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Maini kracht Auer ins Auto, van der Linde gewinnt Kelvin van der Linde feiert seinen DTM-Sieg in Hockenheim
DTM

Vierter Saisonsieg für van der Linde: "Haben aus unseren Fehlern gelernt!"

Kelvin van der Linde hat mit seinem vierten Saisonsieg die Gesamtführung in der DTM übernommen - Die Fehleranalyse sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen

Der dominante Sieg auf dem Hockenheimring hat Kelvin van der Linde am Samstag an die Spitze der DTM-Gesamtwertung katapultiert. Der Südafrikaner ist punktgleich mit Liam Lawson, hat aber einen Sieg mehr auf dem Konto, weshalb er vor dem Neuseeländer liegt. Das Abt-Team hat laut van der Linde nach Assen aus seinen Fehlern gelernt und sich perfekt auf das Rennwochenenden in Hockenheim vorbereitet.

"Wir analysieren immer unsere Fehler und haben in Assen definitiv einen gemacht, als wir lange draußen geblieben sind", so der Audi-Pilot. "Hätte es keine Safety-Car-Phase gegeben, hätte das auch funktioniert, das haben wir heute bei Mike [Rockenfeller] gesehen. Also diese Strategie kann aufgehen. Jedoch gibt es eine Menge Chaos um die Rennhalbzeit herum, weshalb es immer das Risiko einer Safety-Car-Phase gibt."

Abt hat sich in Hockenheim das Ziel auf die Fahne geschrieben, "Zähler für die Meisterschaft" zu holen. Denn van der Linde stellt klar: "Wenn wir hier in einem Rennen keine Punkte holen, dann ist das Spiel vorbei." Deshalb hat sich der Rennstall im ersten Rennen in Hockenheim auch für einen frühen Boxenstopp entschieden. "Ich denke, dass es eine Reaktion auf den Titelkampf war, da wir in der Position sind, in der wir unbedingt Punkte holen müssen."

Platzierung egal, solange es Punkte gibt

"Da ist es egal, ob es Platz zwei oder drei wird - Punkte zu holen, ist das Wichtigste", meint van der Linde, der drei Rennen vor dem Saisonende die beste Ausgangslage hat. "Wir haben einfach aus unseren Fehlern gelernt. Jetzt managen wir das Risiko im Meisterschaftskampf einfach ein wenig anders."

Abt ist mit Rockenfeller genau die gegenteilige Strategie gefahren und wurde für das Risiko belohnt. Der DTM-Veteran ist nicht nur von Platz 17 auf Rang drei vorgefahren, sondern hat sich auch vor die Titelkandidaten Lawson und Maximilian Götz geschoben. Genau diese Schützenhilfe hat van der Linde gebraucht, um die Gesamtführung zu übernehmen.

"Ich werde Mike auch zwei Drinks spendieren, wenn er möchte", so van der Linde auf die Frage, ob er seinem Teamkollegen ein Getränk ausgeben würde. "Mike ist einer der besten Teamkollegen, die ich je hatte. Er ist ein Teamplayer und hat eine Menge Erfahrung, von der ich lernen durfte. Er hat viel mehr DTM-Erfahrung als ich und deshalb brauchte ich einen Kerl wie ihn in meinem ersten Jahr."

Vierter Saisonsieg der Durchbruch?

Vor Hockenheim war van der Linde zuletzt auf dem Nürburgring siegreich. Danach folgten fünf Rennen, in denen es nicht für das Podium gereicht hat. Im zweiten Lauf in der Eifel schied der Südafrikaner sogar aus. Deshalb sei es "schön wieder hier zu sein", so van der Linde, der nach "zwei schwierigen Wochenenden" in Spielberg und Assen von einer Erleichterung spricht.

"Das Team nach Assen ein weiteres gutes Ergebnis gebraucht. Es ist etwas ganz Besonderes, Mike neben mir auf dem Podium zu haben, das ist mega. Das Team kann das heute Abend richtig genießen, aber wir haben drei sehr wichtige Rennen vor der Brust. Ich bin punktgleich mit Liam und ich denke, dass es verdammt eng bleiben wird."

Der frühe Boxenstopp hat in Hockenheim den Erfolg gebracht, doch wird Abt diese Strategie auch die restliche Saison über fahren? "Ich möchte keine Geheimnisse verraten", sagt van der Linde. "Wir haben aber im ersten Rennen von Assen gesehen, dass uns in den Hintern gebissen werden kann, wenn wir zu lange warten. Es ist immer ein Risiko, wenn du lange draußen bleibst - insbesondere, weil das Feld so eng beisammen ist."

"Es gibt so viele Zwischenfälle und Unfälle, da kann selbst ein Reifenschaden oder Teile auf der Strecke eine Safety-Car-Phase auslösen. Wir wussten, dass das Spiel für uns vorbei sein würde, wenn wir durch ein Safety-Car aufgehalten und keine Punkte sammeln würden. Wir haben uns auf die Meisterschaft konzentriert und sind den sicheren Weg gegangen. Wir mussten Liam und Maxi hinter uns halten, als sie reinkamen, und ich denke, dass das Team perfekt reagiert hat."

Frühe Safety-Car-Phase in Hockenheim

Anders als in Assen gab es in Hockenheim nur in der ersten Runde eine Gelbphase, weil der Inder Arjun Maini ins Auto von Lucas Auer gekracht war. Nach der Safety-Car-Phase reihten sich Götz und Lawson hinter van der Linde ein, der aber einen kühlen Kopf bewahrte und schlussendlich fast sechs Sekunden vor Alexander Albon ins Ziel kam.

Da es weder Lawson noch Götz auf das Podium geschafft haben, wird van der Linde im Sonntagsrennen als einziger Titelkandidat mit Zusatzgewicht unterwegs sein. Aufgrund des Sieges bekommt er den Höchstsatz von 25 Kilogramm ins Auto geladen. Dieses zusätzliche Gewicht könnte im zweiten Lauf auf dem Hockenheimring das Zünglein an der Waage sein.

"Erst einmal wird das Qualifying sehr wichtig sein, da wir da die Zusatzgewichte nicht im Auto haben", so van der Linde. "Da müssen wir versuchen, den heutigen Morgen zu wiederholen. Wir erwarten im Rennen, dass die 25 Kilogramm ein Delta von bis zu drei Zehnteln schaffen werden. Das macht in einem so engen Feld natürlich einen großen Unterschied. Ich werde alles geben müssen, weil es nicht einfach werden wird."

Familienbesuch aus Südafrika

Ein Doppelsieg hätte vor dem Finale auf dem Norisring am kommenden Wochenende einen vorentscheidenden Charakter. Die Eltern der Brüder Kelvin und Sheldon van der Linde sind in Hockenheim vor Ort, um die Sprösslinge anzufeuern. Am Samstag haben sie einen entfesselten Kelvin van der Linde gesehen, der den Schwung jetzt ins zweite Rennen mitnehmen möchte.

"Ich bin glücklich und sie sind glücklich", so van der Linde gegenüber 'Ran.de'. "Ich hoffe, sie haben ein wenig Champagner abbekommen, denn dafür sind sie aus Südafrika hierher gekommen. Ich bin besonders stolz auf mein Team, das in der Basis jeden Stein umgedreht hat. Jeder hat sehr hart gearbeitet und wir haben die Leistung gesehen, auch von Mike am Ende, das war wirklich fantastisch."

Motorsport-Total.com

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