
Histo-Cup: News | 03.02.2017
Der Histo Cup wird zwanzig Jahre alt
Im Vorfeld seiner 20. Saison macht sich der Histo Cup Austria mit Vollgas daran, seinem internationalen Ansehen gerecht zu werden.
Bildquelle: Histo Cup
2017 soll als jenes Jahr in die Geschichte eingehen, in dem Europas mittlerweile größte historische Rennserie wieder Meilensteine setzt. In Ermangelung heimischer Alternativen auf der Rundstrecke ist das Team rund um Histo-Cup-Mastermind Michael Steffny bemüht, das Angebot für alle Histopiloten (und jene, die es noch werden wollen), gezielt zu verbessern und zu ergänzen: neuer Kalender, neue Einteilungen in den Kategorien, eine aufgewertete Anhang-K-Serie, neue und ergänzte Reglements – nur bei den Autos bleibt wortwörtlich alles beim Alten.
Bis zum Start der neuen Histo-Cup-Saison Ende April dauert es zwar noch ein Weilchen, doch schon jetzt wirft der bevorstehende 20. Jahrgang seinen Schatten voraus. Zwar setzt der Salzburger Michael Steffny, Mitgründer und bis zum heutigen Tag das organisatorische Gehirn vor und hinter den Kulissen der Serie, wie schon in den Jahren zuvor auf seine bewährte Erfolgsstrategie ("Ausgesperrt wird niemand, doch Ordnung muss sein."); dennoch hält die Saison 2017 überdurchschnittlich viele Neuerungen und Innovationen bereit.
Da wäre zunächst der Rennkalender: So kehrt man in diesem Jahr wieder nach Spielberg zurück, um vom 21. bis 23. April die Motorsportsaison in Österreich standesgemäß zu eröffnen; das ist letzten Jahr durch den Umbau der Strecke nicht möglich gewesen. Nach dem traditionellen Brünn-Event in der Tschechischen Republik (5. bis 7. Mai) kommt der Histo-Cup-Tross nach Salzburg. Der "Mozartpreis" am Salzburgring findet wieder im Mai (19. bis 21.) statt.
Danach kommt es zu einem neuen Highlight: Der Histo Cup erweitert seine Tournee durch Europa und startet nach 17 Jahren Pause wieder im kroatischen Rijeka/Grobnik. Der sommerliche Ostabstecher mit Hitzegarantie – Pannoniaring/Ungarn (7. bis 9. Juli) und Slovakiaring/Slowakei (11. bis 13. August) – bleibt unverändert. Im September tauschen Spielberg und Salzburgring ihre bisherigen Termine: In der Obersteiermark wird vom 1. bis 3. September gefahren, das Grande Finale geht in Salzburg über die Bühne.
Auch bei den Rennen selbst warten in diesem Jahr einige Neuerungen auf die Fans: Fuhren im Histo Cup Fahrzeuge nach Anhang K und die Spezialtourenwagen meist gemeinsam, formieren sich die Anhang-K-Fahrzeuge schrittweise zu einem eigenen Feld. Mit der Öffnung für historische Tourenwagen bis einschließlich Baujahr 1985 wird es groß genug sein, um sich auch international mit anderen Meisterschaften messen zu können.
Dies wird das historische Niveau steigern, und man gibt einigen neuen Fahrern die Möglichkeit, an den Rennen in Österreich teilzunehmen. Gewertet werden die Anhang-K-Fahrzeuge in den Perioden bis 1971 und bis 1985. Auch historischen STW-Fahrzeuge (ehemalige Gruppe-H-Autos und verbesserte Renntourenwagen) werden bis 1985 geöffnet und die Rennen in Kategorien bis 2.500 cm³ und über 2.500 cm³ bestreiten.
Neuigkeiten gibt es auch im großen Feld der Youngtimer: Die Öffnung geht bis zum Baujahr 2004. Für modifizierte Boliden, etwa mit neuerem Motor, wurde 2016 die Wertung "Youngtimer STW" geschaffen. Auch die Anzahl der waghalsigen Formelpiloten dürfte weiter steigen: Grund dafür ist die nagelneue "Formel Youngtimer" für Monoposti der Baujahre 1989 bis 1998. Der Histo Cup ist aber nicht nur Spielplatz für etablierte Herren, Quereinsteiger und ehemalige Rennfahrer – von Anfang an wurde an die Förderung der Jugend gedacht und spätestens seit Einführung der BMW 325 Challenge im Jahre 2006 in die Tat umgesetzt.
