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Formel 1: Interview

Ferrari-Boss vertröstet Giovinazzi

Mit Charles Leclerc als designierter Räikkönen-Nachfolger hofft Antonio Giovinazzi auf eine Sauber-Zukunft; Sergio Marchionne zögert.

Ferrari möchte seinen Nachwuchspiloten Antonio Giovinazzi in der Saison 2019 in der Formel-1-WM unterbringen. Der 23jährige, der wegen Saubers Fiat-Kooperation als Kandidat für ein Cockpit bei den Schweizern galt, genießt trotz der Absage für 2018 weiterhin das Vertrauen von Sergio Marchionne. "Giovinazzi ist ein guter Junge, er verdient eine Chance. Es ist nur eine Frage der Zeit", vertröstet ihn der Ferrari-Präsident, der für das Renncockpit beim Partnerteam Formel-2-Meister Charles Leclerc vorzog.

Immerhin wird Giovinazzi im kommenden Jahr vor sechs Grands Prix als Freitagstester für Sauber im Einsatz und dessen offizieller Ersatzpilot sein. "Wir verstehen, dass er sich wünscht, Rennen zu fahren, aber im Moment gibt es keine freien Cockpits", erklärt Marchionne, der es nicht geschafft hat, den von Sauber-Besitzer Longbow Finance unterstützen Marcus Ericsson auszubooten.

Eine andere Rochade könnte aber 2019 funktionieren, falls Leclerc sich im nächsten Jahr dermaßen bewährt, dass die Scuderia ihn zum Nachfolger von Kimi Räikkönen im Werksteam befördert, sofern der Vertrag des Finnen nicht ein weiteres Mal verlängert wird. Als Leclerc-Nachfolger würde dann wohl Giovinazzi zu Sauber geholt, wobei auch das Haas-Team mit seinen Ferrari-Kundenmotoren eine Option sein könnte. "Wir werden sehen", winkt Marchionne ab.

Die Idee, Sauber auf lange Sicht gänzlich zum offiziellen Juniorenteam zu machen, schließt Marchionne nicht aus: "Die Partnerschaft ist eine Möglichkeit, einen Platz für den Nachwuchs aus unserem Akademieprogramm zu finden. Es wird dauern, bis wir das System zum Funktionieren gebracht haben." Seine Worte will er jedoch nicht so verstanden wissen, dass Alfa Romeo einen Kauf des Schweizer Rennstalls überlege. "Diese Option haben wir nicht besprochen", so Marchionne.

Im gleichen Atemzug warnt er davor, aufgrund der engeren Zusammenarbeit zwischen Fiat und Sauber überzogene Erwartungen an den Rennstall zu haben: "Er wird aktuelle Aggregate und zwei talentierte Piloten haben. Trotzdem sollte es im ersten Jahr der Kooperation keine allzu hohen Erwartungen geben."

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