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Motorsport: News

Berger schließt Elektro-DTM nicht mehr aus

Noch im vergangenen Mai äußerte sich DTM-Boss Gerhard Berger skeptisch zu einer rein elektrischen DTM - jetzt sei der fehlende Sound verschmerzbar...

Als Ex-Formel-1-Pilot Nico Rosberg im Mai mit seiner Aussage Staub aufwirbelte, die DTM müsse früher oder später elektrisch werden, war DTM-Boss Gerhard Berger noch skeptisch: Elektrische Tourenwagen würden "nicht zur DTM passen. Unsere DNA ist eine andere." Nun schließt der Ex-Formel-1-Pilot eine elektrische DTM aber selbst nicht mehr aus.

"Wenn die Technologie der Zukunft Hybrid mit E-Fuels ist, dann würde ich das gerne auf unserer Plattform unterstützen", sagt Berger. "Wenn sie vollelektrisch ist, dann würde ich auch das gerne unterstützen. Und für Wasserstoff gilt das gleiche. Deswegen gehen wir jetzt in diese drei Richtungen", verweist er auf die kürzlich präsentierte ITR-Studie, die mit Elektro- und Wasserstoff-Antrieb und Roboterboxenstopps für Aufsehen sorgte.

"Ich weiß nicht, was die Ingenieurswelt am Ende als die richtige Technologie für den Straßen-Pkw auswählt, aber das wird es am Ende sein", zeigt sich Berger flexibel, was die Zukunft der DTM angeht.

"Sound für junge Generation nicht mehr so wichtig"

Dass so manchem Fan und Rennfahrer das Herz blutet, wenn er daran denkt, dass die DTM-Boliden in Zukunft womöglich lautlos durch die Kurven kommen, hält der Ex-Formel-1-Pilot für zumutbar. "Ich bin ein Racer. Ich mag Rad-an-Rad-Duelle. Ja, ich mag auch den Sound, aber der Sound gehört vielleicht zu meiner Generation", sagt er. "Die jüngere Generation hat da vielleicht ein anderes Verständnis. Ich denke, dass wir das so oder so lösen können."

Dem Umweltschutz könne sich in Zeiten des Klimawandels hingegen "niemand mehr verschließen. Wir sollten uns alle darum bemühen, denn ich denke, wir haben alle verstanden, dass das notwendig ist."

Dazu müsse jeder einen Beitrag leisten: "Eine Hausfrau sagt vielleicht, dass sie kein Plastik mehr nutzt. Und wir im Motorsport können zwar nicht festlegen, welche die Technologie der Zukunft sein wird, aber wir können eine Plattform bieten, auf der sich diese unter Beweis stellen kann. Und wir können die Entwicklung beschleunigen."

"Elektro-Rennsport auch etwas für Vollblut-Racer"

Aber wie würde das eigentlich der Vollblutracer Gerhard Berger sehen, der noch die Turbo-Monster der 1980er-Jahre erlebt hat? "Als Rennfahrer ist es mir egal, ob mir ein Elektromotor 1.000 PS liefert, oder ein normaler Verbrennungsmotor", antwortet der Österreicher und spielt darauf an, dass die Elektrostudie der ITR tatsächlich entsprechende PS-Werte ankündigt. "Es geht darum, diese Autos im Griff zu haben und sie am Limit zu bewegen. Und darum, mich mit 25 anderen zu messen, die das auch versuchen."

Berger bringt einen Vergleich, um seine Sicht der Dinge zu erklären: "Hat es für mich einen Unterschied gemacht, ob ich mit Karbonbremsen oder Stahlbremsen gefahren bin? Nicht wirklich. Wichtig war nur, dass ich das gleiche Material habe wie die anderen - um mich mit ihnen zu messen und ihnen zu zeigen, dass ich besser bin. Alles andere war mir komplett egal."

Aber was bedeutet das für die kommenden Jahre? Müssen sich die DTM-Fans darauf einstellen, dass die ITR-Studie nicht wie angekündigt im Rahmenprogramm stattfinden wird, sondern die aktuelle DTM ersetzt?

Berger winkt ab: "Im Moment habe ich das Gefühl, dass ein neuartiger Verbrennungsmotor - und unserer ist sehr neu, sehr gut und sehr effizient - in Kombination mit einem Hybrid und synthetischem Kraftstoff für die Serie ein großartiges Paket darstellt. Und das ist unser Kerngeschäft", verweist er auf die 2019 eingeführten Zweiliter-Vierzylinder-Motoren, die 2022 mit einem Hybridantrieb ausgestattet werden sollen.

"Wenn daneben Elektro oder Wasserstoff irgendwann wichtiger sein wird, dann sind wir bereit." Denn um der DTM eine Zukunftsperspektive zu geben, dürfe man sich neuen Technologien auf keinen Fall verschließen.

"Ich erinnere mich gut an die Zeit, als Renault mit dem Turbomotor aufgetaucht ist und damit den normalen Verbrennungsmotor herausgefordert hat", verweist Berger auf die Formel 1 Ende der 1970er-Jahre. "Da haben wir alle darüber gelacht. Und heute reden wir nur mehr über Turbomotoren. Wir wollen uns als Rennsportplattform einen Vorteil verdienen."

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