
Motorrad-WM: News | 20.01.2016
Neues Strafensystem bis Saisonstart
Bei den MotoGP-Testfahrten in Sepang möchte Loris Capirossi mit den Fahrern über die Lücken im aktuellen Strafpunktesystem sprechen.
Der Fall von Valentino Rossi hat den Verantwortlichen der Motorrad-WM klar gemacht, dass das Strafpunktesystem lückenhaft und vielleicht sogar unfair ist. Rossi musste beim Saisonfinale vom Ende der Startaufstellung ins Rennen gehen, weil er für seine Kollision mit Márquez drei und somit in Summe vier Punkte gesammelt hatte.
Soweit alles korrekt, doch den ersten Strafpunkt hat der Italiener beim Grand Prix von San Marino 2015 in Misano kassiert – sobald dieser Punkt im Laufe der heurigen Saison verjährt ist, würde Rossi erneut von ganz hinten starten müssen, wenn er nur einen neuen Strafpunkt erhielte.
Der frühere MotoGP-Rennfahrer Loris Capirossi möchte sich um dieses Problem kümmern: "Ich werde 2016 wieder für die Rennleitung tätig sein. Wir arbeiten daran, das Punktesystem zu verbessern", berichtet er im Gespräch mit der offiziellen Website der Motorrad-WM. "Bisher wurde für die neue Saison noch kein Beschluss gefasst, doch wir werden den ersten MotoGP-Test in Sepang dazu nutzen, mit den Fahrern zu reden. Vor dem ersten Rennen der Saison sollte bezüglich der Strafpunkte Klarheit herrschen."
Capirossi erwartet erneut eine spannende Weltmeisterschaft: "Ich denke, wir können uns auf eine tolle Saison freuen; im vergangenen Jahr konnten wir in der MotoGP eine mit unglaublicher Spannung verfolgen", sagt der Italiener, der auch 2016 mit den "üblichen Verdächtigen" rechnet – laut Capirossi wird es erneut zu einem Kampf der Werkspiloten von Honda und Yamaha kommen.
"Ich denke, man sollte mit Honda rechnen, denn sie haben ein neues Motorrad. Márquez und Pedrosa werden stark sein", glaubt Capirossi. "Valentino [Rossi; Anm.] möchte erneut um den Titel kämpfen, Lorenzo möchte die MotoGP-Krone verteidigen. Ich gehe davon aus, dass Ducati und Suzuki näher dran sein werden."
Über den Winter habe es große Änderungen gegeben, so Capirossi: Der Wechsel zur Einheitselektronik sei eine Herausforderung, zudem müssten sich alle auf das neue französische Reifenfabrikat umstellen.