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Walter Penker 1946-2021
Foto: Klaus Bachler/Facebook

Walter Penker: Ein Leben für den Motorsport

Gemeinsam mit Klaus Bachler blicken wir zurück auf das Leben von Walter Penker, der sich nach einem tragischen Sturz Ende August nicht mehr erholt hat...

Noir Trawniczek

Auf seinem Facebook-Profil herrscht pures Leben - Walter Penker war auch mit 75 noch ein „Hans Dampf in allen Gassen“, sein profundes Motorsportwissen (in den Siebzigern selbst Rennfahrer, dann Teamchef, später Instruktor bei Rennfahrerschulen) hat er bis zuletzt an Generationen von jungen Rennfahrer*innen weitergegeben, zu seinen Schülern zählten Sebastian Vettel, Ferdinand Habsburg und unzählige mehr. Der Penker Simulator war für Walter so etwas wie ein Jungbrunnen - Walter Penker wurde niemals alt.

„Walter war immer von jungen Leuten umgeben und er hat auch nie aufgehört, sich weiterzuentwickeln. Bei ihm gab es jeden Tag etwas Neues“, sagt Klaus Bachler - er war einer seiner „Schüler“ und ist heute ein international gefragter Pilot. Als wir 2013 zwei motorline.cc-Leser zur Penker Simulator Challenge eingeladen haben, sprach Walter aus dem „Nähekästchen“, die Reportage ist auch heute noch lesenswert.

Damals war auch Klaus Bachler dabei - auffallend war der liebevolle Umgang der beiden, beinahe wie Vater und Sohn. Klaus schmunzelt: „Das war eine wunderschöne Zeit. Ich habe bei Walter sehr viel gelernt.“ Ganz besonders einprägsam: „Ich habe bei ihm gesehen, dass man immer weiterarbeiten kann und auch muss. Man kann jeden Tag etwas dazulernen.“ Was Klaus Bachler an Walter Penker geschätzt hat: „Er hat einem immer ehrlich die Meinung gesagt - er war geradeheraus, manchmal war er ein harter Kerl, hat sich selbst und auch seine Piloten nicht geschont. Doch genau das ist es, was man als junger Rennfahrer braucht. Er hat auch sehr viel für den österreichischen Motorsport getan, hat sich bis zum letzten Tag für den Motorsport eingesetzt.“

Auch bei der Racingshow war Walter Penker ein fixer Bestandteil. Wenn die Besucher den Simulator ausprobiert haben, ist er genau so „mitgefahren“ wie bei den Profis. Wenn man in seinem Simulator saß, konnte man spüren, dass es etwas Besonderes ist - denn Walter Penker war quasi ein Teil des Simulators. den er bis zuletzt immer auch erneuert bzw. weiterentwickelt hat. Dazu kamen von ihm entwickelte Geräte für das Training der Reaktionsgeschwindigkeit oder etwa ein Rad mit seitenverkehrtem Lenker.

Walter Penker hat aber auch stets die menschliche Ebene mit einbezogen. Meistens wusste er bei jungen Pilot*innen sofort, ob es Chancen für einen internationalen Aufstieg gab. Oft hatte das weniger mit dem Fahren an sich zu tun, sondern mit der Einstellung. Es war kein Zufall, dass in seinen Räumlichkeiten auf einer Tafel geschrieben stand: „You must feel pain, when you train“.

Mit den jungen Piloten ging Walter Penker sorgsam um - dezent kamen dann Hinweise darauf, dass etwa auch ein „finanzieller Atem“ nötig sei. Noch im August hat Walter Penker etwas für ihn Typisches auf Facebook gepostet: „Bin zwar zweimal geimpft und gelte als sehr vorsichtig, aber ich könnte trotzdem positiv sein, deshalb mache ich öfter Selbsttests.“ Ende August passierte, was nicht passieren hätte dürfen: Walter stürzt die Treppen hinab, landet im Krankenhaus, erholt sich jedoch nicht mehr und verstirbt am 6. September. Die Motorsportwelt verliert eine schillernde Figur mit einem unendlich großen Schatz an Fachwissen, doch vor allem auch einen Menschenfreund.

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