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Motorrad-WM: Barcelona

Große Aufregung: MotoGP ändert Layout

Die neue Schikane ist bei Valentino Rossi, Maverick Vinales und Co. durchgefallen: Ab Samstag wird in Barcelona die Formel-1-Schikane gefahren.

Fotos: Michelin

Das Layout der Strecke in Barcelona erhitzte am Freitag die Gemüter. Spätestens nachdem Loris Baz in den finalen Minuten des zweiten Freien Trainings gestürzt war, wurde deutlich, wie gefährlich die neue Schikane vor der finalen Kurve ist, denn bei einem Sturz im ersten Teil der Schikane rutscht das Motorrad zurück auf die Strecke und bleibt in der Mitte liegen. Im Rennen kann solch eine Situation schwere Unfälle verursachen. Deswegen sahen sich die Verantwortlichen in der Sicherheits-Kommission dazu gezwungen, wieder zum Formel-1-Layout zurückzukehren.

Valentino Rossi machte nach dem zweiten Training kein Geheimnis daraus, dass er die neue Schikane ablehnt: "Ich mag die Schikane nicht. Solch eine Schikane entspricht nicht dem Niveau der MotoGP", stellt er mit aller Entschlossenheit klar. "Es ist keine richtige Strecke, sondern ein Stückchen Asphalt, das zwei Strecken miteinander verbindet. Ich sah das Layout bereits. Mit der Formel-1-Schikane ist es schlechter als mit dem normalen Layout, aber es ist immerhin eine komplette Strecke mit einheitlichem Asphalt."

"Es ist gefährlich, denn wenn man stürzt, dann rutscht das Motorrad in die Schikane. Es ist keine MotoGP-Strecke", kritisiert der "Doktor", der ein bekennender Fan des ursprünglichen Layouts ist: "Ich war bereits im vergangenen Jahr gegen die Schikane. Ich rechnete mit dieser Situation. Mein Vorschlag war, die normale Schikane zu verwenden, wie im Vorjahr."

Neue Schikane zu gefährlich

Teamkollege Maverick Vinales bestätigt Rossis Meinung. Vinales gehörte zu den Fahrern, die Baz' Maschine ausweichen mussten. "Meiner Meinung nach ist es gefährlich", stellt er fest und schaut besorgt auf Samstag und Sonntag: "Im ersten und zweiten Freien Training fährt man über das Gras, wenn man ein Motorrad liegen sieht. Dann nimmt man Tempo raus und bricht die Runde ab. Doch im Qualifying nimmt man das Gas nicht raus, denn man pusht für die schnelle Runde."

"Der Fahrer liegt in der Mitte, das Motorrad liegt in der Mitte, die Helfer sind in der Mitte. Wenn man in der zweiten Kurve stürzt, dann befindet man sich in der Mitte. Wenn man in der ersten Kurve stürzt, liegt man ebenfalls in der Mitte. Es ist merkwürdig", grübelt Vinales. "Im vergangenen Jahr war die Mauer ziemlich nah, doch die Fahrer lagen nicht in der Mitte der Schikane."

Landsmann Dani Pedrosa wunder sicht nicht und ärgert sich über die Trägheit der Entscheidungsträger: "Das ist nichts Neues. Ich stürzte dort beim Test, einige andere Fahrer auch. In Mugello informierten wir bereits über dieses Problem und die Wechsel der Asphaltschichten. Das führt dazu, dass das Vorderrad wegrutscht. Wir informierten sie über alles. Was heute passierte, berichteten wir ihnen bereits."

Bradley Smith anderer Meinung

Für KTM-Pilot Bradley Smith war die neue Schikane ein Fortschritt im Vergleich zur Variante von 2016. "Es ist sicherer, als es im Vorjahr im Rennen war. Aber es ist nicht die perfekte Lösung." Man müsste für mehr Platz die Tribünen versetzen", erklärt der Brite und steht ziemlich allein mit seiner Meinung da.

"Wir hatten Gespräche mit den Fahrern und den Designern, was man am besten machen kann. Und das war die beste Lösung. Für mich ist es auch die sicherste Lösung. Es gibt natürlich laufend Gespräche, wie man diese Strecke sicherer machen kann", berichtet Smith, der die Gefahren von herumliegenden Maschinen herunterspielt.

"Man kann sehen, wenn ein Motorrad dort liegt. Man kann links und rechts ausweichen, oder direkt über die Schikane fahren. Man hat Möglichkeiten. Außerdem ist die Geschwindigkeit dort sehr niedrig", kommentiert Smith und fügt hinzu: "Wir sprachen darüber, ob man die Randsteine abflachen sollte. Aber dann würde man die Leute dazu ermutigen, die Schikane zu schneiden."

Honda-Pilot Cal Crutchlow ist nicht erstaunt, dass es zu gefährlichen Zwischenfällen kam: "Das passiert, wenn du überall Schikanen hast. Ich habe schon gestern gesagt, als sich alle über die Schikane beklagt haben, dass wir uns das ausgesucht haben. Im Vorjahr waren wir alle am Freitagabend draußen auf der Strecke. Wir entschieden uns, die vorhandene Schikane für das Rennen zu verwenden und dann für das nächste Jahr eine neue", schildert der Brite und scherzt: "Ich machte mir nur Sorgen, falls Jack hinter mir ist und die Kurve nicht schafft." Miller sorgte am Vormittag für einige Lacher, als er rundenlang die falsche Schikane verwendete.

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