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MotoGP: Interview

KTM: Wo die Schwächen der RC16 liegen

KTM-Motorsportchef Pit Beirer erklärt, wo die MotoGP-Mannschaft noch aufholen muss und warum man sehr schnell zwei Sekunden verlieren kann.

Fotos: Sebas Romero/KTM Media Library

Das KTM-Team startete hochmotiviert in das MotoGP-Debütjahr. Bei jedem Rennen wurden unaufhaltsam neue Teile an der RC16 getestet. Auch in der Sommerpause wollen die Österreicher kein Tempo bei der Entwicklung herausnehmen. "Die Sommerpause ist gar nicht so lang, wie sie erscheinen mag", schmunzelt KTM-Motorsportchef Pit Beirer. Er erklärt den Hintergedanken zum Test in Aragon und spricht die Schwachstellen des Bikes explizit an.

"Das Entwicklungstempo haben wir natürlich nicht herausgenommen", betont Beirer. Zu Halbzeit der Sommerpause war ein Test in Aragon angesetzt. Dabei durften nicht nur die Stammpiloten Pol Espargaro und Bradley Smith auf das Bike, sondern auch Testpilot Mika Kallio und Moto2-Fahrer Miguel Oliveira. Der Test verlief laut Angaben des Teams sehr positiv. Beirer erklärt die Idee hinter dem Privattest: "Wir wollten die Teile nur nicht auf der Rennstrecke verarbeiten, sondern ganz in Ruhe mit den Erkenntnissen von Mika und den anderen beiden."

In Aragon wollte das Team alles in Ruhe testen, um für die zweite Saisonhälfte und vor allem für den Heim-Grand-Prix in Spielberg gerüstet zu sein. "Die Pause tut uns extrem gut, um ein paar Dinge auszusortieren, wo du nicht so sehr unter Druck stehst und nächste Woche nicht das nächste Rennen fahren musst. Das ist für uns eine wichtige Pause und hoffentlich kommen wir noch einen Schritt stärker zurück."

Baustellen gibt es laut dem Ex-Rennfahrer noch einige. Konkret darauf angesprochen, bleibt Beirer jedoch vage. "Das kann man noch nicht lokalisieren. Wir sind einfach noch nicht ganz dran." Sowohl beim Chassis, als auch beim Motor, im Bereich der Aufhängung, Gabel und Stoßdämpfer und auch bei der Elektronik müsse man sich noch verbessern. "Dann liegt der Rest beim Fahrer."

"Wenn wir jetzt sagen, es fehlt eine Sekunde, dann kann man die durch fünf dividieren. Aus jedem Segment müssen wir noch etwas herausquetschen", schildert der Deutsche. Im Qualifying auf dem Sachsenring fehlte Espargaro rund eine Sekunde auf die Pole-Position, Smith sieben Zehntelsekunden - der bisher geringste Abstand. Seit dem Europaauftakt in Jerez ist eine deutliche Steigerung im Qualifying zu erkennen. Durchschnittlich 1,6 Sekunden haben die beiden Stammpiloten auf die Spitze verloren.

"Wenn wir am Motorrad diese Schritte machen, dann quetschen auch die Fahrer noch ein bisschen mehr raus", hofft Beirer. Der Manager weiß: "Da haben wir schon noch mühsame Kleinarbeit vor uns. Und natürlich darf man nicht vergessen, dass wir auf einem so hohen Niveau sind. Wenn wir also ein Teil verschlechtern, sind wir gleich zwei Sekunden langsamer." Jedes Teil habe das Potenzial, vieles zu verschlechtern. "Es schlummert ganz wenig Potenzial, um das noch zu verbessern. Das ist Motorradbau in Perfektion."

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