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WEC: News

Weniger Rennen - Neues Format?

Spagat zwischen Sparpotenzial und Spektakel: Wie die WEC-Verantwortlichen über mögliche Veränderungen im Kalender denken - Mexiko nur 2017 gesichert.

Auf der Suche nach weiteren Potenzialen zur Kostensenkung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) schauen die Verantwortlichen auch auf die Gestaltung des zukünftigen Rennkalenders. WEC-Promoter Gerard Neveu und ACO-Präsident Pierre Fillon spielen mit dem Gedanken, die Anzahl der Rennen zu reduzieren, um die Ausgaben für die Teams zu senken. Als möglicher Streichkandidat gilt Mexiko-Stadt. Die örtlichen Veranstalter haben bereits in diesem Jahr erhebliche Probleme.

"In diesem Jahr findet Mexiko statt. Natürlich wird man sich danach aber die Frage stellen können, ob man auch nächstes Jahr noch dorthin geht", sagt WEC-Boss Neveu. In der aktuellen politischen Gemengelage klagt man in Mexiko über wirtschaftliche Probleme und eine schwache Währung. Die Suche nach einem Titelsponsor für das WEC-Rennen gestaltete sich äußerst schwierig, aber man fand eine Lösung. Eine weitere Auflage 2018 ist jedoch nach aktuellem Stand unwahrscheinlich.

"Wir schließen mit den Schauplätzen immer Verträge über drei Jahre ab. Einige gehen jetzt in ihr letztes Jahr. Das ist der Punkt, an dem wir die Möglichkeit haben, über einige Dinge nachzudenken", so der WEC-Promoter. "Bleiben wir dort für drei weitere Jahre? Gehen wir woanders hin? Machen wir ein Überseerennen weniger? Reduzieren wir generell um einen Lauf? Das muss man immer abwägen. Da spielen Wirtschaftslage, Politik und weltweite Gemengelage eine große Rolle."

"Die Entscheidungen über Veränderungen im Kalender sind nicht innerhalb von zwei Minuten gemacht. Da spielen viele Faktoren mit hinein. Es gibt gültige Verträge, man hat eine Strategie, es gibt zusätzliche Interessen. Stabilität ist auch immer wichtig", beschreibt der Franzose die schwierigen Voraussetzungen. "Bleiben wir bei neun Rennen? Machen wir nur acht, oder erhöhen wir die Anzahl sogar auf zehn? Alle Möglichkeiten werden diskutiert. Soll das Finale weiterhin im arabischen Raum stattfinden? Könnten wir anderswo ein Finale veranstalten mit einem längeren Rennen? Vieles ist denkbar."

Tatsächlich spielen die Verantwortlichen mit dem Gedanken, am Ende der Saison einen Lauf über zwölf Stunden zu veranstalten. Damit würde man jenes Rennen mehr in Fokus rücken, aber gleichzeitig neue Fragen aufwerfen: Soll es doppelte Punkte geben? "Das ist eine dieser ganz wichtigen Fragen. Wir wollen keinesfalls die ganze Meisterschaft zerstören, indem wir eine seltsame Lösung beim letzten Rennen des Jahres haben. In der Formel 1 haben sie so etwas mal gemacht und sind damit auf die Nase gefallen. Wir müssen da ganz vorsichtig sein", mahnt Neveu.

"Wenn wir sagen, wir reduzieren den Kalender um ein Rennen, dann haben sofort alle Teams etwas gespart. Wenn wir dann gleichzeitig aber sagen, dass wir an zwei anderen Schauplätzen plötzlich 12-Stunden-Rennen fahren, dann relativiert sich alles schon wieder", erklärt der WEC-Boss. Nach dem erfolgreichen Prolog in Monza, der nach Aussage von Neveu "ein Probelauf" war, sind die Rufe nach einem Rennen in Italien laut. "Aber auch bei diesem Thema lautet die Devise: Erst überlegen, dann vernünftig handeln."

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