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Motorsport: News

Magnussen strebt Vollzeit-Wechsel an

Beim Rookie-Test für High Class Racing hat Jan Magnussen (Vater des F1-Piloten) Blut geleckt: Der Däne will auf Vollzeitbasis in der WEC starten...

Jan Magnussen fasst nach den Tests für High Class Racing in Bahrain einen Vollzeit-Wechsel in die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2020/21 ins Auge. Nach den 8 Stunden von Bahrain fuhr er im Ein-Tages-Test den Oreca 07 der dänischen Mannschaft und setzte damit die 10. schnellste Zeit in der LMP2-Klasse.

Es war sein erster Einsatz in einem Prototypen-Fahrzeug, seit er 2003 für das Team Goh bei den 24 Stunden von Le Mans einen Audi R8 pilotierte.

Magnussen sagt, dass er das LMP2-Auto "viel brutaler" fand als die Corvette GT-Autos, die er von einem 16 Jahre langen Einsatz bei der amerikanischen Marke gewohnt ist.

"Es war eine ziemlich gute Erfahrung", sagte Magnussen. "Das letzte Mal, dass ich einen ähnlichen Prototypen gefahren bin, war 2003, nämlich den Audi R8."

"Aber mit all den Jahren in GT-Autos gewöhnt man sich an das Gefühl, an die kleinen Unebenheiten auf der Strecke. Man kann viele Bordsteine nehmen, ohne sich im Auto zu verletzen, während diese Dinge (im LMP2-Auto; Anm. d. R.) viel brutaler sind. Wenn man etwas falsch macht, gibt es eine große Strafe."

Dennoch habe er die Erfahrung sehr genossen: "Ich bin 30 Runden gefahren, was ziemlich gut ist. Es gibt ein paar Dinge, die ich gerne noch ausprobiert hätte - einen richtigen Quali-Run und solche Sachen. Aber ich konnte das Auto mit verschiedenen Set-ups testen und versuchen, es etwas besser auf mich abzustimmen."

"Ich war ziemlich zögerlich, das Auto zu wechseln", gibt Magnussen zu, "weil ich mir ziemlich sicher war, dass ich es nicht richtig fahre. Also habe ich bei meiner letzten Ausfahrt am Ende einen Longrun gemacht. Ich war sehr zufrieden damit und wie sich das Auto anfühlte, auch bei Abbau der Reifen und mit weniger Kraftstoff im Tank."

Magnussen hat immer betont, dass der Test ein Vorläufer für einen möglichen Le Mans-Einsatz mit High Class Racing im Jahr 2020 ist. Der hängt davon aber ab, dass sich High Class einen zweiten Einsatz für den französischen Langstreckenklassiker sichert, den Magnussen mit zwei noch zu bestimmenden dänischen Fahrern teilen könnte.

Doch der 46-Jährige blickt schon jetzt über Le Mans hinaus und hat den Einstieg in die komplette WEC-Saison 2020/21 im Visier, wenn auch nicht notwendigerweise mit High Class Racing.

Er ist auf der Suche nach einem internationalen Deal für die gesamte Saison, nachdem er im Oktober von Corvette aus dem Programm der IMSA SportsCar Championship genommen wurde.

"Im Moment habe ich nur Tourenwagen in Dänemark, was ein ziemlich gutes Programm ist", sagte er. "Ich freue mich darauf und arbeite zudem an verschiedenen Einzelrennen, wobei ich noch lange Rennen in den USA und natürlich in Le Mans vor mir habe."

"Es ist wichtig, wieder nach Le Mans zurückzukehren, und das ist meiner Meinung nach die beste Option. Und dann arbeite ich daran, ab der nächsten Saison wieder Vollzeit in die WEC zu kommen."

Gemeinsamer Le-Mans-Einsatz mit Sohn Kevin?

Magnussen sagte, dass ein gemeinsamer Le-Mans-Einsatz mit seinem Sohn Kevin "sehr, sehr weit oben auf der Wunschliste" bleibe, schloss die Möglichkeit aber wegen eines Zusammenstoßes mit dem Formel-1-Grand-Prix von Kanada im Jahr 2020 aus.

"Leider nicht", sagte Magnussen Sr. auf die Frage, ob Kevin nächstes Jahr in Le Mans zu ihm stoßen könnte. "Offensichtlich habe ich einen Traum, den ich mit Kevin teile, dass wir eines Tages zusammen im selben Auto in Le Mans fahren werden. Leider kann das nächstes Jahr nicht passieren, denn ich glaube, es gibt ein Aufeinandertreffen mit Kanada. Das ist also bedauerlich."

"Aber vielleicht in der Zukunft, wenn ich mit dem Prototypen hier etwas Gutes erreichen kann, laden mich die Leute (dann) sicher wieder ein. Es steht immer noch sehr, sehr weit oben auf der Wunschliste."

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