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Timmy Hansen: "So dramatisch war der Kampf um den Titel"

Rallycross-Weltmeister Timmy Hansen, Sohn des 14-fachen Europameisters Kenneth Hansen, lässt noch einmal die aufregende Saison 2019 Revue passieren.

Foto: FIA World RX

Das Finale der Rallycross-Weltmeisterschaft war in der Saison 2019 an Dramatik nicht zu überbieten gewesen. Vor dem Finallauf in Kapstadt (Südafrika) hatte Timmy Hansen (Peugeot) zwei Punkte Vorsprung auf Andreas Bakkerud (Audi). Beide starteten das letzte Rennen nebeneinander aus der ersten Startreihe.

"Andreas hat dann den Start gewonnen, was natürlich nicht mein Plan war", blickt Hansen zurück. Dann kam es zur entscheidenden Szene. Hansen attackierte Bakkerud in Kurve 6, aber das Manöver ging nicht gut aus. Hansen drehte sich und fiel auf Platz fünf zurück. Bakkerud war weiter im Rennen, aber hinter Niclas Grönholm auf Platz zwei zurückgefallen.

Gegen Grönholm hatte Bakkerud keine Chance und kam als Zweiter ins Ziel. Hansen rückte vom fünften auf den vierten Platz nach vor, weil Timo Scheider ein Problem bekam und langsamer wurde. Somit hatten beide 211 WM-Punkte auf dem Konto. Hansen gewann den Weltmeistertitel, weil er im Laufe der Saison vier Rennen gewonnen hat und Bakkerud nur eines.

"Es war das perfekte Ende einer unglaublichen Saison", lacht Hansen nach dem besseren Ende für sich. "Es war ein verrücktes Finale. Ich glaube nicht, dass man für einen Film ein besseres Drehbuch schreiben könnte. Man träumt davon als Kind, dass man eines Tages Weltmeister wird und im letzten Rennen die Chance dazu hat."

Während es für Hansen der größte Erfolg seiner Karriere war, war es für Bakkerud die vielleicht schmerzlichste Niederlage. "Wir sind Freunde und sind uns sehr ähnlich", sagt Hansen im Rahmen der FIA-Gala. "Wir haben beide genauso lange dafür gearbeitet. Niemand von uns war Weltmeister. Ich kann komplett nachvollziehen, wie es ihm geht. Seit damals haben wir nicht miteinander gesprochen."

"Wir hatten über die Jahre viele Duelle und unsere Momente, aber wir kommen gut miteinander klar", sagt Hansen über das Verhältnis zu seinem Gegner. Im Prinzip war Hansen über die Saison gesehen schneller, während Bakkerud konstanter war. "Ich denke, das kann man so sagen. Ich hatte vier Siege und er nur einen. Aber ich hatte auch zwei sehr schlechte Wochenenden. Dadurch war es so knapp."

Die Familie Hansen ist aus der Rallycross-Szene nicht wegzudenken. Vater Kenneth wurde 14 Mal Europameister. Und auch Kenneths Frau Susann fuhr erfolgreich Rallycross und fixierte 1994 einen Titel für Gruppe-N-Autos. Und nun sind die Söhne Timmy und Kevin in der Weltmeisterschaft erfolgreich. Kevin Hansen wurde WM-Dritter. Die beiden Brüder fixierten auch den Teamtitel.

Ein Highlight war Barcelona, als Timmy vor Kevin gewann. "Es war das perfekte Wochenende für unser Team", sagt Timmy Hansen über den Familienerfolg. Sein zweites persönliches Highlight war Riga: "Ich hatte einen schlechten Samstag. Meine einzige Chance noch im Titelrennen zu bleiben, war alles am Sonntag zu gewinnen. Und ich habe es geschafft. Das waren meine beiden Highlights der Saison."

Und dann kam das dramatische Finale in Kapstadt. "Es war mein großer Traum und ich habe es erreicht. Trotzdem bin ich noch nicht fertig und will noch viel erreichen", kündigt Hansen an. Das Ziel lautet Titelverteidigung, auch wenn das nicht einfach wird. "Jedes Jahr ist komplett anders. In diesem Jahr war ich in einer guten Situation. Ich bin motiviert und habe mir selbst bewiesen, dass ich es schaffen kann. Natürlich will ich wieder Weltmeister werden, aber ich will mich in erster Linie persönlich verbessern."

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