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Motorsport: News

Riberio: Serien könnten sterben

Die Umstellung auf E-Antriebe wird nach Einschätzung von WTCR-Serienchef Ribeiro auch auf dem Motorsport spürbare Auswirkungen haben.

Die Ankündigung von Volkswagen, Motorsport-Programme mit Verbrennungsmotoren komplett einzustellen und künftig ausschließlich auf elektrisch angetriebene Rennfahrzeuge zu setzen, war eine Zäsur in der Geschichte des Rennsports. Und könnte nach Einschätzung von Francois Riberio, Chef des WTCR-Veranstalters Eurosport Events nur der Beginn einer Entwicklung sein, welche den Motorsport grundlegend verändern wird.

"Wenn wir Motorsport mit Verbrennungsmotoren lieben, und ich denke das tun wir, dann werden die nächsten Jahre brutal", sagt Ribeiro. "Es wird in jeder Motorsport-Kategorie harte Entscheidungen geben, egal ob im Rallyesport, der Formel 1, Tourenwagen oder GT."

"Die Serien, die sich den Veränderungen bei den Antrieben in der Automobilbranche nicht anpassen, können sterben", meint Ribeiro. Das gelte auch für eine in der Saison 2019 glänzend aufgestellte Meisterschaft wie den Tourenwagen-Weltcup.

"Im Moment können wir mit Recht behaupten: Der WTCR ist super-stark, wir haben sieben Marken, 26 Autos. Aber wenn wir nicht aufpassen, können wir uns in ein paar Jahren überlebt haben", so der Franzose.

Ihren Zenit könnte die Meisterschaft schon in diesem Jahr überschritten haben. Neben dem Rückzug von Volkswagen hat auch Audi das Ende der Werksunterstützung im WTCR verkündet. Und auch über dem Alfa-Romeo-Programm steht für die Saison 2019 ein Fragezeichen, weil sich das Einsatzteam Romeo Ferraris auf die Entwicklung eines elektrisch angetriebenen Tourenwagen konzentrieren will.

Ribeiro ist daher bewusst: "Was wir heute haben, ist absolut außergewöhnlich. Das schwierigste wird sein, diese Niveau zu halten. Ansteigen wird das sportliche Niveau des WTCR nicht mehr, denn es ist schon verdammt hoch", blickt der Serienchef zufrieden auf die Saison 2019 zurück.

Von der Entscheidung von Volkswagen zum sofortigen Rückzug aus dem Verbrenner-Motorsport war Ribeiro nach eigener Aussage sehr überrascht: "Das war ein Schock", sagt er. "Es war eine Entscheidung, die auf Vorstandsebene gefällt wurde."

"Und Volkswagen Motorsport muss nun die Suppe auslöffeln, denn sie müssen ihre Kunden bei Laune halten, denen sie TCR- und R5-Autos verkauft haben. Ich denke die Telefonleitungen werden einige Tage lang geglüht haben", so Ribeiro.

Gleichzeitig kann er die Entscheidung in Wolfsburg aber zumindest nachvollziehen. "Man muss wissen, unter welchem Druck die Autohersteller stehen. Volkswagen war der Auslöser von Dieselgate", erinnert Ribeiro an den Skandal um manipulierte Abgastests.

"Ab dem nächsten Jahr verhängt die EU-Kommission Strafzahlungen. Selbst kleine Hersteller müssen dann hunderte Millionen zahlen, wenn sie weiter Autos in Europa verkaufen wollen", sagt Ribeiro. "So wie die Volkswagen-Gruppe sich momentan selbst sieht, werden sie in drei, vier Jahren gar keine Straßenautos mit Verbrennungsmotoren mehr verkaufen."

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