Chinesen. Nach Angaben des britischen Teams wurde Li per Helikopter in die Uniklinik Graz geflogen und wird dort nun baldmöglichst operiert. "Peter bekommt eine intensive Behandlung wegen mehrfacher Brüche im Knöchel, die eine baldige Operation erfordern", heißt es in einem Carlin-Statement.
"Bei Peter wurden zudem vier Wirbelbrüche diagnostiziert, die jedoch nicht nach einem operativen Eingriff verlangen. Er hat zahlreiche Prellungen und andere kleine Verletzungen, ist aber wach und spricht mit dem Teampersonal", heißt es von der britischen Mannschaft. Von Carlin waren gleich zwei Piloten in den heftigen Zwischenfall involviert, der zum vorzeitigen Abbruch des ersten Spielberg-Rennens am Samstag geführt hatte.
Auslöser der Kollisionen war Carlin-Pilot Ryan Tveter gewesen. Der Amerikaner hatte sich ausgangs der Gerhard-Berger-Kurve im Kies gedreht und war auf der Strecke zum Stillstand gekommen. In einer dichten Staubwolke konnten die nachfolgenden Peter Li und Pedro Piquet nichts sehen und somit ein Auffahren nicht verhindern. Van-Amersfoort-Pilot Piquet kam unverletzt davon, Tveter wurde nach kurzer Behandlung mit starken Prellungen an den Knien wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
