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Formel 1: News

Brawn: Abschied wegen Lauda und Wolff

Ross Brawn legte in einem Buch die Gründe für seinen Abschied von Mercedes offen und schießt scharf gegen Niki Lauda und Toto Wolff.

Fehlendes Vertrauen in die neue Teamführung unter Niki Lauda und Toto Wolff war nach Aussage von Ross Brawn Ende 2013 der Grund für seinen Abschied vom Mercedes-Werksteam. In seinem Buch Total Competiton, das Brawn zusammen mit dem früheren Williams-Geschäftsführer Adam Parr geschrieben hat, schießt der Brite scharf gegen die beiden Österreicher und wirft sowohl Lauda als auch Wolff Unaufrichtigkeit vor.

"Was bei Mercedes passiert ist hing damit zusammen, dass mir Leute aufgezwungen wurden, denen ich nicht vertrauen konnte", schreibt Brawn. "Ich wusste nie wirklich, was sie vorhatten. Niki hat mir irgendetwas gesagt, und dann habe ich mitbekommen, dass er anderen etwas völlig anderes gesagt hat."

Lauda und Wolff waren Anfang 2013 von Mercedes als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Sportchef des Formel-1-Teams installiert worden, während Brawn zunächst weiterhin Teamchef war. Das Verhältnis zu Wolff wurde jedoch schon früh belastet, nachdem Wolffs kritische Äußerungen über Brawn an die Öffentlichkeit gelangt waren, die der Wiener in einem vertraulichen Gespräch mit dem früheren Formel-1-Teamchef Colin Kolles getätigt hatte.

"Ich hatte es mit Leuten zu tun, zu denen ich kein Vertrauen hatte; Leute, die mich aufgrund ihrer Einstellung bereits enttäuscht hatten", schreibt Brawn. Auch im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Technikchef Paddy Lowe fühlte sich Brawn von Lauda und Wolff hinters Licht geführt, die Entscheidung sei über seinen Kopf hinweg getroffen worden.

"Anfang 2013 kam dann heraus, dass Paddy Lowe verpflichtet worden war und bereits in Stuttgart unterschrieben hatte. Als ich Toto und Niki deswegen zur Rede stellte, haben sie jeweils auf den anderen verwiesen", so Brawn. "Ich saß mit ihnen zusammen, aber sie haben gegenseitig mit dem Finger auf einander gezeigt."

Kompliziert war die Zusammenarbeit mit Lauda und Wolff aus Sicht von Brawn auch deshalb, weil beide nicht nur bei Mercedes angestellt, sondern auch Mitbesitzer des Formel-1-Teams waren. "Die Schwierigkeiten hingen auch damit zusammen, dass Niki und Toto Anteilseigner wurden. Das war eine interessante Entscheidung von Mercedes, die ich nie verstanden habe", so Brawn.

Aufgrund dieser Reibereien, die Brawn in dieser Form nach eigener Aussage in der Führungsriege eines Rennteams noch nie erlebt hatte, kam es aus seiner Sicht zu einer Situation, in der es für ihn nur die Option 'die oder ich' gab: "Ich habe keine Zukunft für mich gesehen; es sei denn, ich hätte Krieg gegen sie geführt und sie auf diese Weise entfernt", so Brawn, "aber ich konnte ihnen nicht vertrauen."

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