Durch den Wegfall diverser Markenpokale, die in anderen Ländern von den Herstellern unterstützt werden, fielen in Österreich viele Kartfahrer und damit auch zahlreiche Talente in ein tiefes Loch. Es gab schlichtweg kein finanzierbares Betätigungsfeld für den Nachwuchs im österreichischen Motorsport. Der Histo Cup hat mit der BMW Challenge ein Format geschaffen, in dem sich die "jungen Wilden" mit den jung gebliebenen Rennfahrern Tür an Tür messen können.
Die BMW 325 Challenge – der einzige historische Markenpokal Europas – wurde mittlerweile zu einer Talentschmiede, die für die Jungen und ihre Unterstützer auch noch finanzierbar ist. Die Einführung einer Rookiewertung hat hier sehr wertvolle Impulse geliefert. Jede Menge Talente wie Sascha Halek, Marko Klein, Luca Rettenbacher oder Clemens Schmid fahren mittlerweile in anderen Serien und vertreten Österreichs Motorsport im Ausland. Mit neuen Slickreifen, einer serieneigenen Einheitsnockenwelle und ein paar technischen Ergänzungen geht die BMW 325 Challenge in ihre zwölfte Saison.
2015 wurde ein Rennfahrer-Casting ausgeschrieben. Es winkte die komplette Rennsaison 2016 mit einem BMW 325 – es gab über 160 Bewerbungen. Die letzten zehn Kandidaten wurden zu einem Rennfahrertag nach München eingeladen. Es konnte nur einer oder eine gewinnen: Als Sieger ging der junge Oberösterreicher Gottfried Pilz hervor, der alle "Prüfungsgegenstände" am besten absolvierte. 2016 hat er den BMW 325 mit der Startnummer 114 zum sensationellen Gesamtsieg pilotiert. Als zweiter Markenpokal neben der BMW 325 Challenge wurde 2016 zum ersten Mal der Mini Cooper Cup Austria ausgeschrieben und durchgeführt. Im Rahmen der boomenden Touring Car Open sind hierfür Mini-Challenge-Fahrzeuge der Baureihen R53 und R56 zugelassen.
Die Ein-Stunden-Teamrennen, die seit vier Jahren ausgetragen werden, haben seit 2016 den Status einer eigenen Langstreckenmeisterschaft. Ausgeschrieben werden die historischen Tourenwagen, die Youngtimer und Touring Car Open bis und über 3.000 cm³; die BMW Challenge und der Mini Cooper Cup erhalten eigene Wertungen. Startberechtigt sind alle eingeschriebenen Fahrer und Gastfahrer. Ein eigenes Qualifying entscheidet über die Startaufstellung, zwischen Minute 25 und 35 muss ein Boxenstopp mit Fahrer- und/oder Autowechsel absolviert werden. Sechs bis acht solcher Endurance-Rennen sind geplant.
Nach dem endgültigen Aus für den Porsche Alpenpokal wird der Histo Cup 2017 eine serienübergreifende Sonderwertung für luftgekühlte Rennfahrzeuge von Porsche ausschreiben. Porsche-Typen vom legendären 911er über den 964er bis hin zum 993er sind punkteberechtigt. Bewährt sich dieses Projekt ist – in Abstimmung mit Porsche Österreich – auch eine eigenen Rennserie für die "Luftgekühlten" denkbar.
Rennkalender 2017
21. bis 23. April: Spielberg
5. bis 7. Mai: Brünn (CZE)
19. bis 21. Mai: Salzburgring
9. bis 11. Juni: Rijeka (CRO)
7. bis 9. Juli: Pannoniaring (HUN)
11. bis 13. August: Slovakiaring (SVK)
1. bis 3. September: Spielberg
22. bis 24. September: Salzburgring