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Coronatest negativ: Rossi hofft auf Comeback Ob Valentino Rossi in Valencia fahren darf, entscheidet sich frühestens Freitag
Motorsport Images

Coronatest negativ: Valentino Rossi hofft auf Comeback in Valencia

Dank eines negativen Coronatests ist Valentino Rossi nach Valencia gereist - Freigabe für Comeback steht aus - Garrett Gerloff spricht über "verrückte" Situation

MotoGP-Superstar Valentino Rossi macht sich bereit für sein Comeback nach zwei Rennen Pause. Nachdem der Yamaha-Werkspilot aufgrund positiver Coronatests die beiden zurückliegenden Rennwochenenden im Motorland Aragon hat auslassen müssen, ist der neueste Test, dem sich Rossi am Donnerstagmorgen in Italien unterzog, mit Ergebnis negativ ausgewertet worden.

Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die das Yamaha-Werksteam am Donnerstagabend kurz nach 21:30 Uhr MEZ herausgegeben hat. Demnach hat sich Rossi noch am Donnerstag auf den Weg nach Valencia gemacht. Sein Motorhome ist bereits im Fahrerlager vor Ort. Man hat es direkt vom Motorland Aragon (wo es nicht gebraucht wurde) an den Circuit Ricardo Tormo gebracht.

Derzeit liegt Rossi die Freigabe für das Comeback in Valencia aber noch nicht vor. Grund: Das COVID-19-Sicherheitsprotokoll für das MotoGP-Fahrerlager schreibt vor, dass zwei negative Testergebnisse vorgelegt werden müssen. Der Zutritt zum Fahrerlager ist Rossi derzeit noch verwehrt.

Am Freitagmorgen muss sich Rossi erneut testen lassen. Sollte er dabei nicht ein zweites Mal negativ, sondern doch wieder positiv auf Corona getestet werden, ist Yamaha gerüstet. Denn anders als an den beiden Aragon-Wochenenden ist man für den Grand Prix von Europa an diesem Wochenende nicht nur mit Maverick Vinales vor Ort.

Der dieser Tage schon für den Fall der Fälle als Rossi-Ersatz nominierte Garrett Gerloff "wird seinen Platz übernehmen, sollte Rossi morgen [Freitag] positiv getestet werden", heißt es im Yamaha-Statement vom Donnerstagabend. Gerloff wäre damit der erste US-Amerikaner im MotoGP-Feld, seitdem der unvergessene Nicky Hayden beim Grand Prix von Australien 2016 auf Phillip Island im Honda-Werksteam für den verletzten Dani Pedrosa einsprang.

"Verrückt": Gerloff bedauert Umstände seines möglichen MotoGP-Debüts

"Dass sich Yamaha bei der Frage nach einem Ersatzfahrer für Valentino für mich entschieden hat, bedeutet mir sehr viel. Ich kann das gar nicht in Worte fassen. Denn es ist der Stoff, aus dem Träume sind", sagte Gerloff am Donnerstagnachmittag, rund fünf Stunden bevor die Yamaha-Mitteilung verschickt wurde.

"Die ganze Situation ist natürlich sehr unglücklich", führte der 25-jährige US-Amerikaner aus und zog zumindest die Möglichkeit in Betracht, dass er zum Einsatz kommt: "Dass Valentino positiv auf COVID getestet wurde, ist natürlich nicht gut. Ich hoffe, dass er sich so schnell wie möglich erholt. Sollte auch das neue Testergebnis bei ihm positiv ausfallen, dann wäre das für mich eine unglaubliche Gelegenheit, die Yamaha M1 zu fahren. Überhaupt bei einem MotoGP-Rennen dabei zu sein, ist schon verrückt."

Dass sich Yamaha bei der Frage nach dem Rossi-Ersatz für Gerloff entschieden hat, ist freilich kein Zufall. Im Yamaha-Juniorteam GRT in der Superbike-WM hat der junge Texaner gerade seine Rookie-Saison mit Erfolg hinter sich. Auf dem Weg zum elften Platz in der Gesamtwertung sind ihm in der zweiten Saisonhälfte drei Podestplätze (in Barcelona und zweimal in Estoril) gelungen.

