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GT4-EM: Monza

Mit voller Attacke durch den Regen

Beim Auftakt zur GT4 European Series sorgte Nic Schöll für Aufsehen. Der 17-jährige Wiener machte im heutigen zweiten Rennen 18 Plätze gut.

Foto: GT4 European Series

An diesem Wochenende fand auf der ultraschnellen Formel 1 Strecke in Monza, der Auftakt zur diesjährigen GT4 European Series statt. Mit dabei unter den insgesamt 36 Piloten war auch das deutsche Allied Racing Team mit dem erst 17-jährigen Nic Schöll aus Wien und seinem deutschen Teamchef Jan Kasperlik der die ganze Serie über mit Nic das Cockpit in einem Porsche Cayman teilt. Auf dem Programm standen am Samstag und Sonntag je ein einstündiges Rennen. An deren Ende gab es gestern ein siebenten und heute im strömenden Regen einen neunten Gesamtrang. In der ProAm-Klasse bedeutete dies für das Duo Schöll/Kasperlik die Plätze zwei und vier. Wobei vor allem Nic Schölls heutige Leistung für Staunen in der Szene sorgte.

Qualifikation und 1. Rennen am Samstag

Schon in den freien Trainings lief es für den Österreicher sehr gut, was sich im anschließenden Qualifying fortsetzte. Nic Schöll: „Ich habe in meinem Stint in der Qualifikation versucht, alle im Training gewonnenen Erfahrungen einzubringen. Das ist mir mit dem dritten Platz auch gut gelungen.“ Damit hatte sich der jungen Wiener unter 35 Mitkonkurrenten für das erste Rennen am Samstag eine gute Ausgangsposition aus der zweiten Startreihe geschaffen. Auch Allied-Racing-Teamchef Jan Kasperlik hatte in seinem Qualifikationsturn mit Gesamtrang 11 für das zweite Rennen am Sonntag beste Rennchancen eingefahren.

Im Rennen selbst glückte Nic Schöll ein sehr guter Start, doch gleich in der ersten Schikane wurde sein Porsche Cayman von einigen Konkurrenten in die Zange genommen, was einen Rückfall auf Rang neun nach sich zog. Schöll: „Als dann die Rennpositionen etwas freier und mehr Platz auf der Strecke war, konnte ich aber wieder viel Boden gutmachen, und nach 13 Runden hatte ich mich wieder auf meinen ursprünglichen Startplatz drei zurück gekämpft.“ Mehr noch: Zur Halbzeit des Rennens konnte Nic Schöll seinem Partner Jan Kasperlik das Auto sogar in führender Position übergeben. Dieser fuhr dann als Achter aus der Box und konnte sich auf Platz sieben ins Feld einreihen, ehe ihn dort eine längere Safetycar-Phase einbremste und bis ins Ziel keine Rangverbesserung mehr möglich war. Nic Schöll: „Trotzdem sind wir mit dem siebenten Endrang mehr als zufrieden. Wir haben wichtige Punkte gemacht und haben darüber hinaus auch in der ProAm Wertung den zweiten Platz belegt.“

2. Rennen am Sonntag

Der heutige Sonntag empfing die Piloten mit strömenden Regen. Was Nic Schöll als bekennenden „Regen-Racer“ freilich nicht im Geringsten störte. Weil ab dem vierten Auto die Sicht praktisch Null war, ging das 36 Autos starke Feld hinter dem Safetycar per fliegendem Start ins Rennen. Wobei dieses für das Allied Racing Team denkbar ungünstig begann. Teamchef Jan Kasperlik wurde wegen eines Vergehens mit einer Boxen-Durchfahrtsstrafe belegt, und somit fand man sich anstatt in der sechsten Startreihe plötzlich am Ende eines Feldes wieder, das in der hinter sich aufwallenden Gischt eigentlich nicht auszumachen war. Kasperlik versuchte das Beste aus dem Schlechten zu machen, übergab den Porsche Cayman nach 28 Minuten an 27. Stelle liegend an Nic Schöll. Welcher die restlichen 32 Minuten zu einer Aufhol-Show ersten Ranges nutzte. Der junge Wiener lieferte den Beweis seines großen Rennfahr-Talents. „Es war unglaublich. Die Lage war hoffnungslos, also hab‘ ich mir gesagt, du hast nichts zu verlieren und bin auf volle Attacke gefahren. “ Eine schnellste Runde jagte die andere im Autodrom von Monza. Ein Auto nach dem anderen wurde vom hellblauen Porsche Cayman mit der Nummer 22 passiert, ein Platz nach dem anderen gut gemacht. Auf Rang neun war leider Schluss – weil das Rennen dann letztendlich zu kurz war. 18 Plätze hatte Nic Schöll noch auf- und damit wichtige Punkte in der ProAm-Klasse, wo noch Platz vier herausschaute, eingeholt. Eine tolle Leistung, die nicht nur in der GT4-Szene allgemeine Anerkennung fand, sondern Nic Schöll auch lobende Worte vom Teamchef einbrachte. Schöll: „Er fand meinen Auftritt sensationell.“ Bescheidener Nachsatz: „Und ich war auch zufrieden!“

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