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Motorrad-WM: Silverstone

Sensations-Pole für Crutchlow

Vor seinem Heimpublikum im verregneten Silverstone holt Cal Crutchlow die Pole-Position. Rossi Zweiter vor Vinales – Dovizioso, Laverty und Marquez stürzen schwer.

Fotos: Twitter

Nach seinem ersten MotoGP-Sieg vor zwei Wochen in Brünn hat sich LCR-Honda-Pilot die Pole-Position zum Großen Preis von Großbritannien gesichert und setzt damit zum nächsten Triumph an, und das vor heimischem Publikum. In einem regnerischen und entsprechend turbulenten Qualifying auf dem Silverstone Circuit fuhr er mit einer Bestzeit von 2:19.265 Minuten bereits fünf Minuten vor Ablauf der Session an die Spitze und behielt diese bis zum Schluss .

Die erste Startreihe komplettieren Yamaha-Pilot Valentino Rossi (+0,998 Sekunden) mit fast einer Sekunde Rückstand und Suzuki-Fahrer Maverick Vinales (+1,249). Für Aufsehen sorgte Marc Marquez, der bei noch einer Minute auf der Uhr spektakulär stürzte, nachdem er sich mit einer Zeit von 2:20.779 Minuten zunächst auf Position zwei vorgekämpft hatte.

Nach dem Crash konnte der Spanier das Geschehen nur noch von der Bande aus beobachten und sah neben Rossi und Vinales auch Teamkollege Dani Pedrosa (Platz 4, +1,477) an sich vorbeiziehen. Bereits vor einem Jahr war Marquez an gleicher Stelle im Qualifying gestürzt. Der Ärger saß entsprechend tief. Polesetter Crutchlow hingegen kam im Parc ferme aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus und widmete die Heim-Pole seiner Familie und den britischen Fans, die ihm auch bei Regenwetter bejubelten.

Cal Crutchlow: "Im richtigen Moment gepusht"

"Seit meiner Ankunft am Mittwoch mit Lucy und Willow war es bisher ein fantastisches Wochenende. Vielen Dank an alle Fans! Leider regnet es, dagegen können wir nichts machen. Ich bin sehr zufrieden", freut sich der 30-Jährige. "Wir haben hart gearbeitet, und wir haben uns dieses Ergebnis verdient. Ich hatte auch im Trockenen eine tolle Pace. Das konnte man am ganzen Wochenende sehen. Im Regen habe ich im richtigen Moment gepusht und mir die Pole geschnappt."

Sein direkter Verfolger Rossi schien zu Beginn des Qualifyings noch mit den Bedingungen zu hadern, doch auch er ergriff im richtigen Moment die Initiative und sichert auf seiner letzten schnellsten Runde Rang zwei. "Bei diesen Bedingungen ist es immer sehr schwierig", gibt der Italiener zu, "aber wir hatten Glück, denn es war auch schon im Training nass. Wir konnten das Bike verbessern und ein besseres Setup und eine bessere Balance finden."

Fehlte ihm im Training noch die Pace, lief das Qualifying wieder besser: "Ich konnte pushen. Es ist sehr wichtig, in der ersten Reihe zu stehen, aber wir müssen die Bedingungen abwarten, denn im Trockenen sind wir noch nicht sehr stark. Daran müssen wir arbeiten", blickt Rossi auf das Rennen am Sonntag. Da wird ihm Vinales im Nacken sitzen, der mit Startplatz drei nicht wirklich gerechnet hatte: "Ich bin wirklich glücklich und ziemlich überrascht", sagt der Suzuki-Pilot.

Werksducatis abgeschlagen - Verletzter Jack Miller stürzt

Noch im vierten Freien Training hatte er mit den nassen Bedingungen zu kämpfen: "Ich hatte keinen Grip und es war schwierig, das Bike zu kontrollieren." Umso glücklicher zeigte er sich über das erfolgreiche Qualifying. "Es ist sehr wichtig, dass wir in der ersten Reihe stehen. Das Team hat für das Qualifying toll gearbeitet. Das Bike hat toll funktioniert, es war viel besser als in FP4. Ich bin sehr zufrieden, vielen Dank an das Team!", lobt Vinales seine Mannschaft.

Bester Ducati-Fahrer am Samstag wurde überraschend Eugene Laverty auf Platz sechs (+1,556), der schon in Q1 viel Risiko und eine gute Pace gezeigt hatte. Genauso wie Scott Redding, der beim Großen Preis von Großbritannien als Siebter ins Rennen gehen wird, ließ er beide Werksducatis hinter sich. Andrea Iannone, der im Trockenen noch deutlich schneller war, landete nur auf Platz acht (+2,181). Andrea Dovizioso stürzte, ihm blieb nur der zehnte Rang noch hinter Jorge Lorenzo, der im Regen abermals Federn lassen musste.

Außerhalb der Top 10 qualifizierten sich Aleix Espargaro und Jack Miller. Der Australier hatte sich zuvor noch erfolgreich von Q1 in die zweite Qualifyingsession gekämpft und setzte dort zu einer nächsten neuen Bestzeit an, kam jedoch zu Sturz und blieb anschießend schmerzverkrümmt im Kies sitzen. In Silverstone wollte er Marc-VDS-Fahrer nach einer verletzungsbedingten Pause eigentlich sein Comeback feiern.

MotoGP-Rookie Alex Lowes beeindruckt in Q1

Eine beeindruckende Leistung lieferte MotoGP-Rookie Alex Lowes, für den es in Q1 zwischenzeitlich danach aussah, als könne er sich einen der beiden Spitzenplätze sichern und damit in Q2 einziehen. Doch die Zeitenjagd war trotz des Regens und teilweise starken Windes eng, die ersten Sechs kamen innerhalb von sieben Zehntelsekunden ins Ziel. Am Ende verhinderte ein erneuter Regenguss weitere Verbesserungen, sodass Lowes auf 16 hängen blieb.

Stefan Bradl qualifizierte sich auf seiner Aprilia mit einer Bestzeit von 2:19.115 Minuten direkt dahinter und war alles andere als zufrieden. "Das Motorrad fährt sehr schwer ums Eck, das kriegen wir einfach nicht im Griff. Und das ist ärgerlich, weil gerade unter diesen Bedingungen etwas möglich gewesen wäre", so der Deutsche. "Und alle fünf Minuten auf der Schnauze zu liegen, da habe ich auch keinen Bock drauf."

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