Für den Wechsel in die Superbike-WM empfohlen hatte sich Gerloff im Jahr 2019 mit einer starken Saison in der Superbike-Klasse von MotoAmerica, als er vier Saisonsiege errang und Gesamtdritter hinter Yamaha-Teamkollege Cameron Beaubier und Suzuki-Pilot Toni Elias wurde.

Vinales bietet Gerloff Hilfe an: "Kann gerne zu mir kommen"

Und jetzt könnte Gerloff gerade mal ein Jahr nach seinem letzten MotoAmerica-Rennen sogar direkt zu seinem MotoGP-Debüt kommen. Als die Stars der Szene in der Pressekonferenz am Donnerstag damit konfrontiert wurden, gab es bereits einige Tipps für Gerloff und dessen möglichen Einstand in der Königsklasse.

"Ich habe Garrett noch nicht persönlich getroffen, weiß aber, dass er in der Superbike-WM richtig gut unterwegs ist", so Maverick Vinales über seinen möglichen neuen Teamkollegen für dieses Wochenende, um aber gleichzeitig anzumerken: "Er wird es genießen, hat sich aber das denkbar schlechteste Wochenende dafür ausgesucht. Es soll kalt und nass werden. Da wird es schwierig, Spaß zu haben."

"Er wird aber merken", so Vinales weiter, "dass sich das MotoGP-Bike komplett unterscheidet von einem Superbike, insbesondere was das Bremsen betrifft und auch das Chassis. Aber wir sitzen ja in der Box direkt nebeneinander. Wenn er Fragen hat, kann er gerne zu mir kommen."

Petronas-Yamaha-Pilot Franco Morbidelli dazu: "Wenngleich die Umstände natürlich nicht schön sind, weil 'Vale' noch immer krank, oder sagen wir, noch immer positiv ist, verdient [Gerloff] meiner Meinung nach diese Chance. Ich mag ihn und habe beobachtet, wie er sich in der Superbike-WM sukzessive gesteigert hat und in Barcelona auf das Podest gefahren ist. Schön zu sehen, dass er so gut zurechtkommt."

Gerloff staunt selber über schnellen Aufstieg

In Vorbereitung auf seine ersten MotoGP-Runden hat Gerloff für den Fall der Fälle unter anderem auch schon mal bei seinem Mentor, dem ehemaligen Yamaha-Werkspiloten Ben Spies, nach Ratschlägen gefragt.

"Ich habe mit Ben gesprochen und er hat mir jede Menge wertvoller Tipps gegeben", so der 25-jährige Texaner, dem aber klar ist: "Meine Situation ist ein bisschen anders. Denn dass [Spies] hier fuhr, liegt fast zehn Jahre zurück. Damals gab es noch die Bridgestone-Reifen und das Bike war auch ein bisschen anderes."

Dennoch: Mit Blick darauf, dass er vor einem Jahr MotoAmerica fuhr, jetzt nicht nur seine erste WSBK-Saison mit Bravour absolviert hat, sondern womöglich auch noch unmittelbar vor seinem ersten MotoGP-Einsatz steht, muss sich Gerloff selber ein bisschen kneifen.

"Seit ich MotoAmerica verlassen habe, ist alles unglaublich schnell gegangen", so der Yamaha-Youngster, um anzumerken: "Ich finde, das zeigt nur, dass MotoAmerica eine großartige Rennserie ist und es dort einige großartige Piloten mit jeder Menge Potenzial gibt."

Gerloffs einstiger Teamkollege Cameron Beaubier vollzieht für 2021 seinerseits den Wechsel. Nach fünf MotoAmerica-Titeln in sechs Jahren hat der 27-jährige Kalifornier nun für zwei Jahre bei American Racing in der Moto2-WM unterschrieben. Das freut nicht zuletzt MotoAmerica-Boss Wayne Rainey.

Und im Zuge der neuen Entwicklungen der vergangenen Tage hat Rainey auch versucht, Gerloff zu erreichen - bislang jedoch ohne Erfolg. "Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, aber gesehen, dass er heute Nacht gegen 1:00 Uhr versuchte, mich anzurufen. Ich werde ihn zurückrufen, sobald ich Gelegenheit dazu habe", so Gerloff am Donnerstag.

Motorsport-Total.com

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